Die Gesellschaft für Naturfotografie hat in ihrem jährlichen Mitgliederwettbewerb den GDT Naturfotografen des Jahres gewählt. Gesamtsieger wurde der erst 23-jährige Thomas Hempelmann aus Greifswald mit dem Bild eines Turmfalken auf einem Ast voller Kirschblüten.
Der Fotograf war auf dem Rückweg von einer erfolglosen Foto-Tour, als er vom Fahrrad aus den Greifvogel auf einer Straßenlaterne sitzen sah. Schnell stieg er ab und holte seine Kamera aus dem Rucksack, um ein paar Aufnahmen zu machen. Thomas Hempelmann: „So richtig besonders waren die Bilder nicht. Als der Turmfalke dann aber aufflog und sich zwischen die weißen Blüten setzte, die ich aus dem Augenwinkel schon gesehen hatte, schlug mein Herz höher, weil ich mir solch eine Situation schon lange Zeit ausgemalt hatte. Als ich gerade überlegte, meinen Zweifach-Konverter abzuschrauben und so noch mehr von dem Baum mit auf das Bild zu bekommen, war er auch schon wieder weg. So waren es am Ende nur ein paar Sekunden, die meinen ganzen Tag versüßten und mich laut pfeifend nachhause fahren ließen.“
Thomas Hempelmann studiert Landschaftsökologie und Naturschutz in Greifswald. Schon als Kind konnte er sich für die Vogelwelt begeistern und nutzte die Fotografie für Dokumentationen und als Erinnerung. Mit der Zeit inspirierten ihn auch die kreativen Möglichkeiten der Naturfotografie und er versuchte mehr und mehr, die Schönheit der Natur auf eine möglichst ästhetische Art und Weise abzubilden. Er konzentriert sich vor allem auf die heimische Natur und zeigt damit, dass auch Gebiete direkt vor der Haustür viel zu bieten haben.
Der Wettbewerb GDT Naturfotograf des Jahres wird in jedem Jahr ausschließlich für Mitglieder der GDT ausgeschrieben (im Gegensatz zum Wettbewerb Europäischer Naturfotograf des Jahres, der offen ist für alle Fotografen mit Wohnsitz in Europa).
Über 400 GDT-Mitglieder aus elf Ländern reichten insgesamt rund 6.400 Bilder ein. Nach der Vorauswahl durch eine Jury (Corinna Leonbacher, Carsten Ott und Florian Smit) standen den Mitgliedern der GDT je zehn Bilder in sieben Kategorien zur Wahl: Vögel, Säugetiere, Andere Tiere, Pflanzen & Pilze, Landschaften, Atelier Natur und als Sonderkategorie 2022 Buche – Baum des Jahres 2022, die in Kooperation mit der NABU-Stiftung Nationales Naturerbe ausgelobt wurde. Die Buche gilt als ökologisch wichtigste Baumart unseres Landes – Grund genug, ihr eine eigene Kategorie zu widmen. Hier sicherte sich Stefan Imig mit Rotbuche im Nebel den ersten Platz – dem Bild einer alten Rotbuche im Naturpark Kellerwald-Edersee.
Die Aufnahme eines Flusspferdes bei Sonnenaufgang im Masai Mara NP brachte Jose Fragozo in der Kategorie Säugetiere den Sieg.
Den Kommentkampf von Hirschkäfern lichtete Heinz Buls ab und gewann damit in der Kategorie Andere Tiere.
Den ersten Platz in der Kategorie Pflanzen und Pilze belegte Felix Wesch mit dem Bild Fingerhut und Farn.
Die Kategorie Landschaften entschied Steffen Jung mit dem Bild eines Winterlichen Sonnenaufgangs auf der Wegelnburg für sich, in der Kategorie Atelier Natur wurde Radomir Jakubowski mit dem Bild einer Welle im Sonnenaufgang auf den ersten Platz gewählt.
Hermann Hirsch fotografierte die Flügel einer Binsenjungfer, in denen das Sonnenlicht reflektiert und gebrochen wird, und erhielt dafür den Preis der Jury.
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