Der Preis, bestehend aus einer Urkunde und einer aktuellen Leica Kamera mit persönlicher Gravur, wurde Gerd Ludwig in der Leica-Halle überreicht, in der das Unternehmen Projekte international bekannter Fotografen präsentierte, darunter auch eine Serie von Gerd Ludwig. Der seit 1971 alljährlich für die „vorbildliche Anwendung der Fotografie in der Publizistik“ vergebene Preis erinnert an Dr. Erich Salomon, den großen Fotografen der Weimarer Republik, dem der moderne Bildjournalismus starke Anregungen verdankt. Im Mittelpunkt von Gerd Ludwigs Fotografie stehen Umweltthemen und die Veränderungen in den Republiken der ehemaligen Sowjetunion. Besonders seine engagierte Berichterstattung über die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl gilt als Meilenstein in der Geschichte des modernen Photojournalismus. Gerd Ludwig wurde 1947 in Alsfeld, Hessen geboren. Nach dem Abitur studierte er zunächst Germanistik, Sport und Politikwissenschaft in Marburg. 1968 brach er sein Studium ab und tourte ein Jahr durch die USA und Skandinavien. Nach seiner Rückkehr begann er an der Folkwangschule Essen ein Studium der Fotografie bei Prof. Otto Steinert, das er als graduierter Foto-Designer abschloss. 1974 gründete Ludwig zusammen mit André Gelpke und Rudi Meisel VISUM, die erste deutsche Fotografenagentur. Später arbeitete er weltweit, unter anderem im Auftrag von Spiegel, Stern, Geo, Zeit-Magazin, Merian und Art. 1984 zog Ludwig nach New York, fotografierte 1989 erstmals für das National Geographic Magazine. Seither gehört er dort mit dem Arbeitsschwerpunkt in Europa und der ehemaligen UdSSR zur Stammmannschaft.
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