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Das Atelier eines Künstlers ist stets ein besonderer Raum. Ein Ort, an dem Ideen entstehen, verworfen und vollendet werden. Diese Räumlichkeiten haben schon immer einen besonderen Reiz auf die Öffentlichkeit ausgeübt - als hätten sie den gleichen Stellenwert, wie die Kunst, die in ihnen produziert wird. Das Atelier von Horst Janssen wurde in dem nach ihm benannten Museum in seiner Heimatstadt Oldenburg rekonstruiert, die Helmut Newton Foundation in Berlin gibt mit der Ausstellung Private Property Einblicke in das Privatleben und Arbeitszimmer des Fotografen und auch Frida Kahlos Rückzugsort und Atelier bleibt der Öffentlichkeit bis heute, 64 Jahre nach ihrem Tod, zugänglich.
Ateliers scheinen den Menschen ein Schlüssel zu dem Geheimnis der Kunst zu sein, fasziniert und fast kriminologisch begibt sich der Betrachter auf Spurensuche, psychologisiert, erkennt Muster und Motive im Arbeitsraum, aber auch in der Person selbst, der Kleidung, Statur und Mimik. Bilder werden ikonisiert und stehen stellvertretend für den Werkcharakter: Dalis manisch-theatralische Augen, Capotes schwer in den zarten Händen liegender Kopf oder Nicos irgendwie abwesendes Starren.
In Anbetracht der Tatsache, dass im März 2018 die Publikation über die von Künstlern geleitete Organisation SPACE, die die Atelierräume von in London arbeiteten Künstler seit 1968 zeigt, erschien, soll die Fotoserie Kosmos nicht nur einen Einblick in die Landschaft deutscher Nachwuchskünstler geben, sondern darüber hinaus auch in ihre Ateliers. Wo arbeiten sie und wie? Mit was umgeben sie sich? Weg von der deutschen Objektivität soll ein intimes Porträt ausgewählter Nachwuchskünstler erfolgen, das darauf abzielt die Atmosphäre in der sie arbeiten durch die Fotografien greifbar zu machen. Es sollen nicht nur bildende Künstler/innen betrachtet werden, sondern auch Musiker/innen und Schriftsteller/innen.
Die Serie soll auf analogem schwarz-weiß Film im Kleinbild- und Mittelformat realisiert werden, damit grelle Farben und Details sich nicht optisch in den Vordergrund drängen und Aufmerksamkeit von der/m porträtierten Künstler/in abziehen. Schwarz-weiß zu fotografieren bedeutet in diesem Fall, eine Dimension der Darstellung zu Gunsten der strukturellen Anordnung zu streichen, eine klare Räumlichkeit oder im Falle der Portraits Topografie der körperlichen Züge zu erzeugen. Gerade im Bezug auf die Dokumentation der Atelierräume, scheint dieses Detail wichtig, da es schließlich darum geht, das spezifische Arbeiten und seine Vergegenständlichung in der jeweiligen Atmosphäre zu erfassen.
Die Serie befindet sich bisher noch im jüngsten Anfangsstadium, die eingereichten Fotografien sollen einen Einblick in Bildästhetik und Sprache geben. Sie sind als Arbeitsproben zu verstehen.
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