Die COVID-19-Krise hat massive und anhaltende Auswirkungen auf die gesamte Kultur- und Kreativwirtschaft, zu der auch die professionelle Fotografie zählt. Wie ernst die Krise ist, zeigt allein schon der Rückgang der von den Verwertungsgesellschaften 2020 eingenommenen Tantiemen um cirka 35 %. Da auch für das laufende Jahr 2021 kein Ende der Krise absehbar scheint, ist die gesamte Kultur- und Kreativwirtschaft ernsthaft gefährdet.
Die Unternehmensberatung EY-Teams hat einen Bericht zum Zustand der Kultur- und Kreativwirtschaft (KKI) in Europa erstellt. Demnach hat die Kultur- und Kreativwirtschaft im Coronajahr 2020 rund 31 % ihrer Einnahmen eingebüßt.
Der Gesamtumsatz im Kultur- und Kreativbereich, zu dem auch die professionelle Fotografie gehört, ging demnach in der EU auf 444 Mrd. EUR zurück, was einem Nettorückgang von 199 Mrd. EUR gegenüber 2019 entspricht.
Mit einem Umsatzverlust von 31 % ist die Kultur- und Kreativwirtschaft damit einer der am stärksten betroffenen Wirtschaftszweige in Europa, zwar etwas weniger als der Luftverkehr, aber mehr als die Tourismus- und Automobilindustrie (-27 % bzw. -25 %).
Die Schockwellen von COVID-19 sind in allen Bereichen der Kultur- und Kreativwirtschaft zu spüren, am stärksten betroffen sind die darstellenden Künste (-90% zwischen 2019 und 2020) und die Musikbranche (-76%). Selbst diejenigen, die durch Onlinenutzungen geschützt zu sein schienen, mussten angesichts fehlender physischer Erfahrungen und Verkäufe einen starken Einkommensrückgang sowie aus dem Ruder laufende Produktions- und Vertriebskosten hinnehmen.
Für die Erholung und das Wachstum der Kultur- und Kreativwirtschaft fordert die Studie ein ganzes Bündel an Maßnahmen, unter anderem, dass öffentliche Mittel in erheblichem Umfang bereitgestellt und private Investitionen in kulturelle und kreative Unternehmen, Organisationen und Kreative gefördert werden, damit die Millionen individueller Kreativschaffender wieder angemessene Einnahmen erzielen können.