Industrial Nudes
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Ästhetischer, weiblicher Körper trifft auf verlassene Orte
Der künstlerische Akt wird inszeniert im Kontext von verlassenen Orten wie zum Beispiel alten Fabriken, alten Schwimmbädern oder den Ruinen ehemaligen Grand-Hotels, in einer Umgebung aus kaltem Beton, Industriestahl, abblätternden Putz und anderen patinierten Relikten früherer Glanzzeiten.
Ein weicher, zarter Frauenkörper im Kontrast mit einer meist schmutzigen, staubigen und bisweilen kühl wirkenden, starren Industriekulisse, mit alten, ausrangierten Maschinen und zerbrochenen Fensterscheiben oder dem maroden Charme von alten Tapeten.
Dieser vermeintliche Widerspruch stellt für mich gleichzeitig eine fotografische Herausforderung aber auch den Anspruch an mich dar, diese auf eine künstlerische Art zu lösen.
10 files, last one added on Jan 09, 2020 Album viewed 37 times
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wir sind nicht allein
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Ich stehe in einem komplett abgedunkelten, schwarzen Raum. Er ist jedoch leicht rot erhellt an manchen Stellen der Unterkonstruktion einer viereckigen, fast den Raum ausfüllenden Kastenkonstruktion. Die Langzeitbelichtung meiner Kamera wird diesen leichten Schimmer der LED’s später als knallrote Aufnahme visualisieren. Ich fühle mich ein wenig unbehagen, doch dann wird der Knopf gedrückt und damit sprichwörtlich der Schalter umgelegt. Es erscheint vor mir. Ein riesiges Modell an glitzernden Lichtern baut sich vor mir auf. Ich stehe im Innern des Max Planck Institut für Astronomie in Heidelberg in einem von außen unscheinbaren Kellerraum. Die hundert der Sonne am nächsten stehenden Sterne unserer Galaxie stehen mit diesem Knopfdruck direkt vor mir. Ich kann mir dadurch all die verschiedenen Sternensysteme, mit ihren zahlreichen Exoplaneten vorstellen. Ich frage mich, wer oder was vielleicht dort auf der Oberfläche dieser Planeten lebt, Lichtjahre von mir und der Erde entfernt.
“Wir sind nicht allein” handelt von der Suche nach außerirdischem Leben. Wohl wissend, dass diese thematische Klammer vielleicht zu eng gespannt ist, hält diese Frage die Arbeit im Großen und Ganzen zusammen. Gibt ihr somit Halt und eine Art Leitfaden mit auf den Weg. Sie bricht hier und dort aus der Klammer aus, ohne ganz die Orientierung zu verlieren. Ganz wie die Menschheit, welche sich bemüht, die letzten Grenzen unserer Galaxie zu überwinden. Wir lernen in diesen aktuellen Jahren enorm viel über unser Sonnensystem sowie über das Universum. Die Suche nach Exoplaneten und einem potentiellen neuen Zuhause für die Menschen ist in vollem Gange. Es ist nicht länger die Frage, ob die Menschheit eine interplanetare Spezies werden muss, sondern wie lange es noch dauern wird. Denn was sucht die Menschheit eigentlich dort draußen in der Dunkelheit? Was suche ich in diesen Forschungseinrichtungen eigentlich? Entdeckungsreisen! Sie folgten knallharten ökonomischen oder militärischen Interessen in unserer historischen Geschichte. Jeder neue Exoplanet ist ein potentieller Trittstein in die endlosen Weiten. Ein neuer Anfang sogar für unsere Spezies? Ein logischer und notwendiger Schritt? Die Logik der Kolonisierung des Weltalls beruht auf der Annahme, dass die Gesellschaft immer weiter expandieren muss. Meine eigene Faszination, eher die Suche nach etwas neuem und des sich darin Wiederfindens. Die Exoplaneten werden unsere menschlichen Grundprobleme nicht lösen, sie geben ihnen nun mehr Platz zum wachsen. Meine eigene Suche ließ mich stattdessen schrumpfen! Sie gab mir das befreiende Gefühl von Unbedeutsamkeit.
6 files, last one added on Jul 03, 2020 Album viewed 28 times
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Entwurzelt
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Südlich der Elbe wird der Hafen langsam erschlossen, Wilhelmsburg und
die Veddel liegen zwischen grünen Wiesen und der riesigen Industrie im
Hafen. Die U4 soll eines Tages sich durch die südlichen Stadtgebiete winden.
Und die Anwohner bemerken jetzt schon die Gentrifizierung.
In dieser Gemengelage hat sich ein Projekt aufgetan, was den Vorstellung
von einer Mehrheitsgesellschaft gegenüber Konsum trotzen möchte. Der
Verein » Alternation e.V. « hat sich der Nachhaltigkeit und der urbanen
Selbstversorgung verschrieben.
