|
Anna Simone Wallinger
|
|
|
|
CONTAINER
to contain_beinhalten, aufnehmen, kontrollieren
Für Flüchtlinge und Asylsuchende, die in Berlin eintreffen, fungiert eine Containersiedlung in einem Industriegebiet vor Berlin-Spandau als Zentrale Aufnahmestelle. Eine (soziale) Infrastruktur ist in der Umgebung weder für Erwachsene noch Kinder vorhanden. So sind die Menschen, die hier untergebracht werden, in ihrem Sein auf den Aufenthalt in einem Wohncontainer beschränkt. Ein temporäres und vermeintliches Zuhause: Abschiebung, der Transfer in ein anderes Wohnheim oder eine eigene Wohnung können folgen. Bis ihr Asylverfahren entschieden ist, befinden sie sich im Ungewissen. Ein luftleerer Raum.
Ausgehend von einem Politikum liegt der Fokus meiner Arbeit auf Menschen, die sich in dieser Situation befinden und mir erlaubten, ihren Wohnraum und ihre Geschichte zu teilen. 12 Stunden täglich in einem Container, jede halbe Stunde eine Aufnahme vom selben Standpunkt aus. Ein Leitgedanke ist dabei die Frage, wie das Leid anderer betrachtet werden kann, ohne dem platten Konsum anheim zu fallen. So lebt das Projekt von der Interaktion mit den Bewohnern, welche sich hierbei selbst inszenieren: in der Auseinandersetzung oder nicht-Auseinandersetzung mit ihrer Lebenssituation und dem ihnen zugewiesenen Wohnraum – für manche wird dieser zum persönlichen Schutz- und Freiraum, für andere bleibt der Wohncontainer ein Nicht-Ort, der einschränkend funktioniert.
Momentaufnahmen, die sich zwischen Ohnmacht und Strategien zur Selbsthilfe, Ausnahmezustand und Alltag bewegen.
10 files, last one added on Jan 11, 2010 Album viewed 43 times
|
|
|
|
|
|