Der Fotograf Steve Schapiro, der für seine Bilder dramatischer Leinwandmomente und einiger der wichtigsten nicht-fiktionalen Ereignisse der 1960er Jahre bekannt ist, ist am 15. Januar 2022 im Alter von 87 Jahren in seinem Haus in Chicago an Bauchspeicheldrüsenkrebs verstorben.
Steve Schapiro dokumentierte jahrzehntelang die Kultur und Geschichte der USA. Inspiriert vom Vater des Fotojournalismus, Henri Cartier-Bresson, entwickelte Schapiro schon in jungen Jahren seine Leidenschaft für die Fotografie. Er nahm Unterricht bei William Eugene Smith, einem renommierten Fotografen während des Zweiten Weltkriegs. Im Laufe seiner bemerkenswerten Karriere wurden Schapiros Arbeiten in vielen Büchern und Zeitschriften wie LIFE, Vanity Fair, Sports Illustrated, Newsweek, Time und Paris Match veröffentlicht.
Hinter der Kamera hielt Schapiro die sich verändernde soziokulturelle Landschaft Amerikas in den sechziger Jahren fest. Er fotografierte Robert Kennedy während seiner Präsidentschaftskampagne, dokumentierte die Hippie-Gegenkultur und hielt Schlüsselmomente der Bürgerrechtsbewegung fest, wie den Marsch auf Washington und den Marsch von Selma nach Montgomery. Schapiro war viel mehr als nur ein Fotojournalist, er war ein Aktivist, dessen Engagement für den Zeitgeist den politischen Kämpfen seiner Zeit Aufmerksamkeit und Sichtbarkeit verlieh. Schapiros Auge wurde auch vom Schimmern und Glitzern der Prominenz angezogen. Zu seinen Porträts von Stars, die für unterschiedliche Taten berühmt waren, gehören Barbra Streisand, Muhammad Ali, David Bowie, Andy Warhol, Martin Luther King und Samuel Beckett.
Aber vielleicht sind es seine Filmstills, die ihm die größte Anerkennung eingebracht haben. Wie Lawrence Schiller war Steve Schapiro einer der wenigen Fotografen, die die Essenz eines Films in einem Standbild einfangen konnten. Als Fotograf an Filmsets schuf Schapiro ikonische Bilder des „neuen Hollywood“ und fotografierte Standbilder für Francis Ford Coppolas Der Pate, Martin Scorseses Taxi Driver, Roman Polanskis Chinatown und den Kultklassiker Midnight Cowboy.
Vier bei TASCHEN erschienene Monografien versammeln Schapiros allerbeste Bilder in unvergesslichen Publikationen, die diese bahnbrechenden Filme, ihre Schauspieler und den Meisterfotografen selbst feiern. Eine fünfte Monografie ist derzeit in Arbeit.
Verleger Benedikt Taschen: „Steve war ein wunderbarer Fotograf mit einem unbestechlichen Auge; ein freundlicher und sanfter Mann, dessen größtes Vermächtnis die leidenschaftliche Dokumentation der Bürgerrechtsbewegung in Amerika ist, wie niemand sonst. Wir werden ihn sehr vermissen, aber sein bemerkenswertes Werk wird weiterleben. Unser tief empfundenes Beileid an seine Frau Maura und ihren Sohn.“
Die kommende Ausgabe Steve Schapiro. Andy Warhol and Friends 1965-1966 wird 2022 in einer signierten Collector’s Edition von 700 Exemplaren erscheinen. Die Exemplare 1-100 werden mit einem signierten Druck geliefert.
James Baldwin. Steve Schapiro. The Fire Next Time
Taxi Driver, Art Edition No. 101–200 ‘Jodie Foster’
Steve Schapiro. The Godfather Family Album. 40th Ed.
Barbra Streisand. Steve Schapiro & Lawrence Schiller
Barbra Streisand, Art Edition No. 1–100, Steve Schapiro ‘Barbra for Harper’s Bazaar’
Barbra Streisand, Art Edition No. 101–200, Lawrence Schiller ‘Streisand En Route To London’