Von einer Fotografenrepräsentanz vertreten zu werden, wünschen sich viele Fotografinnen und Fotografen. Sie gehen davon aus, dass ihr Foto-Business dadurch erfolgreicher wird, mehr Kunden kommen und größere Jobs, beispielsweise aus der Werbung, auf sie warten. Außerdem hoffen sie, dass sie die lästige Kundenakquise endlich nicht mehr selbst erledigen müssen. Das ist auch oft der Fall. Aber nicht für jeden Fotografen ist die Zusammenarbeit mit einer Repräsentanz sinnvoll. Wer es geschafft hat, bei einer renommierten Fotografenrepräsentanz unter Vertrag zu sein, profitiert von einigen Vorteilen, die eine Zusammenarbeit mit sich bringt. Es entbindet die Fotografen allerdings nicht von eigener engagierter Akquisetätigkeit und Netzwerkarbeit.
„Wenn ich eine Repräsentanz hätte, dann wäre alles besser“, spekulieren manche Fotografinnen und Fotografen. Dahinter steht bei vielen der Wunsch, einen Profi an der Seite zu haben, der sich um die Akquise, die Kundenansprache oder das Marketing kümmert. Denn was Fotografinnen und Fotografen wirklich wollen, ist eigentlich am liebsten jeden Tag fotografieren. Nicht nur, weil sie das einfach gerne machen, auch weil sie weitere wichtige Aufgaben, die das Foto-Business mit sich bringt, nicht so gerne übernehmen, wie das Fotografieren selbst. So zum Beispiel die Kundenrecherche, das Neugeschäft und das Marketing von Social Media bis zum Newsletter. Unbeliebt ist meist auch, das aktuelle Portfolio zusammenzustellen und zu versenden. Nicht zuletzt die Honorarverhandlungen mit Kunden, die langwierig und kniffelig sein können.
Das und mehr erledigt eine Fotografenagentur für ihre Fotografen. Klingt gut?
Wenn Sie überlegen, ob das für Sie auch in Frage kommt, würde ich empfehlen, erst einmal die eigene Marktpositionierung zu beleuchten. Fotografenagenten arbeiten überwiegend mit Fotografinnen und Fotografen zusammen, die sie in der Werbebranche gut vermarkten können. Deren Portfolio und Bildsprache eine innovative und kreative Gestaltungshöhe aufweist. Nur damit sind anspruchsvolle Kunden wie Art Producer oder Kreativ Direktoren der Werbeagenturen zu begeistern und zu gewinnen. Ob People-Lifestyle, Fashion, Beauty, Transportation, Still Life, Liquid oder Food Fotografie. Dass die repräsentierten Fotografen einen erheblichen Teil ihres Portfolios immer wieder mit freien Arbeiten und Projekten auffüllen, ist auch Bestandteil des Deals. Denn das ist die Basis, damit Agent und Fotograf regelmäßig neue Marketinginhalte und -anlässe für sich nutzen können und so gute Aussichten auf erfolgreiche Kundengespräche und Anfragen generieren. Diese Win-win-Strategie soll schließlich allen Beteiligten einen deutlichen Nutzen verschaffen. Daher werden die Aufgaben in der Zusammenarbeit zwischen Agent und Fotograf klar definiert. Ebenso die finanzielle Beteiligung, die die Agentur am Honorar des Fotografen erhält. Und dieses Geschäftsmodel funktioniert nur im Bereich der Honorare für Werbejobs, da die Tagessätze hier
am höchsten sind. Bei Redaktionellen Aufträgen und Corporate Jobs lohnt sich eine Beteiligung am Ende weder für den Fotografen noch den Agenten.
Was ist für einen Agenten darüber hinaus wichtig? Da sie mit ihrem Namen für die Arbeit und die Professionalität des Fotografen einstehen, zählen neben einer attraktiven Positionierung, der Bildsprache und dem Portfolio auch die Persönlichkeit und die Kommunikations-Skills. Denn unter Umständen verbringen Art Direktor und Fotograf viel gemeinsame Zeit in der Planung und der Produktion eines Jobs. Das klappt nur mit Menschen, die man gerne um sich hat. Die eine angenehme Haltung zum Job mitbringen, gerne und gut im Team funktionieren und sich nicht zu ernst nehmen.
Damit es keine Enttäuschungen gibt, empfehle ich Fotografen zu Beginn der Zusammenarbeit mit einer Fotografenrepräsentanz, über gemeinsame Erwartungen und Ziele ehrlich zu sprechen. Anstehende Aufgaben zu planen und dem Agenten alles zur Verfügung zu stellen, damit er seine Arbeit richtig gut machen kann und spannende Jobs an Land zieht. Das bedeutet auch die Bereitschaft zur Investition in die Portfolios, in freie Arbeiten und ein Jahresbudget für Marketing. Denn von nichts kommt nichts – wie es so schön heißt.
Und wie managen Sie Ihr Foto-Business?
Silke Güldner coacht Fotografinnen und Fotografen dabei, ihr Potenzial und ihre Kompetenz im Foto-Business zu entwickeln, zu präsentieren und zu verkaufen.
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