Die Gewinner des ersten internationalen Großformat-Fotowettbewerbs stehen fest. Fast alles, was Rang und Namen in der Großformat-Fotoszene hat, hat sich zusammen getan, um das Kulturgut der analogen Großformatfotografie zu fördern, zu feiern und in die Zukunft zu tragen. Ausgelobt wurden Sachpreise im Wert von über 20.000 Euro. Neben den Hauptsponsoren Chamonix, Jobo und Arca Swiss beteiligten sich Adox, Gitzo, Ilford, die Photokina und Rodenstock, um den Wettbewerb zu ermöglichen.
Ausschließlich analog mit einer Fachkamera erstellte Aufnahmen durften ins Rennen gehen. Insgesamt wurden rund 400 Fotos eingereicht, fast 40 Prozent davon als Originalprint, darunter eine beeindruckende Vielfalt an fotografischer Handwerkskunst wie Kollodiumaufnahmen auf Glas, Direktpositivaufnahmen in 20×24“, Heliogravuren und Platinumdrucke. Für die Auswahl der Finalisten wurden alle Einreichungen von fünf fachkundigen Juroren aus China, USA und Europa über zwei Tage in mehreren Durchgängen bewertet. Um dem breiten Spektrum der Arbeiten gerecht zu werden, gibt keine Rangfolge bei der Platzierung.
Kommentar der Jury zu den Siegerarbeiten: „Der Portraitserie des in Südkorea ansässigen Europäers Tim Franco über Flüchtlinge aus Nordkorea gelingt es, eine ganze Geschichte aus den Gesichtern sprechen zu lassen. Prämiert wurde dabei die Aufnahme von Ahn Myeong-Cheol. Alle Bilder transportieren, dass diese Flüchtlinge von ihrer Geschichte in Norkorea nicht loskommen und in Südkorea vielleicht noch gar nicht richtig angekommen sind. Aufgenommen mit einer Shen Hao 4×5“ auf Fuji FP-100.
Aus Finnland konnte Olli Jaakkola mit einer wunderschönen Landschaftsaufnahme überzeugen. Mit seiner 4×5“ Arca Swiss und der Normalbrennweite von 150 mm kam es nach vielen Besuchen derselben Bucht zu der wunderbaren S-Formation. Ein ND-Filter erlaubte die Verschlusszeit für den überzeugenden Bildeffekt.
Eine Auswahl von drei Bildern einer einzigartigen und äußerst aufwändigen Architektur/Städteserie wurde von Markus Kaesler aus Deutschland eingereicht. Der Fotograf bereiste dazu verschiedenste Großstädte auf entgegengesetzten Seiten des Globus, um diese als Doppelbelichtung und Städtepaar auf jeweils einen einzigen Planfilm festzuhalten. Oft lagen mehr als 12 Monate zwischen den Aufnahmen. Besonders gelungen fand die Jury die Aufnahme Frankfurt // Fez auf Fomapan 100.
Aus Großbritannien kamen von Garry Ridsdale zwei Farbaufnahmen auf Fuji Velvia 50 ins Finale. Prämiert wurde der „Spiral Forest“, aufgenommen mit einer Arca Swiss 4×5“ und einem moderaten Tele von 210mm.
Aus Deutschland gelangte ein zweiter Fotograf ins Finale. Gerhard Schlötzer reichte eine dokumentarische Arbeit auf Großformat ein, welche den öffentlichen Raum von Bamberg in veränderlichem Zustand einfriert. Zeitgeschichte wird in 8×10“ Qualität für die Zukunft festgehalten.
Der Italiener Marcelo Troche hielt auf 8×10“ und 11×14“ Kameras Insekten auf Kollodium fest. Mit riesigen Balgenauszügen wurden dabei Abbildungen im Maßstab von 3:1 erstellt. Das Nassplattenverfahren mit Kollodium erfordert ebenso hohe handwerkliche Expertise wie die Kameraeinstellung, um diese höchstauflösenden Unikate zu erstellen. Hervorzuheben ist die perfekte Kombination von Medium und Objekt.“
Die Preisverleihung wird am 27. September um 17.30 Uhr auf der Communities Stage in Halle 2.2 der photokina stattfinden.
Die Bilder der Finalisten sind ab sofort unter folgendem Link zu sehen:
http://www.largeformatphotocontest.com