MPB, die weltweit größte Online-Plattform für gebrauchte Foto- und Videoausrüstung, legt großen Wert auf Nachhaltigkeit – Stichwort: Kreislaufwirtschaft. Frank Sullivan von MPB im Gespräch über Maßnahmen, die MPB ergreift, um die Zukunft der Fotografie nachhaltiger zu gestalten.
ProfiFoto: Frank Sullivan, was macht MPB aus?
Frank Sullivan: Bei MPB verändern wir die Art und Weise, wie Visual Storytellers Foto- und Videoausrüstung kaufen, verkaufen und in Zahlung geben. Wir haben uns schon immer dafür eingesetzt, Ausrüstung zugänglicher und erschwinglicher zu machen und dabei zu helfen, eine nachhaltigere Zukunft zu visualisieren. Gebrauchte Ausrüstung ist nicht nur besser für deinen Geldbeutel, sondern auch für unseren Planeten. MPB bringt jedes Jahr 300.000 Kameras und Objektive wieder in den Umlauf und verlängert so die Lebensdauer und das kreative Potenzial von Foto- und Videoausrüstung für Visual Storytellers auf der ganzen Welt.
Unsere Teams von Produktspezialisten in Brighton, Berlin und Brook-lyn prüfen jeden einzelnen Artikel gründlich, um die bestmögliche Performance zu gewährleisten. Und wir bieten zwölf Monate Gewährleistung in Deutschland.
MPB kauft nicht nur gebrauchte Ausrüstung an, sondern macht es den Leuten auch leicht, die Ausrüstung zu verkaufen, die sie nicht mehr brauchen. Wir bieten kostenlose Online-Bewertungen, kostenlose versicherte Abholung und schnelle Bezahlung. Da du direkt an MPB verkaufst und auch direkt von uns kaufst, ist dies bei weitem der sicherste Weg, Ausrüstung zu verkaufen.
ProfiFoto: Stichwort Nachhaltigkeit – Welche Maßnahmen setzt MPB darüber hinaus konkret um?
Frank Sullivan: Alle unsere Verpackungen bestehen zu 100 % aus Papier, das biologisch abbaubar und recycelbar ist. Wir verwenden einen speziellen Lieferanten, der recycelbares Papier mit einer 3D-Wabenstruktur anbietet und so eine umweltfreundliche Verpackung ermöglicht, die die Sicherheit unserer Produkte gewährleistet. Indem abgewickelte Papierwaben ineinander gehakt werden, können die Artikel sicher verpackt werden, ohne dass Plastikklebeband erforderlich ist. Das ist bei unseren Kunden sehr beliebt. Wenn du ein Unternehmen führst und darüber nachdenkst, auf recycelte Verpackungen umzusteigen, solltest du es tun.
Wir arbeiten mit lokalen Wohltätigkeitsorganisationen und dem Amt für Abfallwirtschaft in New York zusammen, um sicherzustellen, dass alle Materialien recycelt und wiederverwendet werden.
All unsere In-Box-Marketingmaterialien werden ebenfalls aus recycelten Materialien hergestellt und sind zu 100 % recycelbar. Sie finden auch immer eine zweite Verwendung; dies reicht von Anleitungen, die visuellen Geschichtenerzähler helfen, ihr Kit besser zu pflegen, bis hin zu Geschenkverpackungen und Geschenkanhängern, die beim Kauf von Ausrüstung für andere verwendet werden können. Wir ermutigen unsere Kunden auch, den Karton, in dem wir die Ausrüstung versenden, wiederzuverwenden.
Wir haben uns darüber hinaus mit One Tree Planted zusammengetan, um Bäume in Gebieten zu pflanzen, in denen der Wald abgeholzt wurde. Bisher haben wir im Namen von MPB-Kunden mehr als 20.000 Bäume gepflanzt.
ProfiFoto: Wie wird MPB seinem Anspruch, der grünste Name in der Branche für Kameraausrüstung zu sein, außerdem gerecht?
Frank Sullivan: Wir haben nicht nur Kunststoffverpackungen verbannt und sind zu 100 % auf Papier umgestiegen, sondern haben auch das Gesamtvolumen des Verpackungsmaterials durch einen effizienteren Verpackungsprozess reduziert.
Wir nutzen DPD als unseren wichtigsten Logistikpartner. DPD hat sich zum Ziel gesetzt, das umweltfreundlichste Logistikunternehmen der Welt zu werden – mit seiner „25-25-25“-Strategie will das Unternehmen bis 2025 die größten britischen Städte emissionsfrei beliefern. Seit Anfang 2021 hat MPB bereits Tausende von Paketen mit vollelektrischen Fahrzeugen ausliefern lassen.
Darüber hinaus bewerten wir anhand von Richtlinien der Ellen MacArthur Foundation proaktiv unsere Kreislaufwirtschaft, damit wir uns Ziele setzen können, um unsere Umweltleistung und unseren grünen Ruf kontinuierlich zu verbessern.
Uns liegt unser Planet am Herzen, und wir wissen, dass das bei vielen Foto- und Videografen auch so ist. Deshalb arbeiten wir kontinuierlich daran, den Status von MPB als grünster Name in der Branche für Kameraausrüstung zu erhalten.
Umfrage: Gebraucht so gut wie neu?
Nachhaltiger Konsum gewinnt an Relevanz und spielt in immer mehr Lebensbereichen eine wichtige Rolle. So auch in der Fotografie: 49 Prozent der deutschen Kamerabesitzer geben an, dass sie aktiv versuchen, mehr gebrauchte und recycelte Produkte zu kaufen, um die Umweltbelastung zu reduzieren – bei den 18- bis 34-Jährigen sind es sogar 60 Prozent.
Laut einer Studie von MPB sind mehr als zwei Drittel der deutschen Kamerabesitzer der Meinung, dass gebrauchte Fotoausrüstung eine sich lohnende und umweltschonende Alternative zu neuem Equipment darstellt.
Viele setzen diese Überzeugung bereits in die Tat um: Mehr als die Hälfte der Befragten (55 %) kauft bevorzugt Artikel, die die Auswirkungen auf die Umwelt reduzieren. Zudem geben 80 Prozent der Befragten an, dass gebrauchte Ausrüstung in ihren Augen genauso gut sein kann wie neue Ausrüstung. Fast 70 Prozent finden, dass keine Notwendigkeit besteht, brandneues Equipment zu kaufen, da Fotoausrüstung auf Langlebigkeit ausgelegt ist. Gebrauchte Foto- und Videoausrüstung zu verschenken oder selbst geschenkt zu bekommen, sehen 39 Prozent der Befragten ebenfalls als unproblematisch an, solange eine gute Qualität gewährleistet ist.
Was die Studie von MPB auch zeigt: Nur 12 Prozent der befragten Kamerabesitzer haben innerhalb des letzten Jahres ihre gesamte Ausrüstung genutzt, während jeder Dritte weniger als die Hälfte verwendet hat. Damit blieben zwei von fünf Kameras in den letzten zwölf Monaten unbenutzt.
Fast die Hälfte der Befragten ist der Meinung, dass Ausrüstung, die nicht mehr regelmäßig genutzt wird, wieder in den Umlauf gebracht werden sollte, da so mehr Menschen die Möglichkeit haben, sich mit der Fotografie zu beschäftigen. Allerdings ist der Faktor Sentimentalität nicht zu unterschätzen: Jeder Dritte fühlt sich zu sehr mit der eigenen Ausrüstung verbunden. Für viele ist der langfristige Plan jedoch, ihr Kit wieder in den Umlauf zu bringen, indem sie es an ein Familienmitglied weitergeben.