Vor 70 Jahren kam am 18. April 1951 im Kölner „Silber-Grill“ in der Komödienstraße eine Auswahl von Persönlichkeiten zu einem „einfachen Abendessen“ und zur Gründung der Deutschen Gesellschaft für Photographie zusammen.
Als die Deutsche Gesellschaft für Photographie, DGPh, zum ersten Mal zusammentraf, geschah dies auf Initiative des Kölner Sammlers, Kurators und Publizisten L. Fritz Gruber, der dies – wie er selbst sagte – „einem zündenden Gedanken folgend“ vorgeschlagen hatte.
Die Photokina wurde gegründet, Fotografie spielte eine immer größere Rolle und die Fotoindustrie begann, sich zu einem blühenden Wirtschaftszweig zu entwickeln. Für L. Fritz Gruber – zunächst ehrenamtlicher Sekretär und später Ehrenpräsident der Gesellschaft – waren die Fotografie und ihre Förderung eine Herzensangelegenheit. Aus den in der ersten Sitzung berufenen 20 Ordentlichen Mitgliedern wurden bis heute mehr als 1000.
Die Deutsche Gesellschaft für Photographie (DGPh) setzt sich für die Belange der Fotografie und verwandter Bildmedien in kulturellen Kontexten ein. Die Aktivitäten der Gesellschaft sind auf die vielfältigen Anwendungsgebiete des Fotografischen in Kunst, Wissenschaft, Bildung, Publizistik, Wirtschaft und Politik ausgerichtet. Über das Agieren in diesen einzelnen Bereichen hinaus macht die DGPh besonders deren Schnittstellen und Wechselwirkungen sichtbar. Jährlich werden von der DGPh Preise in verschiedenen Kategorien vergeben. Damit ehrt die DGPh Persönlichkeiten der Fotoszene und fördert den Nachwuchs. Der Kulturpreis geht an eine Persönlichkeit, die sich um die Belange der Fotografie besonders verdient gemacht hat. Der Dr. Erich Salomon-Preis, benannt nach dem Begründer des modernen Fotojournalismus, wird an eine herausragende fotojournalistische Position vergeben, in diesem Jahr bereits zum 50. mal. Der Otto-Steinert-Preis, benannt nach dem Begründer der „subjektiven Fotografie“, Sammler und Lehrer an der Folkwangschule in Essen, ist ein Arbeitsstipendium für eine zu erstellende fotografische Arbeit, der alle zwei Jahre vergeben wird. Weitere Preise sind der DGPh-Bildungspreis für Projekte der Vermittlung mit Fotografie, der Forschungspreis Thinking Photography für historisch-theoretische Texte zur Fotografie, Writing Photography für innovative Publizistik, und schließlich der DGPh-Wissenschaftspreis, der bereits seit 1966 Arbeiten aus dem Bereich der fototechnischen Forschung auszeichnet.
Unter den Preisträgern finden sich so berühmte Namen wie Man Ray, Henri Cartier-Bresson, Edwin Land, Helmut Gernsheim, Sarah Moon, Bernd und Hilla Becher, Wolfgang Tillmans, Josef Koudelka, Martin Parr, Sebastiao Salgado, die Zeitschrift „Du“ und viele weitere Wissenschaftler und Fotografen. „Die Liste der Preisträger zum Kulturpreis allein bildet einen besonderen Wert für die Arbeit der DGPh, steht sie doch für die Entwicklung der Fotografie in allen ihren Facetten der letzten Jahrzehnte“, so Ditmar Schädel, Vorsitzender der DGPh, und erinnert sich an viele persönliche Begegnungen auf den Mitgliederversammlungen und anlässlich der Preisverleihungen sowie an die legendären Bilderschauen auf der Photokina in Köln.
Für das Jubiläumsjahr hat die DGPh verschiedene Aktivitäten geplant. Die Terminierung steht unter Vorbehalt der Entwicklung der Corona Pandemie.
Weitere Informationen:
www.dgph.de