Das Kunstmuseum Bern und die Fotostiftung Schweiz haben gemeinsam mit Vida Burkhard, der Witwe des renommierten Schweizer Fotografen Balthasar Burkhard, eine Vereinbarung zur Sicherung des Nachlasses von Burkhard getroffen und gehen eine Partnerschaft ein.
Balthasar Burkhard zählt zu den bedeutendsten Fotografen der Schweiz. Sein Nachlass umfasst sein Archiv, das sich auf sein künstlerisches Werk sowie fotografische Auftragsarbeiten bezieht. In seinem Testament hat Balthasar Burkhard seine Frau Vida Burkhard als Alleinerbin und das Kunstmuseum Bern als Nacherbin verfügt. Diese Konstellation erwies sich als nicht umsetzbar.
Inzwischen konnten das Kunstmuseum Bern und die Fotostiftung Schweiz gemeinsam mit Vida Burkhard eine für alle Parteien zufriedenstellende Lösung erarbeiten, die die Erhaltung und die Zugänglichmachung des Gesamtwerks des wichtigen Schweizer Fotografen sichert. Die Gottfried Keller-Stiftung unterstützt diese Lösung durch einen Ankauf von wichtigen Hauptwerken von Balthasar Burkhard, die im Kunstmuseum Bern deponiert werden.
Das Kunstmuseum Bern verzichtet auf die Nacherbschaft von Archiv und Urheberrechten, wodurch das Archiv von Balthasar Burkhard in das Eigentum der Fotostiftung Schweiz überführt werden kann. Dort können die Bestände – vor allem die fragilen Negative, die ein spezielles Kältedepot erfordern – fachgerecht betreut, gelagert und erforscht werden. Das Kunstmuseum Bern ist seinerseits Besitzerin von rund 50 Werken von Balthasar Burkhard. Es ist daran interessiert, die eigene Sammlung mit ausgewählten Werken abzurunden, erachtet aber die Fotostiftung als geeignete Institution für die Betreuung des Archivs.
Im Gegenzug für den Verzicht auf die Nacherbschaft erhält das Kunstmuseum Bern von der Gottfried Keller-Stiftung vier Werke von Burkhard als Dauerleihgaben, wodurch das Haus zur wichtigsten Schweizer Institution für die Repräsentation des künstlerischen Werks von Balthasar Burkhard wird.
Das Kunstmuseum Bern und die Fotostiftung Schweiz etablieren mit dieser Vereinbarung eine enge Zusammenarbeit. Die beiden Häuser tauschen sich hinsichtlich ihrer geplanten Projekte zur Vermittlung des Werks von Burkhard aus und gewähren sich gegenseitig einen privilegierten Zugang zu dessen Werken und den Archivbeständen.