Der TV-Sender ARTE sendet am Dienstag, den 18. August 2020 und 22:50 Uhr erstmals den neuen Film „1870/71 Fotografien eines vergessenen Krieges“.
„Hauptdarsteller“ des Films sind spektakuläre, bislang unveröffentlichte Fotografien aus dem Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71. Die Bilder zählen zu den frühesten Kriegsfotografien überhaupt. Die Wiederentdeckung dieser Aufnahmen ermöglicht einen einzigartigen Zugang zu dem historischen Ereignis des Deutsch-Französischen Krieges, das sich 2020 zum 150. Gedenken jährt.
Der Deutsch-Französische Krieg von 1870/71 war von Otto von Bismarck provoziert worden – als Mittel zur Gründung des Deutschen Reichs im Januar 1871. Auf französischer Seite folgte dem verlorenen Krieg gegen die Preußen ein Bürgerkrieg im Inneren: der Aufstand durch die Pariser Kommune. Die Kommunarden wollten die Kapitulation Frankreichs nicht hinnehmen, in der Blutigen Maiwoche von 1871 wurde ihr Aufstand durch Hinrichtungen brutal niedergeschlagen.
Der Bildwissenschaftler und Kunsthistoriker Paul Mellenthin hat in jahrelanger Forschungsarbeit die verborgenen Aufnahmen weltweit gesucht, entdeckt und analysiert. In Frankreich wie in Deutschland traf er private Sammler, Archivare und Museumskuratoren, die ihm ihre Archive öffneten, um gemeinsam zu reflektieren: Wie unterscheiden sich die Aufnahmen der französischen Fotografen von denen der deutschen? Dienen die Aufnahmen einem durch das Kriegsgeschehen entflammten Patriotismus oder legen sie schlichtweg Zeugenschaft ab?
Die hochdramatischen Ereignisse des Deutsch-Französischen Krieges sowie der Pariser Kommune zeigen die Fotografien eindrücklich und beeindrucken durch ihre Schönheit wie Grausamkeit und stellen so die aktuelle wie grundsätzliche Frage nach der Darstellbarkeit des Krieges.
https://www.arte.tv/de/videos/086119-000-A/1870-71-fotografien-eines-vergessenen-krieges/