Die Nachrichtenagentur Reuters setzt eine Kamera von Canon ein, um ein Authentifizierungssystem zur sicheren Erfassung, Speicherung und Überprüfung von Fotos zu testen.
Mit dem Canon Prototyp, kryptografischen Methoden von Starling Lab und dezentralisierten Webprotokollen soll das Pilotprogramm dazu betragen, Bedenken hinsichtlich der Echtheit von Nachrichtenbildern zu zerstreuen
In Zusammenarbeit mit Canon hat das weltweit tätige Nachrichtenunternehmen so einen Weg gefunden, eine Integritätskette der Metadaten eines Fotos vom Zeitpunkt der Aufnahme bis zur Veröffentlichung zu bewahren. Reuters hat außerdem das Authentifizierungssystem von Starling Lab erfolgreich in seinen Bildredaktions-Workflow integriert. Dieses Pilotprojekt war bereits im August letzten Jahres eine der ersten praktischen Anwendungen der Technologie im Bereich der Nachrichtenerfassung.
„Das Vertrauen in Nachrichten ist entscheidend. Die jüngsten technologischen Fortschritte bei der Bilderzeugung und -manipulation durch KI-Systeme veranlassen jedoch immer mehr Menschen dazu, zu hinterfragen, was echt ist und was nicht. Reuters erforscht weiterhin neue Technologien, um sicherzustellen, dass die Inhalte, die wir der Welt liefern, sachlich und vertrauenswürdig sind“, so Rickey Rogers, Global Editor, Reuters Pictures. „Unsere Zusammenarbeit mit Canon zeigt das Potenzial neuer Technologien für die Bildverifizierung, um das Vertrauen der Verbraucher in die Echtheit der Bilder zu stärken. Wir freuen uns darauf, die ermutigenden Ergebnisse des Projekts mit unseren Kunden zu teilen und sie zum Schutz unseres Fotojournalismus einzusetzen. Unser Ziel ist es, eine der vertrauenswürdigsten globalen Nachrichtenquellen zu bleiben“.
Im Rahmen des Pilotprojekts nahm die Reuters-Fotojournalistin Violeta Santos Moura Bilder mit einem Prototyp einer Canon-Kamera auf, die jedem Foto Angaben zur Aufnahmezeit, zum Datum und dem Ort als Hash-Wert zuweist und sie anschließend kryptografisch signiert. Die Fotos werden dann in einer öffentlichen Blockchain registriert und nach jeder Änderung durch die Reuters-Bilderredaktion aktualisiert. Dieser Prozess wird so lange fortgesetzt, bis das Foto mit seinen Metadaten, dem Änderungsverlauf und der Blockchain-Registrierung, die in das Foto eingebettet ist, unter Verwendung des C2PA-Standards weitergegeben wird. Um die Authentizität des Bildes zu überprüfen, können User den eindeutigen Identifikator (Hash-Wert) im öffentlichen Ledger vergleichen.
„Viele Fotojournalisten verlassen sich auf die Technologien von Canon. Wir verstehen die Rolle, die Bilder in der Gesellschaft spielen, und wissen, wie wichtig es ist, die Authentizität von Bildern zu bewahren“, so Richard Shepherd, Product Marketing and Marketing Strategy Senior Manager, Canon Europe. „Im Rahmen der Content Authenticity Initiative (CAI) möchte Canon sinnvolle Maßnahmen ergreifen, um Bildausgaben zu schützen.“ Wann Canon die Technologie in Serienkameras verfügbar macht, ist nicht bekannt.