Wie aktuell das ZeitMAGAZIN berichtet, hat die Kölner Staatsanwaltschaft den international renommierten Fotografen Achim Lippoth wegen zwölf Fällen schweren sexuellen Missbrauchs von sechs Kindern und wegen des Besitzes von Kinderpornografie angeklagt.
Nach neun Monaten Untersuchungshaft wird Achim Lippoth ab dem 31. Mai 2022 der Prozess gemacht. Seit 1992 war Achim Lippoth freier Fotograf, seit 1998 auch als Regisseur für weltweite Filmproduktionen tätig. Lippoth gilt als Spezialist für Kindermode-Fotografie und war darüber hinaus Gründer und Herausgeber des seit 1995 international erschienenen Magazins „kid‘s wear“.
Die mutmaßlichen Missbrauchsfälle stammen aus den Jahren 1999 bis 2021. Der Missbrauch soll während wochenlangen Fotoshootings stattgefunden haben, für die Lippoth mit den Kindern alleine verreiste und bei denen sie manchmal in seinem Hotelzimmer schliefen. Gemäß ZEITMagazin wurden drei Strafanzeigen gegen Lippoth seit den 1990er Jahren von der Polizei nicht ernsthaft weiterverfolgt, und erst nach der vierten Anzeige im Jahr 2021 begannen die Ermittlungen.
Mit diesem Fall setzt sich die Kette von Vorwürfen wegen sexueller Übergriffe durch Fotografen fort, die zuletzt 2018 das Medienunternehmen Condé Nast dazu veranlasst hat, einen verbindlichen Verhaltenskodex für Fotografen zu veröffentlichen. Unter anderem wird darin empfohlen, dass alle beauftragten Models mindestens 18 Jahre alt sein müssen. Wenn Ausnahmen notwendig sind – beispielsweise, weil Kinder für ein Feature unerlässlich sind – sollten sie von einer von der Agentur gestellten Aufsichtsperson begleitet werden.
Laut ZEITMagazin bestreitet Achim Lippoth die Tatvorwürfe. Die Recherchen des Magazins ergeben hingegen Vorwürfe, die weit über die offiziellen Anklagepunkte hinausgehen.
https://www.zeit.de/zeit-magazin/2022/22/achim-lippoth-fotografie-kinder-sexueller-missbrauch