Jasper Doest aus den Niederlanden hat mit einem Projekt über den traditionellen Heuschreckenfang in Uganda den Fritz Pölking Preis 2021 gewonnen. Den Fritz Pölking Jugendpreis 2021 konnte Emile Séchaud aus Frankreich mit einem Portfolio über das Wahrzeichen der alpinen Fauna, den Alpensteinbock, für sich entscheiden.
Der international ausgeschriebene Fritz Pölking Preis ist ein Sonderpreis des Wettbewerbs Europäischer Naturfotograf des Jahres und wird seit vierzehn Jahren zu Ehren des 2007 verstorbenen Fritz Pölking von der Gesellschaft für Naturfotografie (GDT) gemeinsam mit dem Tecklenborg-Verlag ausgeschrieben. Er wird jährlich für ein herausragendes fotografisches Werk vergeben. Dies kann sowohl ein naturfotografisches Projekt als auch ein Portfolio sein.
Die Jury, bestehend aus Jim Brandenburg (USA), Ofelia de Pablo (ES), Viktoria Haak (GB/CA), Gisela Pölking (DE), Ole Jørgen Liodden (NO), Andrew Parkinson (GB) und Patrick Brakowsky (DE), traf sich aufgrund der Corona Pandemie online zu einer dreitägigen Videokonferenz.
Die Story von Jasper Doest erzählt eine fesselnde Geschichte über den Fang der Heuschrecken (Ruspolia differens) in Uganda. Die Insekten treten zweimal im Jahr nach den Regenfällen nachts auf der Suche nach Nahrung und Fortpflanzungspartnern in riesigen Schwärmen auf. Sie werden von großen Teilen der Landbevölkerung gefangen und verkauft, denn die Heuschrecken gelten als Delikatesse und sind sehr begehrt. Dies ist eine alte Tradition in Uganda, die Arbeitsplätze schafft und für ein beträchtliches Einkommen sorgt. Das Geschäft mit Nsenenen ist in den letzten Jahren infolge des wirtschaftlichen Aufschwungs des Landes rasch gewachsen. Gleichzeitig bedrohen jedoch der Klimawandel, die Abholzung der Wälder, Palmölplantagen und der Einsatz von Pestiziden auf den Farmen den Lebensraum des Insekts und stellen die Zukunft dieses empfindlichen Ökosystems und seiner Traditionen in Frage.
Schirmherrin Prof. Beate Jessel vom Bundesamt für Naturschutz: „Die Bilder schärfen unser Bewusstsein dafür, dass der Insektenrückgang nicht nur in Deutschland Thema ist, sondern in anderen Teilen der Welt Lebensgrundlagen der Menschen direkt betreffen kann. “
Der mit dem Fritz Pölking Jugendpreis ausgezeichnete junge Franzosen Emile Séchaud zeigt in seinem Portfolio wunderschöne Bilder des Alpensteinbocks. Es war ihm ein Anliegen, die Anmut dieses Tieres in seinem natürlichen Lebensraum in den französischen und schweizerischen Alpen zu fotografieren. Die Ikone der alpinen Fauna stand noch vor wenigen Jahrzehnten am Rande der Ausrottung. Emile will mit seinen Bildern veranschaulichen, wie die bloße Anwesenheit des Steinbocks die spektakulären Landschaften der Alpen verstärkt und er zeigt damit, dass es für Arten, die vom Aussterben bedroht sind, noch Hoffnung gibt: „Im Schicksal des Steinbocks sehe ich einen Hoffnungsschimmer und ein Vorbild für viele bedrohte Arten, die künftige Generationen zum Träumen bringen können, so wie der Steinbock uns heute in den Alpen zum Träumen bringt“, so der Fotograf.