Unter zwölf nominierten Mitbewerbern hat sich der irische Fotograf Richard Mosse durchgesetzt und ist in diesem Jahr der Gewinner des Prix Pictet. Für seine Serie Heat Maps wird er mit 100.000 Schweizer Franken belohnt.
Der Prix Pictet wurde 2008 von dem Schweizer Vermögensverwalter Pictet geschaffen und hat sich als weltweit führender Kunstpreis für Fotografie und Nachhaltigkeit etabliert. Auf über 80 Ausstellungen in 54 verschiedenen Städten sahen über 400 Millionen Menschen die Fotografien. Der Preis widmete sich in den letzten sieben Jahren jedes Jahr einem neuen Thema, das sich jeweils mit einen besonderen Aspekt der Nachhaltigkeit auseinandersetzte.
Kofi Annan, Ehrenpräsident des Prix Pictet, gab den Gewinner bei der Eröffnung der Ausstellung im Victoria und Albert Museum in London bekannt. Dort sind bis zum 28. Mai 2017 die Arbeiten der zwölf nominierten Fotografen zu sehen.
Richard Mosse, Skaramaghas, 2016, from the series Heat Maps, 2016-17
© Richard Mosse,Prix Pictet 2017
„Unsere Aufgabe als Jury war so schwer wie noch nie, da alle nominierten Künstler Arbeiten herausragender Qualität eingereicht haben“, erklärte Sir David King, Vorsitzender und Sprecher der Jury, „erst nach einer langen und angeregten Diskussion haben wir uns dazu entschieden, Richard Mosse den 7. Prix Pictet für seine Serie Heat Maps zu verleihen. Seine originellen Fotos behandeln das aktuelle Thema des prekären Lebens vertriebener Menschen, die sich am Rande der Gesellschaften der Erste-Welt-Länder an ihre Existenz klammern.“
Richard Mosses Serie Heat Maps zeigt Flüchtlingscamps durch das Teleobjektiv einer Wärmebildkamera, die für militärische Zwecke entwickelt wurde und Körperwärme aus 30,3 Kilometern Entfernung erkennen kann. Die Serie konzentriert sich auf die Reise der Migranten durch Europa, den Nahen Osten und Nordafrika. Mosse verwendete die Kamera, um die Schauplätze zu scannen und schafft so extrem detaillierte Wärmebildpanoramen, die das Ausmass der Lager und das Leben der Menschen darin nachzeichnen.
Richard Mosse wurde 1980 in Irland geboren und erwarb 2008 seinen Master in Fotografie. Seine Werke wurden schon in zahlreichen Museen und Galerien gezeigt. Die zwölf nominierten Fotografen waren Mandy Barker Vereinigtes Königreich, Saskia Groneberg Deutschland, Beate Gütschow Deutschland], Rinko Kawauchi Japan, Benny Lam Hongkong, Richard Mosse Irland, Munem Wasif Bangladesch, Sohei Nishino Japan, Sergey Ponomarev Russland, Thomas Ruff Deutschland], Pavel Wolberg Russland, und Michael Wolf Deutschland.
Die sechs bisherigen Gewinner des Prix Pictet sind (in chronologischer Reihenfolge): Benoit Aquin, Nadav Kander, Mitch Epstein, Luc Delahaye, Michael Schmidt und Valérie Belin.
Bild oben: Richard Mosse, Idomeni, 2016, from the series Heat Maps, 2016-17 © Richard Mosse, Prix Pictet 2017