Der Freundeskreis des Hauses der Photographie will mit „follow up“ jungen Fotografen eine Plattform zum Berufsstart bieten. Aus über 80 Bewerbungen hat die Fachjury jetzt fünf Konzepte ausgewählt. Die „follow up“-Talente 2022 sind Daniel Chatard, Josh Kern, Max Ernst Stockburger, Angelina Vernetti und die >ProfiFoto New Talent Award<-Preisträgerin Natalia Kepesz.
Zur Realisierung ihrer Projekte erhalten die fünf Preisträger eine finanzielle Unterstützung in Höhe von 2500 Euro. „follow up“ bietet den Talenten verschiedene Veröffentlichungsformate und eine Bühne für ihre Projektpräsentationen im Rahmen des Veranstaltungsprogramms des Freundeskreises. Dazu gehören eine Publikation und zahlreiche öffentlichkeitswirksame sowie netzwerkbildende Maßnahmen.
Eine feierliche Auszeichnung des realisierten Projekts und die Präsentation am „follow up“/FUTURES-Day am 4. Juni im Rahmen der 8. Triennale der Photographie Hamburg 2022 runden die Projektförderung ab.
Alle Fünf ausgewählte Fotografen haben Themen mit hoher gesellschaftlicher Relevanz ausgewählt: Daniel Chatard beschäftigt sich mit den Auswirkungen, die die Förderung von Braunkohle im Rheinland und der jahrzehntelange Machteinfluss des Energiekonzerns RWE auf die durch diesen Konflikt bedrohten Dörfer haben. Natalia Kepesz, die vor zwanzig Jahren aus Polen nach Deutschland gezogen ist und bereits polnische Militärcamps für Kinder fotografiert hat (siehe ProfiFoto 1-2/22), will herausfinden, weshalb man in ihrem Geburtsland so gerne Krieg spielt und diesen dabei stark romantisiert. Die Geschichten, mit denen sich Josh Kern normalerweise fotografisch beschäftigt, seien voller Drama, sagt er. Irgendwo verstecke sich immer ein Haken, der das Ganze erst interessant zu machen scheint. In seinem Projekt geht es um die Beziehung zu seiner Freundin Asli – und die sei durchweg gesund. Ob so viel Positivität wohl gut geht, fragt sich Josh schon länger, und doch lässt ihn die Idee zu diesem Projekt einfach nicht los. In seinem Projektvorhaben “Ordinance of Land” möchte Max Ernst Stockburger hingegen den Widerspruch von Individualisierung und Standardisierung visualisieren und Fotografien, die während eines halbjährigen Aufenthaltes in den USA entstanden sind, in einen historischen Kontext setzen. Und Angelina Vernetti plant ihr Fotoprojekt “EVERY BODY” als utopische Erzählung von realisierbaren Schönheitsidealen, die die Mehrheit der Gesellschaft widerspiegeln und ein Leben in mehr Zufriedenheit ermöglichen.