Das World Press Photo des Jahres 2024 von Reuters-Fotograf Mohammed Salem zeigt eine palästinensische Frau, die die Leiche ihrer Nichte umarmt.
Das World Press Photo des Jahres zeigt einen „kraftvollen und traurigen Moment, der das allgemeine Gefühl für die Geschehnisse im Gazastreifen widerspiegelt“, so Mohammed Salem. Bei der Frau auf dem Bild handelt es sich demnach um Inas Abu Maamar (36), die den Körper ihrer Nichte Saly (5) in den Armen hält, die zusammen mit ihrer Mutter und ihrer Schwester beim Einschlag einer israelischen Rakete in ihrem Haus in Khan Younis, Gaza, getötet wurde. Der Fotograf war bereits vor über zehn Jahren von der Stiftung World Press Photo ausgezeichnet worden.
Die WORLD PRESS PHOTO STORY OF THE YEAR hat Lee-Ann Olwage, Südafrika, für GEO in Madagaskar fotografiert. Die Arbeit ist Teil einer längerfristigen Projekts zum Thema Demenz:
Der WORLD PRESS PHOTO PREIS FÜR LANGZEITPROJEKTE geht an Alejandro Cegarra, Venezuela. „Die zwei Mauern“ ist in der New York Times erschienen. Der Fotograf hat dieses Projekt 2018 begonnen, nachdem er 2017 aus seinem Heimatland Venezuela nach Mexiko migriert ist:
Julia Kochetova aus der Ukraine ist mit ihrer Arbeit „Krieg ist persönlich“ Gewinnerin des WORLD PRESS PHOTO OPEN FORMAT AWARD.Die Fotografin verbindet auf einer Website Fotojournalismus mit ihrer persönlichen Dokumentation des Kriegs in ihrer Heimat im Stil eines Tagebuchs:
Die Jury-Vorsitzende Fiona Shields, The Guardian: „Alle ausgezeichneten Bilder haben die Kraft, einen bestimmten Moment zu vermitteln und gleichzeitig über ihr eigenes Thema und ihre Zeit hinaus zu wirken. Das ist es, was wir zu finden gehofft haben. Unser Foto des Jahres verkörpert genau diese Wirkung; es ist unglaublich bewegend und gleichzeitig ein Plädoyer für den Frieden, was in einer Zeit, in der sich Frieden manchmal wie ein unwahrscheinliches Hirngespinst anfühlt, extrem stark ist. Viele Fotografen arbeiten derzeit unter wirklich schwierigen und fast unvorstellbaren Umständen, deshalb wollten wir dieses Jahr sicherstellen, dass wir die gesamte Bandbreite der eingereichten Arbeiten würdigen.“
Die Siegerbilder, die aus Tausenden von Einsendungen ausgewählt wurden, zeigen die Bedeutung der Presse- und Dokumentarfotografie und sind ein Zeugnis für den Mut, das Können und das Einfühlungsvermögen von Fotografen aus aller Welt.
Die World Press Photo Ausstellung 2024 wird an über 60 Orten weltweit zu sehen sein, darunter Amsterdam, London, Berlin, Rom, Mexiko-Stadt, Rio de Janeiro, Hongkong, Taipeh, Sydney, Toronto und Tunis.
Das World Press Photo Jahrbuch mit 250 Abbildung auf über 200 Seiten erscheint auch in deutscher Sprache und ist im ProfiFoto-Shop als Aboprämie erhältlich.