Mathieu Asselin, Rafal Milach, Batia Suter und Luke Willis Thompson heißen die vier Finalisten zum Deutschen Börse Photography Foundation Prize 2018.
Die Arbeiten der vier Finalisten hinterfragen mit unterschiedlichen fotografischen Ansätzen auf kritische Weise die Produktion und Manipulation von Wissen und politischen Systemen. So umfassen die Projekte zum einen eine scharfe Auseinandersetzung mit dem Biotech-Riesen Monsanto (Mathieu Asselin), eine Untersuchung der auf den ersten Blick harmlos erscheinenden Methoden staatlicher Einflussnahme und Propaganda (Rafal Milach), eine enzyklopädische Sammlung visueller Assoziationen, die veranschaulichen, wie sich die relative Bedeutung gedruckter Bilder abhängig von ihrem Kontext verschieben kann (Batia Suter), sowie eine sehr bewegende filmische Studie über Trauer, die sich mit den persönlichen Folgen visueller Darstellung und medialer Verbreitung befasst (Willis Thompson).
Der 1973 in Frankreich geborene Mathieu Asselin wurde für sein Werk Monsanto A Photographic Investigation(Actes Sud, 2017) nominiert, mit dem er eine Recherche über die lange Geschichte des globalen Biotechnologiekonzerns Monsanto vorgelegt hat, die in einer Vielzahl aus Dokumenten und Fotografien die zerstörerischen Auswirkungen des Konzerns in ökologischer wie in ökonomischer Hinsicht verdeutlicht.
Rafal Milach (geb. 1978, Polen) wurde für seine Ausstellung Refusal (12. Mai – 18. Juni 2017, Atlas Sztuki Gallery, Lodz, Polen) nominiert. Milach richtete in seiner Arbeit den Fokus auf ehemalige Sowjetstaaten und spürte den Propagandamechanismen und ihrer visuellen Darstellung in Architektur, städtebaulichen Projekten und Gegenständen nach.
Batia Suter (geb. 1967, Schweiz) wurde für ihre Publikation Parallel Encyclopedia #2 (Roma, 2016) nominiert. Sie hat ein umfangreiches Kompendium geschaffen, das aus einer bildbasierten Abfolge subjektiver Assoziationen besteht und sich auf diese Weise mit der Ikonisierung von Bildern auseinandersetzt.
Luke Willis Thompson (geb. 1988, Neuseeland) ist für das Werk autoportrait (23. Juni – 27. August 2017 in der Chisenhale Gallery, London, Vereinigtes Königreich) nominiert worden. autopotraitverfolgt die Frage der Wirkung einer Amateurfilmaufnahme und deren Verbreitung in den sozialen Netzwerken von Diamond Reynolds, entstanden 2016 in den USA, als ihr Partner von einem Polizisten erschossen wurde. Die künstlerische Arbeit von Thompson ist ein stummes Porträt von Diamond Reynolds.
Die Bekanntgabe des Gewinners erfolgt im Mai 2018 im Rahmen einer Preisverleihung während der Ausstellung in der Photographers‘ Gallery London. Die Arbeiten der Finalisten werden zunächst vom 23. Februar bis 3. Juni 2018 in The Photographers‘ Gallery London und anschließend im Rahmen der Triennale RAY Fotografieprojekte Frankfurt/Rhein Main 2018 im MMK Museum für Moderne Kunst Frankfurt am Main gezeigt.
Bild oben: Luke Willis Thompson, Autoportrait, 2017, Installation view, Chisenhale Gallery 2017, Commissioned by Chisenhale Gallery and produced in partnership with Create Courtesy of the artist. Photo: Andy Keate
Bild rechts: Mathieu Asselin, Thun Link , Ho Chi Minh City, Vietnam 2015 Copyright Mathieu Asselin Courtesy of the artist
Bild links: Batia Suter, Camation, 2015 Copyright Batia Suter Courtesy of the artist