Die Aufmerksamkeitsspanne von Art Producern oder Bildredakteuren ist im Alltagsgeschäft oftmals recht kurz und ihre Zeit ist knapp. Deshalb haben sie wenig Geduld für komplizierte Website-Strukturen und endloses Hin-und-her-Navigieren. Auch wenn Fotografinnen und Fotografen es schön finden, dass Bilder in einer Lightbox oder Slideshow präsentiert werden, gefällt es dem Kunden hingegen oftmals nicht. Zu viele Klickanforderungen, zahlreiche Dropdownmenüs oder eine verschachtelte Navigation, und der Nutzer verlässt die Webseite ohne Ihr Portfolio zu entdecken oder die Idee dahinter zu verstehen. Auch wenn es gut gemeint war, das Ziel ist verfehlt, der Kunde sucht weiter.
Nicht erst seit der Pandemie sind persönliche Akquisekontakte und Mappentermine mit Auftraggebern seltener geworden. Schon länger läuft die Fotografensuche für ein neues Projekt und eine kreative Idee überwiegend online. Dabei spielt die Fotografen-Website neben Instagram eine wichtige Rolle, denn nach diesem ersten Screening entscheiden Kunden, welchen Fotografen sie zum persönlichen Gespräch oder zum Pitch einladen. So wird die Website zum wichtigsten digitalen Portfolio und Akquise-Tool, denn sie soll neue Kunden anlocken, informieren und dazu einladen, Sie zu kontaktieren. Wie das gelingt? Mit einem modernen Design, smarter und schneller Funktionalität und nicht zuletzt mit spannenden Bildern und Geschichten.
Dabei zählt jede Sekunde, denn Kunden wollen das, was sie für ihr nächstes Projekt, eine Präsentation oder ein Moodboard suchen, schnell finden. Deshalb sollte innerhalb der ersten fünf Sekunden, also bereits auf der Landingpage, klar erkennbar sein, wer der Fotograf ist, welches Leistungsportfolio angeboten wird und wie die Positionierung ist. Die übrigen drei Sekunden genügen für den Klick ins Portfolio oder in einen Projekt-Container nach Wahl.
Was suchen Kunden auf der Fotografen-Website? Kreativität und Professionalität, Ideen und Expertise, freie Projekte und Referenzen – alles das wollen Kunden auf der Fotografen-Website entdecken. Denn sie benötigen einerseits das Gefühl, dass Sie kreativ sind und an freien Projekten arbeiten. Zugleich wollen sie namhafte Referenzen sehen und Sicherheit gewinnen, dass Sie für eine komplexe Produktion genau richtig sind. Zeigen Sie deshalb Jobs und freie Arbeiten. Wählen Sie nicht nur Bilder und Serien für die Website aus, sondern auch Veröffentlichungen. Geben Sie am besten bereits auf der Landingpage einen Überblick über die relevanten Projekte. Falls Sie Filme machen, kombinieren Sie Fotoprojekte mit Filmen. So sieht der Kunde die ganze kreative Bandbreite Ihrer Arbeit auf einen Blick.
Informationen zu den Arbeiten runden das Bild ab. Geben Sie Ihrer Website einen redaktionellen Touch, indem Sie Texte zu den Projekten stellen, zum Beispiel Credits oder Infos zur Veröffentlichung der Images.
Wieviel Zeit ich schon auf Fotografen-Websites verbracht habe, um den Ort, an dem ein Fotograf niedergelassen ist oder die Telefonnummer zu finden. Oder das Profilbild zu suchen und auf das Laden riesiger Bilder warten musste. Und nicht nur Kunden sind genervt von zu langen Ladezeiten oder einer unübersichtlichen Struktur der Website. Auch die Suchmaschine mag das nicht und zeigt Ihre Website unter Umständen in den Suchergebnissen schlechter positioniert an. Bei der Planung einer Website, gilt es ein paar Dinge zu vermeiden. Wenn Sie einen Fantasienamen oder Markennamen anstelle des eigenen Namens nutzen, denken Sie daran, dass Ihre Kunden Sie vielleicht nicht finden in den Suchergebnissen, weil sie nach Ihrem Namen suchen und sich den Markennamen nicht gemerkt haben. Auch fehlende oder schlecht platzierte Kontaktinformationen nerven, wenn Kunden wissen wollen, ab wo Sie buchbar sind.
Besonders unglaublich, viele Fotografen lassen sich nicht gern fotografieren. Anders ist es nicht zu erklären, dass sie sich auf ihrer Website nicht zeigen. Dabei wollen Kunden oft zuallererst wissen, mit wem sie es zu tun bekommen, wenn eine gemeinsame Produktion ansteht und klicken zuerst auf den „About“ Bereich der Website. Zeigen Sie sich, es ist ein persönliches Business! Auch ein Blick hinter die Kulissen einer Produktion ist spannend und gibt ein Bild von Ihnen und Ihrem Team.
Und wie fesselnd ist Ihre Website?
Silke Güldner coacht Fotografinnen und Fotografen dabei, ihr Potenzial und ihre Kompetenz im Foto-Business zu entwickeln, zu präsentieren und zu verkaufen.