Am 1. Juni 2022 tritt Stephanie Herrmann die Leitung der renommierten Galerie ZEPHYR – Raum für Fotografie! an. Sie folgt damit Thomas Schirmböck nach, der im Mai 2022 in den Ruhestand geht.
ZEPHYR – Raum für Fotografie! ist einer der wenigen öffentlichen Ausstellungsräume für zeitgenössische Fotografie in Deutschland. Er bietet Platz für die Gestaltung eines Programms, das sich nicht nur an der Merkantilität des Kunstmarktes orientiert, sondern auch vernachlässigte und spannende Tendenzen des Mediums Fotografie hervorhebt.
„Mein Dank gilt Thomas Schirmböck, der seit 2005 in leitender und kuratorischer Tätigkeit für ein vielseitiges, international beachtetes Ausstellungsprogramm gesorgt hat. Mit Arbeiten von Paolo Pellegrin, Andrea Diefenbach, Sascha Weidner, Norman Seef, Julius Shulman oder Peter Gowland, um nur einige wenige Namen zu nennen, bewies er fast zwei Jahrzehnte ein besonderes Gespür für die Werke zeitgenössischer Künstlerinnen und Künstler sowie für gesellschaftsrelevante Themen. Seine Präsentationen begeisterten nicht nur die Fachwelt, sondern auch ein breites Publikum und sorgten stets für eine internationale Medienresonanz.“ würdigt rem-Generaldirektor Prof. Dr. Wilfried Rosendahl die langjährige Tätigkeit Schirmböcks.
Seine Nachfolge tritt nun die 1976 in Bochum-Wattenscheid geborene Stephanie Herrmann an. Herrmann studierte Kunstgeschichte, europäische Ethnologie und Soziologie in Münster, Siena und Regensburg. Nach einem zweijährigen Wissenschaftlichen Volontariat und einer fünfjährigen Tätigkeit als Wissenschaftliche Mitarbeiterin ist sie seit 2015 als Wissenschaftliche Sammlungsleiterin des Forums Internationale Photographie (FIP) an den Reiss-Engelhorn-Museen in Mannheim tätig. Sie war an der Konzeption und Realisierung zahlreicher nationaler und internationaler Ausstellungsprojekte beteiligt, darunter „Weltstars der Fotografie. Die Preisträger der Hasselblad Foundation“ (2008/2009), „Die Geburtsstunde der Fotografie – Meilensteine der Gernsheim-Collection“ (2012/2013), „Drawn by light. The Royal Photographic Society Collection“ (2014/2015) und zuletzt „In 80 Bildern um die Welt“ (2020/2021) sowie die über Deutschland hinaus viel beachtete Ausstellung „gesichtslos – Frauen in der Prostitution“ (2021/2022). „ZEPHYR hat sich als Ausstellungsraum für zeitgenössische Fotografie mit internationaler Strahlkraft etabliert. Ich freue mich sehr darauf, ZEPHYR als einen offenen und lebendigen Ort, an dem aktuelle künstlerische Positionen und gesellschaftlich relevante Fragen unserer Zeit präsentiert werden, weiter zu gestalten. In einer Zeit, in der die Wirkmächtigkeit von Fotografie größer denn je ist, gilt es umso mehr, ihre Rolle in Politik und Gesellschaft herauszustellen und zu reflektieren“, freut sich Stephanie Herrmann auf die neue Aufgabe.
rem-Generaldirektor Prof. Dr. Wilfried Rosendahl ist mit der Wahl der neuen ZEPHYR-Leitung zufrieden: „Das Renomée der Institution ZEPHYR hat auch Mannheim als international anerkannten Standort für Fotokunst mitgeprägt und gestärkt. Die Galerie hat mit einem gesellschaftsaktuellen Ausstellungsprogramm von Beginn an dazu beigetragen, dass die Stadt einen wichtigen kulturellen Beitrag zur internationalen Fotokunst-Szene leistet. Umso wichtiger ist es, dass mit Stephanie Herrmann eine junge, qualifizierte Nachfolgerin gewonnen werden konnte, die mit Kreativität und Kompetenz die Zukunft von ZEPHYR gestalten wird.“
Auch Mannheims Kulturamtsleiterin Sabine Schirra blickt positiv in die Zukunft: „Wir arbeiten bereits bei der aktuellen Biennale für Fotografie mit Stephanie Herrmann sehr gut zusammen und ich bin zuversichtlich, dass das bisherige erfolgreiche gemeinsame Wirken mit ZEPHYR auch künftig aufrechterhalten werden kann. Stephanie Herrmann hat mit der Sonderausstellung ‚gesichtslos – Frauen in der Prostitution‘ überzeugt. Ich wünsche ihr in der neuen Leitungsposition auch in Zukunft viel Erfolg.“
ZEPHYR – Raum für Fotografie! ist Teil der Reiss-Engelhorn-Museen und präsentiert sich im Museum Bassermannhaus. Dort wird ab November 2022 die erste Retrospektive von Horst H. Baumann geplant.
Foto: Rebecca Kind