Zweimal im Jahr lädt das Auktionshaus Leitz Photographica Auction zur gleichnamigen Versteigerung von Fotografien, Vintage-Kameras und – Kamerazubehör ein. Im Rahmen der 41. Ausgabe brachten eine Reihe von Leica Militärkameras teils das 18-fache ihres Schätzpreises ein.
Bei der Auktion, die am 26. November im Wiener Hotel Bristol stattfand, lieferten sich Bieter aus aller Welt intensive Wettbewerbe um Raritäten und Sammlerstücke aus der Welt der Fotografie.
Unter Experten gilt die zweimal im Jahr stattfindende Auktion als weltweit renommierteste Versteigerung für Vintage-Kameras und historisches Kamera-Zubehör. Ein halbes Jahr nach der 40. Jubiläumsauktion samt Weltrekord für die teuerste Kamera aller Zeiten wurden erstmals seit drei Jahren auch wieder seltene Fotografien versteigert – darunter eine Serie aus drei Editions-Prints der jungen Marilyn Monroe von André de Dienes. Die Bildserie wurde als Charity Los gestiftet und fand bei einem Schätzpreis von 4.000 bis 8.000 Euro letztlich für 15.600 Euro einen neuen Besitzer.
„Bei jeder Versteigerung stellen wir ein Exponat für den guten Zweck zur Verfügung“, erklärt Alexander Sedlak, Geschäftsführer von Leica Camera Classics aus Wien, der sich für die Organisation der Leitz Photographica Auction verantwortlich zeichnet. Der Erlös aus der Versteigerung der Bildserie geht zur Gänze an ‚Licht ins Dunkel‘.
Wettstreit
Vor allem gilt die Leitz Photographica Auction aber als Gradmesser für Entwicklungen auf dem Vintage-Kamera-Markt. Als besonders beliebt erwiesen sich in den letzten Jahren Leica Kameras in Schwarzlack. Die Preise für die „black paints“ stiegen kontinuierlich. Während sich dieser Trend auch bei der 41. Ausgabe der Auktion fortsetzte, standen diesmal jedoch vor allem Kameras aus Heeresbestand im Zentrum der Aufmerksamkeit.
Besondere Bieterwettstreite entbrannten um zwei Kameras, die vom britischen Militär verwendet wurden. Die Leica IIIa British Marine (Seriennummer 198047) war im Vorfeld lediglich auf 1.600 bis 2.000 Euro geschätzt worden, erzielte schließlich aber einen Preis von
43.200 Euro. Ein online mitsteigender Bieter und ein per Telefon zugeschalteter Interessent lieferten sich ein hochspannendes Duell um den Fotoapparat aus dem Jahr 1936. Ein Gefecht dieser Art entwickelte sich auch beim folgenden Los, einer Leica Standard British Navy ‚Admiralty NP‘ Seriennummer mit der Seriennummer 277758, das – ausgehend von einem Schätzpreis von 4.000 bis 5.000 Euro – für 36.000 Euro versteigert wurde. „Die kennen sich! Da geht es gar nicht um die Kameras“, scherzte Auktionator Wolfgang Pauritsch, bevor er den finalen Zuschlag gab.
Es war eine weitere Militärkamera, die für den höchsten Preis des Tages sorgte. Die M4 Olive Bundeseigentum, geschätzt auf 300.000 bis 350.000 Euro, brachte 540.000 Euro ein. „Für eine grüne M4 wurde noch nie eine solch hohe Summe bezahlt“, so Alexander Sedlak. „Es dürfte sich um die teuerste Militärkamera handeln, die je versteigert wurde.“
www.leitz-auction.com/auction/de/home
Foto oben: Los 218 Leica M4 olive Bundeseigentum The Second One