Toby Binder ist mit seiner Arbeit „Wee Muckers – Youth of Belfast“ Gold Award Gewinner des Felix Schoeller Photo Award 2019 – Johanna-Maria Fritz gewinnt Deutschen Friedenspreis für Fotografie.
In den Kategorien siegten neben dem Gesamtsieger Toby Binder, Deutschland (Porträt), Daniel Reiter, Deutschland (Landschaft/Natur), Julia Bezhanova, Russland (Mode), Alexey Vasilyev, Russland (Fotojournalismus/Editorial) sowie Sarah Tröster, Deutschland (Freie/Konzeptionelle Fotografie). Den Nachwuchsförderpreis verlieh die Jury dem deutschen Fotografen Maximilian Mann.
Eine eigene Jury bewertete den in einer Sonderkategorie erstmals von der Stadt Osnabrück und der Felix Schoeller Group ausgeschriebenen „Deutschen Friedenspreis für Fotografie“. Die deutsche Fotografin Johanna-Maria Fritz setzte sich mit ihrer Arbeit „Like a bird“ gegen weitere 240 Einsendungen durch und erhielt die Siegprämie in Höhe von 10.000 Euro.
Am Wettbewerb teilgenommen hatten Einsender aus 113 Ländern. Hans-Christoph Gallenkamp, CEO der Felix Schoeller Group: „Es ist auffällig, dass sich die Fotografen sehr stark mit dem Thema Ausbeutung der Erde und Klimaveränderungen beschäftigt haben. Somit ist der Felix Schoeller Photo Award zwangsläufig auch ein Beitrag zur aktuellen globalen Diskussion um den Klimawandel.“ Die 150 Fotografien der Nominierten und Gewinner aller Kategorien und des Nachwuchsförderpreises sind bis zum 8. März 2020 im Museumsquartier Osnabrück zu sehen.
Der Jury des Felix Schoeller Photo Award 2019 gehörten Michael Dannenmann, Gérard A. Goodrow, Clara Maria Sels, Julia Sörgel, Clare Freestone und Andrea Vollmer-Hess an. Über den Deutschen Friedenspreis für Fotografie entschieden außerdem Nils-Arne Kässens, Dana Landau und Prof. Dr. Ulrich Schneckener.
Die Begründung der Jury zum erstmals vergebenen „Deutschen Friedenspreis für Fotografie“: „Der Preisträgerin ist es gelungen, eine universelle Lebensfreude darzustellen, die sich auch in Kontexten von Konflikt und Gewalt nicht ersticken lässt. Die Bilderserie beeindruckt durch den Kontrast von menschlicher Kreativität und Vielfalt einerseits und den jeweiligen Krisenkontexten, die auf Konflikte und Gewaltverhältnisse verweisen, die aber auf den Bildern als Hintergrundfolie dienen, während die Künstler aus der Kulisse in den Vordergrund treten und Hoffnung, Schönheit, Freude und Lachen verbreiten. Es ist auch fotografisch eine ganz und gar friedliche Arbeit, die leiser Hoffnung Ausdruck verleiht - und dem politischen Clown eine Stimme.“
Gold Award Winner Toby Binder dagegen überzeugte die Jury mit seinen Schwarzweiß-Porträts durch deren hohe Eindringlichkeit: „Gleichzeitig zeigen sie die verbindenden Elemente der porträtierten Belfaster Jugendlichen: Zukunftsangst und Hoffnungslosigkeit, aber auch ein gewisser Trotz, ein Überlebenswille ist den Blicken zu entnehmen“, so die Jury. „Toby Binder schafft es, uns mit dieser melancholischen Serie von Teenagern die menschliche Seite des immer noch schwelenden nordirischen Konflikts zu vermitteln.“
Aus 344 eingereichten Arbeiten in der Sonderkategorie „Nachwuchsförderpreis“ entschied sich die Jury außerdem für den Fotografen Maximilian Mann aus Kassel, der eine Serie eingereicht hat, die im Iran entstand. Sein Thema ist die Zerstörung des „Lake Urmia“ durch die Klimaveränderung und der Einfluss auf die Anwohner der Region. „Der Fotograf Maximillian Mann erzählt uns mit seinen sehr sensiblen und bewusst überhellten Bildern von einer der größten menschengemachten Naturvernichtung“, so die Jury. „Mann schafft mit seiner eindrucksvollen Serie gleichzeitig ein Mahnmal für die Menschen und die Region.“
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