Glücksspiel
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Belanglos lassen die meisten Passanten die lichtdicht verklebte Fassade hinter sich, die meisten werden die Parallelwelt dahinter nie betreten. Sie liegt im Schatten und kommt ganz ohne natürliches Licht aus.
Faszinierend behaglich fühlt es sich an in einem der Sessel vor den verheißungsvoll bunt blinkenden Automaten zu sitzen und das vorbeifliegen der Symbole zu betrachten.
Die Zeit gibt es nicht.
Der dicke Teppichboden dämpft alle Gera?usche, der Rest vermischt sich zu einem unaufdringlichen Automatengemurmel, dass nur gelegentlich von einem schrillen La?uten übertönt wird.
Die künstlichen Welten der Casinos und Spielhallen u?berlisten erfolgreich unsere Wahrnehmung. Der Ort, der beinahe zwangsläufig zu finanziellen Verlusten führt, umgibt uns mit einer professionellen Gemütlichkeit und verführt dazu genau da auch nach dem Ausgleich für das Verlorene zu suchen. Ein Kontrollverlust.
Spielhallen sind ein gewohnter Anblick in Ballungszentren und an Orten des Wartens geworden. Alleine im Stadtgebiet von Hannover gab es 2017 146 Stück.
2015 setzte die Glücksspielindustrie alleine durch Automaten über 25 Milliarden Euro um, u?ber die Hälfte des Gesamtumsatzes der Branche. Wir möchten mit Menschen sprechen, die im direkten und indirekten Bezug zum Thema stehen: Spieler, Betreiber, Personal oder auch Mitarbeiter von sozialen Diensten und aus der Forschung.
Es sollen Portraits dieser Personen entstehen, gegebenenfalls anonymisiert, die mit Fotografien der Interieurs und Außenansichten von Orten mit Spielautomaten kombiniert werden. Begleitet von Interviewausschnitten funktionieren die Bilder als Metaphern, die das Geühl und die Stimmung der Geschichten aufgreifen und ergänzen.
So wollen wir mehr über die Parallelwelt Spielhalle und deren Sogwirkung lernen.
Wir arbeiten mit einer analogen Großformatkamera, die eine langsame und bedachte Arbeitsweise erfordert. Die dadurch entstehende ruhige und unaufdringliche Bildsprache soll der Sensibilita?t des Themas den nötigen Raum überlassen.
6 files, last one added on Jan 07, 2019 Album viewed 15 times
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Soma
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Rauminstallation
Auseinandersetzung mit dem eigenen Körper
Was ist Körperlichkeit und wie stehen inneres und äußeres Körpergefu?hl in Bezug zueinander?
Diesen Fragen stelle ich mich täglich, wenn ich in den Spiegel blicke und meine äußere Hu?lle,
das Wahrzeichen meiner Endlichkeit in Form meines zuru?ckblickenden Spiegelbildes, mich auf
meine Schwächen wie Zerfall, Zerbrechlichkeit, Krankheit und Tod aufmerksam macht.
In meiner Arbeit „Soma“ begebe ich mich auf die Suche nach Oberflächlichkeiten und Materialität
in verschiedenen Formen. Mein Forschungsexperiment untersucht die Konservierung
des eigenen Selbst in Bezug auf den Aspekt der Zeit.
Das Projekt fu?gt sich als ganzes zusammen in einer eigens dafu?r kreierten Rauminstallation.
Bestehend aus Fotografien, Skulpturen, Videosequenzen und Sound, soll der Betrachter in eine
Welt, zwischen Materialität und Oberflächlichkeit gebracht werden um sein ganz eigens Gefu?hl zu
sich selbst zu hinterfragen.
10 files, last one added on Jan 07, 2019 Album viewed 38 times
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Growing Pains
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Im Zuge der Wirtschaftskrise kehren viele, junge Spanier zu Verhaltensweisen ihrer Kindheit zurück, diesmal aber in ihren erwachsenen Körpern. Erwachsenwerden tut weh, wobei der Schmerz sich hier eher auf Die Psyche als auf die Physis bezieht. GROWING PAINS befasst sich mit der Wiederbelebung der kindlichen Erinnerung und zeigt dem Betrachter, wie schwierig es sein kann, jene Erinnerungen erneut ins Gedächtnis zu rufen. Hinter diesen ersten Eindrücken verbirgt sich ein bedeutend naturwidrigeres Konzept, welches einen Denkanstoss in Richtung einer zunehmenden “Verkindlichung” unserer Gesellschafft aufwirft, die den aktuellen Zeitgeist wiederspiegelt.
(Rezession, Unsicherheit und finanzielle Abhängigkeit von der Familie)
GROWING PAINS ist die Entsorgung von fiktiven Micro-Biographien, alle mit einem gemeinsamen Nenner: Junge Menschen, die wieder oder immer noch bei ihren Eltern leben oder finanziell von ihnen abhängig sind, um die fiktive Sicherheit einer finanziellen Unabhängigkeit zu erlangen. Um dieser Werk umzusetzen, habe ich die Kleidung aus Kindertagen von zehn verschiedenen Personen überdimensioniert und auf Ihre aktuellen Grösse angepasst. Danach habe ich alte Portaits aus Kinderzeiten nachgestellt, indem ich die neue, alte Bekleidung in einer Alltagssituation erneut in Szene gesetzt habe.
Edurne Herrán
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In desert of Aral Sea
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Das Projekt „In der Wüste des Aralsees“ befasst sich mit der Umweltkatastrophe des Aralsees, dessen Austrocknung auf den Alltagsleben und Kultur der Menschen in dieser Region große Auswirkung hat. Strukturiert ist die fotografische Arbeit durch Totale und Halbtotale aus den Alltagssituationen und Gruppenporträts.
Aralsee befindet sich auf dem Territorium zwischen Kasachstan und Autonomer Republik Karakalpakstan, die ein Bestandteil Usbekistans ist. In Sowjet-Zeit bekamen alle Sowjet-Länder einen Wirtschaftlichen Plan. Kasachstan und Usbekistan sollten in sehr großen Mengen Baumwolle einpflanzen. So begannen beide Länder das Wasser für die Bewässerung der Baumwollfelder aus zwei großen Flüssen Amudarya und Syrdarya intensiv zu benutzen. Immer weniger Wasser erreichte Aralsee. So begann seine Austrocknung, die auch die anderen Probleme verursachte. Pestizide, mit deren Hilfe man die Baumwollfelder bewässert hat gelangen durch Grundwasser in die Erde oder wurden durch die Flüsse um Aralsee gebracht. Durch die Austrocknung wurden 100 Kilometer zur Salzwüste verwandelt, es gab kein Trinkwasser mehr. Die Menschen, die in dieser Region leben haben dadurch Lungen Probleme, Darmerkrankungen bekommen. Alle Fischwerke wurden geschlossen. Heutzutage gibt’s im Aralsee kaum Fische, nur Plankton Artemij. Viele Fischer blieben ohne Arbeit, ohne Nahrung. Die Menschen haben ihre Häuser verlassen und in andere Städte oder Nachbarländern in der Suche nach der Arbeit umgezogen.
Die Folgen dieser durch den Menschen entstandenen Katastrophe sieht man immer noch. Am 28. Mai 2018 wurde zum ersten Mal in der Geschichte Salzsturm behoben, deren Folge kann man nur noch prognostizieren.
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