Die Bildagentur Swiss-Image hat den Event-Lockdown während der Corona-Pandemie genutzt, um einen neuartigen Bildworkflow nach dem Prinzip „Camera to Media“ zu entwickeln, der alle Schritte in einer Cloud-Lösung vereint. Fotografen und Bildredakteure können so auf Photoshop und Fotostation verzichten.
Einfacher und schneller – das neue Bildsystem Swiss-Image Base stellt den Workflow der Eventbildagentur auf den Kopf. Die Bilder werden per LTE/5G an die Swiss-Image Base übertragen und dabei automatisch optimiert sowie mit Legenden versehen. Nach wenigen Augenblicken sind sie online auf www.swiss-image.ch abrufbar. Ein Redakteur oder der Fotograf selbst können die Fotos online croppen, drehen, vergrößern sowie die Bildlegenden ergänzen und korrigieren. Automatisch oder manuell werden die fertigen Eventbilder per FTP oder PhotoMail aktiv an die Medien
verschickt. Auch Live-Slideshows vom Event werden so mit aktuellen Bildern versorgt.
Swiss-Image Geschäftsleiter Andy Mettler: „Ich habe mir mit der Swiss-Image Base einen alten Wunsch erfüllt. Als Agenturfotograf in den Alpen musste ich mich schon vor 40 Jahren um eine bessere Distribution der Fotos bemühen. Für unseren Großkunden WEF haben wir bereits 2002 und 2007 ein System zur Bildübertragung direkt aus der Kamera entwickelt. Seit 15 Jahren arbeiten unsere Fotografen damit bei Events. Wir waren vermutlich die erste Agentur, die so schnell arbeiten konnte. Reuters und die anderen sind zwei, drei Jahre später darauf gekommen“, so der Agenturchef.
„Was mich stets interessiert hat: Wie kann ein Fotograf selbstständig an einem hektischen Event aktuelle Bilder aus der Kamera ins Web und weiter zu den Redaktionen senden. Der Lockdown hat mich motiviert, einen Partner für die Idee zu suchen. Bei MomaSOFT habe ich eine Mediendantenbank gefunden, die sich gut tunen ließ“, so Andy Mettler.
Der Workflow: Die Redaktion bereitet für einen Event Bildlegenden nach IPTC vor. Der Fotograf nutzt sein Handy, um den passenden Text auszuwählen, der auf dem Server bereitgestellt wurde. Bilder werden nun aus der Kamera via Wifi/4G/5G zum ersten Server gesendet, wo die Fotos automatisch optimiert werden. Auf dem Hauptserver erhalten die Bilder dann ihre Legenden und sind sofort online. Nun gibt es zwei Möglichkeiten:
Entweder ein Redakteur kontrolliert, croppt und ergänzt die Bildlegenden falls nötig zum Beispiel mit einem Namen. Mit nur drei Klicks sendet er die Bilder anschließend an unbeschränkt viele Redaktionen (FTP) oder als PhotoMails an ein- bis zweitausend internationale Medien. All dies passiert online auf der Datenbank-Oberfläche.
Oder der Fotograf nutzt eine Pause und korrigiert auf einem iPad Fotos und Texte. Er kann also selbstständig Events betreuen und seine Bilder innerhalb von 40 bis 60 Sekunden online stellen.
„Der neue Live-Workflow erlaubt Swiss-Image neue Bildservices anzubieten. Uploads von kleineren, kürzeren nicht so zeitrelevanten Veranstaltungen können von einem Fotografen selbst bearbeitet werden. Er lädt seine besten Fotos direkt auf die Eventdatenbank, wo sie auf Wunsch sofort online verfügbar sind und nach rund 25 Sekunden heruntergeladen werden können. Die Bilder werden in jedem Fall automatisch optimiert und betextet. Einzig der Bildschnitt oder ein Name in einer Legende müssen ergänzt werden.“
Eierlegende Wollmilchsau
Mettler: „Mit weiteren Funktionen wird die Swiss-Image Base zur „eierlegenden Wollmilchsau“. Denn im normalen Eventalltag arbeitet der Redakteur ausschließlich auf der Web-Drehscheibe. Sein Workflow wird agil und schnell. Er braucht die Bilder nicht von Photoshop zu Fotostation hin und her zu schieben, sondern nutzt lediglich die Swiss-Image Base. Im Modul „Caption Builder“ kann er Bilder mit Legenden versehen. 100 Bilder für den Veranstalter sind in wenigen Minuten online. Testanwender waren vom einfachen Workflow begeistert, zumal die meisten Funktionen automatisch oder halbautomatisch ausgeführt werden können.“
Die Premiere des ultraschnellen Distributionssystems erfolgte bei der OL-Europameisterschaft Mitte Mai in Neuenburg, Schweiz. Mettler: „Potentiellen Eventkunden, Verbänden und Firmen haben wir das System bereits zuvor vorgestellt. Ein großes Medienhaus wollte sich das System gleich angeln, denn es dient auch Journalisten, die mit dem Handy fotografieren und filmen …“.
Sein Fazit: „Zahlreiche Kollegen waren beeindruckt, das erste Bild nach 25 Sekunden auf ihrem Handy online zu sehen. Ich könnte mir vorstellen, mit MomaSOFT eine Kooperation zur Vermarktung des Projekts einzugehen. Aber zunächst einmal freue ich mich, nach 15 Monaten Lockdown wieder Event-Luft zu schnuppern. Hinter der Kamera zu stehen, macht halt doch sehr viel Spaß“, so Andy Mettler.
https://www.swiss-image.ch/de/