Die Swiss Photo Academy hat Christian Lutz als Fotograf des Jahres und Monique Jacot mit seinem Lifetime Award 2020 ausgezeichnet.
Der Swiss Photo Academy gehören 1.000 Persönlichkeiten aus Kultur, Politik und Fotografie an, vornehmlich Schweizer Fotografen. Die Preisübergabe erfolgte im Rahmen der photoSCHWEIZ 20.
Die Arbeiten des Genfer Fotografen Christian Lutz werden weltweit ausgestellt und regelmäßig veröffentlicht. Der Ansatz des Fotografen basiert auf einer sorgfältigen Beobachtung der Dynamik unserer Gesellschaft. Zwischen 2003 und 2012 entstand eine Trilogie, in der das Thema Macht im Mittelpunkt steht: Protokoll, Tropical Gift und In Jesus’ Name. Die drei Serien sind jeweils Gegenstand eines von Lars Müller herausgegebenen Buches. Im Jahr 2016 veröffentlicht Christian Lutz Insert Coins von André Frère, eine Serie über die Welt der Casinos in Las Vegas. Letztes Jahr erschien mit The Pearl River bei Patrick Frey ein Buch, in dem der Fotograf die Welt der Casinos in Macau erkundete. Diese beiden Serien wurden 2019 unter dem Titel Eldorado bei der 50. Ausgabe der Rencontres de la photographie d’Arles ausgestellt.
„Christian Lutz geht mit seinen Bildern beharrlich dem Thema Macht nach und blickt hinter die Kulissen. In einer Zeit, wo die Welt nach Hongkong schaut, besuchte er Macau und zeigt einen bizarren Kontrast zum sozialen Protest im Perlflussdelta“, so Res Strehle, Jurypräsident der Swiss Photo Academy.
Bisherige Preisträger sind Dominic Narr, Pascal Mora, Andri Pol, Lauretta Suter und das Fotografenduo Cortis & Sonderegger. Zum sechsten Mal hat eine hochkarätige Fachjury unter dem Vorsitz von Res Strehle, Präsident der Schweizer Journalistenschule MAZ und langjähriger Chefredaktor des Tages- Anzeiger, eine Vorauswahl für den Fotografen des Jahres getroffen. Nominiert waren die Fotografen Philippe Dudouit, Mirjam Kluka, Christian Lutz, Augustin Rebetez und Jean-Vincent Simonet.
Monique Jacot (geb. 1934), die jetzt für ihr Lebenswerk ausgezeichnet wurde, war eine der ersten Fotojournalistinnen und gilt heute als eine der wichtigsten Fotografinnen in der Schweiz. Mit dem Lifetime Award ehrt die Jury der SWISS PHOTO ACADEMY seit 2015 jedes Jahr eine Persönlichkeit, die sich in besonderem Maße um die Schweizer Fotografie verdient gemacht hat. Am 19. August 1934 in Neuchâtel geboren, studierte Monique Jacot von 1953 bis 1956 Fotografie an der Ecole des Arts et Métiers in Vevey. Als junge Fotografin arbeitete sie für verschiedene Schweizer Magazine, bevor sie als freie Reporterin und Fotografin tätig wurde. Ihre ersten Reportagen verkaufte Monique Jacot an lokale Zeitungen, später arbeitete sie für Du, Annabelle, Elle und Vogue, Geo und Stern. Außerdem dokumentierte sie für die Weltgesundheitsorganisation in krisengebeu- telten Ländern die hygienischen Zustände. Ihr Gespür für feministische Themen und das persönliche Interesse halfen ihr, sich von Beginn weg in der von Männern dominierten Fotografie zu behaupten. Immer wieder hat sich Monique Jacot feministischen Themen gewidmet. So hat sie Bäuerinnen bei ihrer täglichen Arbeit oder Schweizer Frauenrechtlerinnen bei Demonstrationen fotografiert. Seit Ende der 1980er Jahre veröffentlichte Jacot Bücher über den Status der Frau: Femmes de la terre 1989, Printemps de femmes 1994 und Cadences: l’usine au féminin 1999. Die 86-jährige Monique Jacot hat sich in jüngster Zeit von der Reportagefotografie weitestgehend zurückgezogen und konzentriert sich aktuell mehr auf die Natur als den Menschen.
Bisherige Preisträger des Lifetime Award der Jury der SWISS PHOTO ACADEMY sind René Groebli (2015) und Robert Frank (2016), Walter Pfeiffer (2017) sowie Sabine Weiss (2018).
Außerdem wurde das INFLUENCER PIC OF THE YEAR in den Bereichen NATUR, PEOPLE, FASHION und FOOD gekürt, sowie der SWISS MOBILE AWARD für das beste mobile Foto vergeben.