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JGanslmeier
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Jakob Ganslmeier | Haut, Stein
Mein Projektvorschlag für den Profifoto New Talent Award 21/1 basiert auf einer fotografischen Langzeitstudie, die den Ausstieg ehemaliger Neonazis und andererseits den Umgang mit historischen NS-Symbolen in der Architektur des öffentlichen Raums, untersucht. Den beiden aufeinander bezogenen, aber unterschiedlichen Teilen des Projekts von Haut, Stein entspricht eine medial unterschiedliche Umsetzung. Gemeinsam ist beiden, dass es um Einschreibungen von Zeichen geht: Bei den Tätowierungen um Einschreibungen in die Haut, bei den baulichen NS-Symbolen um Fixierungen im Gebäude.
Farbfotografien dokumentieren den Ausstieg ehemaliger Neonazis. Individuelle Portraits stellen den Prozess des Ausstiegs dar, indem sie die langwierige Entfernung von rechtsextremen Tattoos und damit die Entwicklung des Ausstiegs ehemaliger Neonazis aufzeigen. Ergänzend werden vertiefende Interviews mit den Aussteigern geführt.
Schwarz-weiß-Fotografien zeigen historische NS-Symbole in der Architektur des öffentlichen Raums, die trotz Entnazifizierung entweder belassen wurden oder trotz Übermalungen und anderer Verfremdungen immer noch erkennbar sind. Die Architekturfotos sind als Diptychen angelegt. Sie zeigen die NS-Symbole im Einzelnen – an Häusern, Schmuckbändern, Fassaden – und in ihrem räumlichen Zusammenhang – im Dorf, an Straßen, in Siedlungen.
Der Fokus der Aussteiger-Portraits liegt darauf, die Entfernung zum Teil großflächiger Tätowierungen rechtsextremer Symbole und Zeichen zu zeigen. Die körperlichen Einschreibungen verschwinden, die bis dahin jahrelang Ausdruck der eigenen Identität und politischen Weltanschauung waren. Die Entfernung der in den Körper eingeschriebenen Zeichen ist ein sehr bewusster Schritt für die Aussteiger. Die Eliminierung dieser Erkennungszeichen ist kostspielig, langwierig und schmerzhaft.
Die Methode der Darstellung der Schwarz-Weiß-Bilder als Diptychen liegt nahe. Ein Bild zeigt immer das NS-Symbol und seinen Ist-Zustand, das andere Bild verortet und kontextualisiert das Symbol im öffentlichen Raum und macht das Umfeld sichtbar.
Der Bildausschnitt und die Bildkomposition ist abgestimmt nach Größe und Anbringungshöhe des Symbols und unterliegt eigenen formalen Kriterien.
Warum wird beides in einer Serie präsentiert? Gezeigt wird eine Analogie, die auf einer Zeichen-Ebene funktioniert. So sind die historischen NS-Zeichen, die an Gebäuden von heute noch zu finden sind, auch Zeichen in den Tattoos. Das verweist einmal mehr, wie sehr sich die rechtsextreme Szene und neofaschistische Strukturen auf das NS-Regime berufen, aber vor allem auch, und das ist auch Kern dieser Analogie, wie diese Symbolik und diese Zeichen immer noch zur Machtdemonstration und Machtpräsentation genutzt werden. Die Tätowierungen sind auch Bekennungszeichen für sich selber und/oder nach außen; und genauso verhält es sich mit den Symbolen, die in der Architektur noch zu finden sind: Es sind Zeichen der NS-Machtdemonstration.
10 files, last one added on Jan 04, 2021 Album viewed 103 times
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The Second
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„The Second“ ist ein Projekt über den sozialen Status von Frauen in Tadschikistan.
„Wenn du hier keinen Ehemann hast , dann bist du nichts, gar nichts“, erzählten mir viele Frauen während ich sie portraitierte.
Um von der Gesellschaft akzeptiert zu werdem, müssen tadschikische Frauen verheiratet sein – ob nun als Erst- oder als Zweitfrau.
