Am 22.04.2021 verstarb der bekannte Schwarzweiß-Analog-Spezialist Oliver Rolf im Alter von nur 55 Jahren nach kurzer schwerer Krankheit in Hamburg.
Seit Jahrzehnten war Oliver Rolf mit seiner Firma „platinum“ in Hamburg eine Anlaufstelle für alle, die in der Fotografie Rang und Namen haben. Er hinterlässt nicht nur eine Stadt, die nun nicht mehr weiß, wo Sie in Zukunft feine Abzüge auf Barytpapier herbekommen soll, sondern auch eine große Lücke in der analogen Fotoszene Deutschlands.
Zu seinen Kunden, Freunden, Begleitern und analogen Enthusiastenkollegen gehören Namen wie Werner Bokelberg, Esther Haase, Keith Schofield, Herbert List, Max Scheeler, Rebecca Hoppé, Bettina Lewin, Arnold Crane, Kai-Uwe Gundlach, Fritz Haase, Peter Thomann, Cellina von Mannstein, Peter Hönnemann, Gabo, Katja Ruge, Frank Stöckel, Philipp Rathmer, Simon Puschmann, Hans Georg Berger und J. Konrad Schmidt.
Zahllose Museen zeigten seine Prints, Foto-Restauratoren aus halb Europa arbeiteten mit ihm. Fotografie-Professoren aus Südkorea schickten Großformatnegative nach Hamburg, weil nur Oliver Rolf Formate dieser Größe überhaupt entwickeln konnte.
Und so fanden sich auf seinen Tischen fast immer Bilder von weltbekannten Persönlichkeiten wie Winston Churchill, Willy Brandt, Konrad Adenauer, Helmut Schmidt, Martin Luther King, Jacky Kennedy, Sir Jeffrey Tate, The Beatles, Sophia Loren, Salvador Dali, Pablo Picasso, Uschi Obermaier, Björk, Joy Division und vielen anderen mehr.
Neben all diesen Aufgaben ging Oliver Rolf auch permanent seiner Liebe zu alten fotografischen Verfahren nach. So vermisst ihn nun auch die kleine europäische Szene der Collodium-Nassplatten-Fotografen. Auch als Lehrer und Workshop-Leiter war er sehr bekannt und hat über viele Jahre hunderten Menschen die analoge Fotografie nähergebracht.
„Digitalis“, so wusste Oliver Rolf Zeit seines Lebens, ist ein tödliches Gift. Von seinem iPhone abgesehen hat dieser Mann noch nie in seinem Leben ein digitales Foto gemacht. Und: Bei ihm wurde „Photographie“ mit „ph“ geschrieben!“
„Der Mann der aus dem Dunkel kam“ – wie er oft sagte, als er durch die eigentümliche Drehtür aus der Dunkelkammer zurück ins Tageslicht seines Labors spazierte – hinterlässt zwei Töchter und tief traurige Angehörige.
Fotos: J. Konrad Schmidt