Der deutsche Fotograf und Dokumentarfilmregisseur Thomas Hoepker ist im Alter von 88 Jahren verstorben.
Thomas Hoepker wurde am 10. Juni 1936 in München geboren und lebte seit 1976 in New York City. Hoepker wurde 1989 Vollmitglied der Agentur Magnum Photos und war von 2003 bis 2007 ihr Präsident.
Schon im Alter von 14 Jahren machte Hoepker erste Versuche mit einer Plattenkamera. Nach seiner Schulzeit studierte er Kunstgeschichte und Archäologie und errang zweimal Preise beim Wettbewerb Jugend photographiert auf der Photokina, 1958 war er außerdem an der Deutschen Bilderschau auf dieser Fotomesse beteiligt.
Ab 1959 arbeitete Hoepker regelmäßig für Zeitschriften und Jahrbücher, beteiligte sich aber auch an langfristig angelegten Fotoprojekten, die die neuen Möglichkeiten der Fotografie bekanntmachten und die Einbeziehung der Jugend und ihrer Sichtweite in das Erscheinungsbild des Mediums Fotografie zum Thema hatten.
Über Veröffentlichungen in den Zeitschriften twen und Kristall bekanntgeworden, wurde er 1964 als Fotoreporter schließlich von Henri Nannen und Rolf Gillhausen bei der Illustrierten Stern engagiert.
Seine Fotoreportagen führten in alle Kontinente; ab 1971 machte er auch Filme und arbeitete als Kameramann. 1976 ging er mit seiner Frau nach New York, wo er weiter für den Stern tätig war. Als Art Director wirkte er beim Versuch des Verlags mit, eine amerikanische Ausgabe der neu gegründeten Reportagezeitschrift GEO zu etablieren. Ende der 1980er Jahre wurde er für zwei Jahre Art Director beim Stern in Hamburg, kehrte 1989 aber nach New York zurück.
Hoepker wurde 1989 als erster deutscher Fotograf Vollmitglied bei der international angesehensten Agentur Magnum Photos. 1992 wurde er ihr Vizepräsident, von 2003 bis Januar 2007 war er ihr Präsident.
Fotografie war für Thomas Hoepker, wie für alle Magnum-Mitglieder, auch eine humane Waffe, sich für eine gerechtere Welt einzusetzen. Obwohl sich Thomas Hoepker immer als Auftragsfotograf verstand, wurden nicht wenige seiner Bilder in Ausstellungen präsentiert. Viele seiner Aufnahmen bewahren noch nach Jahrzehnten eine andauernde Qualität und eine zeitlose Gültigkeit.
Nach dem Tod seiner Ehefrau Eva Windmöller im Jahr 2002 war er mit der Filmemacherin Christine Kruchen verheiratet. Hoepker litt seit einigen Jahren an Alzheimer.