Hauptsächlich aus diesem Grund wurde Polygamie zu einer gesellschaftlich akzeptierten Praxis.
Obwohl die Vielehe in dem zentralasiatischen Land als illegal gilt und strafrechtlich verfolgt wird, ist sie weit verbreitet. Ermöglicht wird sie durch die „Nikah“, die islamische Zeitehe, welche meist heimlich und im Nichtwissen der Erstfrau vollzogen wird.
Für das Projekt habe ich viele tadschikische Frauen getroffen, Erstfrauen, Zweitfrauen, geschiedene Frauen. Immer zuhause, hinter verschlossenen Türen, hinter zugezogenen Vorhängen. Denn nur dort sind sie in der Lage sich frei zu äussern.
Ihre Geschichten möchten sie erzählen, aber aus Angst vor dem Gesetz und dem Urteil der Gesellschaft, entschieden sich die Frauen anonym zu bleiben.
8 files, last one added on Jan 10, 2021 Album viewed 82 times
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FOTOKUNST MENSCH
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FOTOKUNST MENSCH
Ich halte in meiner Arbeit „FOTOKUNST MENSCH“ persönliche Zustände des menschlichen seins fest.
Hierbei geht es nicht um Religionen, Herkünften Hautfarben oder andere Oberflächlichkeiten. Es geht um das MENSCHLICH SEIN
Ich verfolge den ZUSTAND SEIN.
(Beispiele: Ekstase, Anonym, Lust, Zwänge, Harmonie, Sehnsucht, Erlösung )
Die Darstellungsform meiner Arbeit sind Fotografien als bewegtes Standbild,
ästhetisch und intim.
· Bewegtes Standbild: Bewegungsunschärfe, eine Bewegung, bewegendes
Motiv/Moment = FOTO
· Ästhetisch : Fotolook und Darstellung
· Intim : Nähe und/oder Provokant
Es ist immer eine inszenierte Situation, jedoch ergibt sich der Verlauf aus dem Zufall und dem Model.
Dadurch erhält die Inszenierung eine authentische und echte Wirkung und ist immer intim.
Zum Teil nutze ich Bildpaare, um zu vergleichen, zu unterstreichen oder aufzulockern.
Das zweite Motiv ist nicht immer menschlich. Ein soggenantes Sinnbild ( Strukturen, Blumen, Farben, Geometrische Figuren etc.).
Die Motive benötigen keine Gegenüberstellungen, jedoch fördern sie die Interpretation und geben der Serie einen schönen Spannungsverlauf.
Fotokunst Mensch ist eine Arbeit die sich über einen längeren Zeitraum zieht, da es so viel Möglichkeiten des menschlichen Zustandes gibt.
( Laut , Leise, Alt, Jung, Verlangen, Rauschen, Glücklich, Verzaubert, Emotional, Trauer,Freiheit, Ängste, Traum, etc )etc.)
10 files, last one added on Jan 11, 2021 Album viewed 75 times
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Fading Lines
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Gletscher galten bisher im Menschheitsgedächtnis als natürliche Phänomene, die von der Unendlichkeit und Ewigkeit erzählen. Mittlerweile aber schmilzt das ewige Eis. Die Natur um uns herum verändert sich, ganze Landschaften verschwinden rapide. Jedoch sehen wir die tauenden Gletscher nicht als das, was sie sind, sondern wir sehen in ihnen dass, was sie darstellen: Vergänglichkeit. Nicht nur die in der Vorstellung unveränderbare Konstante der Natur ändert sich, sondern auch wir und unser Verhältnis zu ihr. Deshalb bedarf es eines zweiten Blickes, nicht um zu verstehen, sondern zu erkennen. Denn in dem Dahinschmelzen der ewig erschienenen Eismassen, erkennen wir unsere eigene Endlichkeit.
10 files, last one added on Jan 11, 2021 Album viewed 66 times
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