Über 400 Lose standen am 8. Juni bei der Leitz Photographica Auction im Leitz-Park in Wetzlar zum Verkauf. Die 44. Ausgabe der Auktionsreihe wartete mit einer Vielzahl geschichtsträchtiger Highlights auf, allen voran einer Leica MP2 black paint aus dem Jahr 1958.
Die speziell für die Reportagefotografie entwickelte Kamera, von der nur sechs Exemplare in Schwarzlack hergestellt wurden, erzielte mit 1.560.000 Euro inklusive Premium den höchsten Preis der Auktion.
Seltene, historische Messsucher-Kameras der Marke Leica gehören seit jeher zu den begehrtesten Losen der Leitz Photographica Auction. Das gilt vor allem für Fotoapparate in Schwarzlack, die sich in Sammlerkreisen enormer Beliebtheit erfreuen. Von der Leica MP2, einer in den späten 1950ern produzierten Testserie, stellte Leica nur 27 Exemplare her – davon lediglich sechs in der Ausführung „black paint“. Entsprechend groß war das Interesse der Bieter, eine dieser Raritäten zu ersteigern.
„Es freut uns ganz besonders, dass unser Auktionshaus zum 70-Jahre-Jubiläum der legendären Leica M für die Leica MP2 ein Auktionsresultat von 1.560.000 Euro erzielen konnte. Es unterstreicht die einzigartige Beliebtheit, die das Leica M-System bis heute innehat, sowohl in der Sammlerszene als auch bei professionellen Fotografen. Darüber hinaus spricht es auch für das hohe Vertrauen in unser Auktionshaus“, so Alexander Sedlak, Geschäftsführer von Leitz Photographica Auction.
Bei der Leica MP2 black paint handelt es sich um eine für die professionelle Nutzung modifizierte Version der erstmals 1958 angebotenen Leica M2, die mittels eines speziellen Elektromotorantriebs bis zu 3,5 Fotos in der Sekunde aufnehmen kann. Der Schätzpreis für die Kamera lag zwischen 700.000 und 800.000 Euro.
Auch seltene Kameras aus den frühen Tagen der Kleinbildfotografie stehen bei Sammlern hoch im Kurs. Die im Rahmen der 44. Leitz Photographica Auction versteigerte Leica I Mod A. Luxus glänzt zudem durch ihr vergoldetes Gehäuse und ihre spezielle Belederung. Hergestellt im Jahr 1931 ist die Kamera mit der Seriennummer 48438 eine von wenigen existierenden „Luxus“-Modellen von Leica – und anders als die meisten davon blieb das vorliegende Exemplar in originalem Zustand und ohne Restauration. Der Schätzpreis lag zwischen 240.000 und 300.000 Euro, am Ende fiel der Zuschlag bei einem Preis von 288.000 Euro inklusive Premium.
Traditionell widmet das Auktionshaus Leitz Photographica Auction ein Los jeder Versteigerung dem guten Zweck. Diesmal handelte es sich bei dem Charity Los um ein Leica Steel-Rim Summilux 1,4/35 mm, konkret um den Prototypen einer Neuauflage dieses Objektivklassikers, der 1961 auf den Markt kam und über 35 Jahre lang in diversen Ausführungen produziert wurde. Der versteigerte Prototyp stammt aus einer kleinen, zu Testzwecken ausgegebenen Charge. Er trägt die spezielle Seriennummer 0000030 und weist vier Schrauben am vorderen Rand auf, die bei dem Serienmodell nicht vorhanden sind. Das Charity Los erzielte 33.600 Euro inklusive Premium. Der gesamte Erlös kommt der wohltätigen Organisation „Licht ins Dunkel“ zugute.
Im Herbst organisiert Leitz Photographica Auction zwei weitere Versteigerungen, beide in Wien. Am 18. Oktober findet die Fotografie-Auktion „Gestures“ in der Leica Galerie Wien statt. Am 23. November folgt die 45. Leitz Photographica Auction im Hotel Bristol an der Wiener Ringstraße. Das Team von Leica Camera Classics nimmt ab sofort Kameras bzw. Fotografien für diese Versteigerungen entgegen. Mehr Infos unter:
www.leicashop.com und www.leitz-auction.com/auction
Foto oben: Höchstes Gebot, Foto © Christoph Welkovits