Der Marta Hoepffner-Preis für Fotografie wird alle drei Jahre an Nachwuchsfotografen vergeben und ist mit 3.000 Euro dotiert. In diesem Jahr hat sich die Jury für Chris Becher entschieden, der zum Thema „Verführung“ mit der Serie „Boys“ überzeugte.
Chris Becher (geboren 1990 in Engelskirchen) trat mit fünf Arbeiten aus der Serie „Boys“, bei denen Bilder und Texte gleichwertig nebeneinander stehen, an. Seine eingereichten Portraits sensibilisieren in ihrer Qualität und Geschlossenheit mit dem Blick auf männliche Sexarbeiter. Im Blickkontakt zum Betrachter strahlen die Fotografierten Ruhe und Selbstverständlichkeit aus. Auf gleicher Augenhöhe begegnet Becher den ‚Jungs der käuflichen Liebe‘ und ihren Freiern. Die unprätentiöse Darstellung verzichtet auf Klischees und zeigt weder Sexobjekte noch Opfer der Verhältnisse. Die Entscheidung des Künstlers für Schwarz-Weiß verleiht den ausgewogenen Kompositionen ein meditatives und zugleich rätselhaftes Moment. Chris Becher studierte an der Kunsthochschule für Medien in Köln.
Zusammen mit dem Preisträger werden drei weitere von der Jury benannte Fotografinnen und Fotografen in Hofheim ausstellen: Johanna Daab aus Berlin, Tine Edel aus St. Gallen, Schweiz und Hayahisa Tomiyasu aus Leipzig. Die Preisverleihung findet am Sonntag, 14. Mai 2017, um 16 Uhr im Stadtmuseum Hofheim statt. Die Ausstellung zum Hoepffner-Preis ist dort vom 14. Mai bis zum 25. Juni 2017 zu sehen.
Weitere Informationen unter www.hoepffnerpreis.de und www.hofheim.de/kultur/Stadtmuseum.
Bild: Die Jury (v. l.) Ingo Taubhorn, Kurator Haus der Photographie, Deichtorhallen Hamburg, Prof. Dörte Eißfeldt (em), HBK Braunschweig, Patrick Brakowsky, Redaktion SCHWARZWEISS, Stefanie Schroeder, Fotografin, Leipzig, Ralf Dingeldein, Vorsitzender der Marta Hoepffner-Gesellschaft für Fotografie e.V.
Foto: Herbert Fischer