Die World Photography Organisation hat die Shortlists für den Studenten- und den Jugendwettbewerb der Sony World Photography Awards 2022 veröffentlicht. Die Gewinner der Titel „Student Photographer of the Year“ und „Youth Photographer of the Year“ werden am 12. April bekannt gegeben. Ihre Arbeiten werden Teil der Ausstellung zu den Sony World Photography Awards 2022 im Somerset House in London sein.
Die Shortlist des Studentenwettbewerbs umfasst Arbeiten von zehn Studentinnen und Studenten an führenden Hochschulen aus aller Welt. Für den Wettbewerb 2022 sollten die Teilnehmer eine Serie mit fünf bis zehn Bildern zum Thema „Verbindungen“ einreichen. Die jetzt veröffentlichten Wettbewerbsbeiträge kamen dank der nuancierten und intelligenten Interpretation dieses Themas in die engere Wahl.
Mehrere Projekte untersuchen die Verbundenheit mit Kulturen und Gemeinschaften. Dazu zählt etwa die Serie „The Identity of Holland“ (Die Identität von Holland) von Ezra Bohm (Niederlande, Nederlandse Acedemie voor Beeldcreatie), die sich den Bewohnern des niederländischen Dorfes Urk widmet, die als einzige Niederländer noch Tracht tragen.
„Becoming South African“ (Südafrikaner werden) von Aidan Murgatroyd (Südafrika, Stellenbosch Academy of Design and Photography) wiederum beschreibt die Suche des Fotografen nach einem besseren Verständnis für sein Heimatland und einem Gefühl der Zugehörigkeit nach längeren Zeiten der Abwesenheit.
„Theologians“ (Theologen) von Sergey Pronin (Russische Föderation, Docdocdoc School of Modern Photography) hat die Teilnehmer eines Sommercamps der theologischen Fakultät der Orthodoxen Universität von St. Tikhon begleitet, die nach spiritueller Verbindung suchen.
„The Butcher“ (Der Metzger) von Dennis Mubanga Kabwe (Sambia, Open Window University Zambia) zeigt einen Metzger bei der Arbeit auf dem Marktplatz. Chris Rosas Vargas (USA, Parsons) präsentiert in der Serie „Cariño“ gefühlvolle Porträts öffentlicher Räume in der Bronx und Harlem.
Andere Projekte erkunden das Thema „Verbindungen“ durch die Darstellung von Zusammengehörigkeit. Alexander Komenda (Kanada, Aalto-Universität, Finnland) zeigt in seiner Serie „Tiramisu“, wie er und seine Kommilitonen sich während der Lockdowns gemeinsam die Zeit vertreiben,
während „Disconnected“ von Oriel Naxhielly Martins (Armenien, ENFO Escuela De Fotografía, Argentinien) Momente körperlicher Intimität und den Kampf gegen die Isolation während der Pandemie dokumentiert.
Verbindungen zur Vergangenheit und eigenen Familiengeschichte stehen ebenfalls im Zentrum mehrerer Projekte. „Connections“ (Verbindungen) von Sachi Deshmukh (Indien, Nuova Accademia di Belle Arti, Italien) stellt die Vergangenheit der Gegenwart gegenüber: durch alte Bilder ihrer damals frisch verheirateten Eltern, die diese in ihren mittlerweile älter gewordenen Händen halten und die mit einem roten Faden verbunden sind.
„Memories of Family“ (Familienerinnerungen) von Xu Han (Festlandchina, Nanjing University of the Arts) erforscht anhand abstrakter Nahaufnahmen von Farbtropfen und Farbmustern die Beziehung zu ihrer Familie.
Und Angela Stoll (Australien, University of Wollongong) untersucht in ihrer Serie „Even When We’re Breathing, We’re Moving“ (Selbst wenn wir atmen, bewegen wir uns) mit lang belichteten Schwarzweißaufnahmen eines Tänzers beziehungsweise einer Tänzerin in einem verwaisten Raum die Idee von Bewegung als Verstreichen der Zeit.
Unter den zehn Studentinnen und Studenten wird der „Student Photographer of the Year 2022“ ausgewählt und am 12. April bekannt gegeben. Der Gewinner oder die Gewinnerin und die Universität erhalten eine digitale Fotoausrüstung von Sony im Gesamtwert von 30.000 Euro. Juror für die diesjährige Studenten-Shortlist war Colin Czerwinski, Gründer des NOICE Magazine.