Eins der Projekte, die der Verein aufgebaut hat ist; »Minitopia«. Ein Freiraum
in Form einer 1000qm² Fläche, die Mensch als urbanen Spielplatz
verstehen kann. Unter anderem finden sich dort Selbstversorger-Beete, Do
It Yourself Werkstätten oder Projektküchen. Der Verein stellt Menschen,
die neue Wege der Selbstversorgung für sich und andere erfahren und erforschen
möchten, eine Infrakstrukur, in der sie willkommen sind.
Minitopia definiert seine Ziele wie folgt:
»Jede Krise beinhaltet gleichzeitig die Möglichkeit der Wandlung und Weiterentwicklung.
Wir möchten in erster Linie dazu ermuntern, den z.T. beängstigenden
Folgen der Globalisierung nicht mit Ängsten, Verzweiflung oder Schuldzuweisungen
zu begegnen, sondern mit Kreativität, Experimentierfreude und Spaß am
Gestalten. Ziel ist es, das Bewusstsein dafür zu schärfen, welche Alternativen es
gibt, die auch im kleinen Rahmen mit wenig Mitteln im Alltag umsetzbar sind,
um eine Kehrtwende einzuleiten.«
Auf dem Gelände von Minitopia findet sich auch das Depot von der solidarischen
Landwirtschaft »Superschmelz«
Der Name »Superschmelz« ist eigentlich eine Kohlrabisorte, die dafür bekannt
ist ein sehr großes Ausmaß anzunehmen. Unter den Solawistas
(Menschen, die Teil einer SolaWi sind), wird schon sehr oft gestöhnt, dass
in den letzten Jahren bis zu 20 Kilo Kohlrabi in ihrem Anteil zu finden war.
Die SolaWi bewirtschaftet 4,5 Hektar und zwei Gewächshäuser auf einem
Biohof in Wistedt. Rund 60 Gemüsesorten werden dort von Gärtner:innen
angebaut. Dieses Gemüse wird jedes Wochenende in acht verschiedenen
Depots, unter anderem in Harburg und Wilhelmsburg verteilt. Dies geschieht
komplett durch ehrenamtliche Arbeit einiger Solawistas, die einen
Anteil an der Superschmelz SolaWi haben.
Eine solidarische Landwirtschaft bedeutet viel mehr als nur Lebensmittel
gerecht zu verteilen und ökologisch anchhaltig mit der Natur umzugehen.
Die Mitglieder sind auch untereinander solidarisch: Alle entscheiden selbst
und anonym, wie viel sie bezahlen können und wollen.
Durch sogenannte Mitgärtner-Tage, ist es jedem Menschen, der Teil der SolaWie
ist, möglich zu erfahren woher das Gemüse kommt.
Dieses beiden Projekte stehen für mich als Symbol und als Werkzeug, wie
unsere Gesellschaft sich wieder annähren kann, an die Wertschätzung von
den Gütern/Lebensmittel, die diese verbrauchen. Für einen nachhaltigen
Umgang mit diesen, um den ökologischen Folgen der Klimakrise ein Stück
entgegen zu arbeiten. Außerdem gehört für mich diese Projekte als wichtige
Institution, um in einer Großstadt, wie Hamburg, Menschen mehr zu
der Natur zu führen. Und einen Austausch zu ermöglichen, wodurch ein
neues solidarisches Miteinander entstehen darf.
Ich möchte die beiden Projekte gerne fotografisch begleiten. Dokumentarisch
die Menschen und die Projekte portraitieren, ob durch Bilder der
Räume oder auch der Interaktion der Menschen.Dazu gehört auch das Mitarbeiten
auf dem Feld und das Verständnis, was genau es eigentlich bedeutet
als Gärtner:in bei Superschmelz zu arbeiten. Ich möchte wissen, wie es
ist in Minitopia sich frei ausleben zu dürfen und wie ein kleiner Markt für
lokale Produkte entsteht.
Ich möchte erforschen warum es den Anscheint macht, dass viele Menschen
»entwurzelt« sind von den Produkten, die sie konsumieren. Warum
werden Lebensmittel auf dem Markt oder Supermarkt als Ware bezeichnet
und müssen immer perfekt aussehen. Außerdem möchte erforschen, was
für einen Einfluss Projekte wie »Superschmelz« und »Minitopia« auf die
Bevölkerung von Hamburgs Süden hat.
Das Endprodukt soll eine Arbeit sein, die Menschen zeigt, die Lust auf Freiräume,
neue Ideen und eine Bindung zu den Produkten, die sie konsumieren,
haben. Durch Portraits, Reportagebilder oder Stilleben.
Ich stehe schon länger im Kontakt mit den Projekten und werde vorraussichtlich
ab November starten mit meiner Langzeitreportage. Die Serie
trägt den Arbeitstitel »Entwurzelt«.
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