Saul Fletcher, ein britischer, zuletzt in Berlin lebender Fotokünstler, wurde vorige Woche tot aufgefunden, nachdem er seine Frau, die Kuratorin Rebeccah Blum, erstochen haben soll.
Saul Fletcher ist für Bilder von collagierten Objekten bekannt, die in seinem Atelier gegen eine Gipswand fotografiert wurden. Nach ersten Berichten in der Boulevardpresse gaben zwischenzeitlich drei Galerien, die Fletcher zum Zeitpunkt seines Todes vertraten, eine gemeinsame Stellungnahme zu dem Sachverhalt ab.
Die Anton Kern Gallery in New York, die Knust Kunz Gallery Editions in München und Grice Bench in Los Angeles kommentieren gemeinsam: „Wir sind erschüttert, entsetzt und schockiert über den tragischen Verlust von Rebeccah Blum und Saul Fletcher. Wir alle sind zutiefst betroffen und verstört. Wir sprechen ihren Familien unser tief empfundenes Beileid aus und bieten ihnen gemeinsam unsere Unterstützung und Hilfe an.“
Rebeccah Blum war freiberufliche Kuratorin und ehemalige Direktorin der Berliner Galerie Aurel Scheibler.
Nach einem Artikel der Daily Mail vom 23. Juli gestand Fletcher der Tochter Rebeccah Blum telefonisch, dass er ihre Mutter getötet habe. Die alarmierte umgehend die Berliner Polizei, die daraufhin die offensichtlich an Stichwunden verstorbene Rebeccah Blum in einer Wohnung fand. Am folgenden Morgen wurde Fletcher tot im Garten seines Grundstücks in der Nähe des Rochowsees nördlich von Berlin aufgefunden.
Saul Fletcher, der 1967 in Barton an der Nordostküste Englands geboren wurde und Autodidakt war, wurde Ende der 1990er Jahre bekannt, als die New Yorker Galerie Anton Kern seine Bilder ausstellte.
Berliner Galeristinnen und Galeristen wollen in sozialen Netzwerken und in einer Todesanzeige an die 52-Jährige Rebeccah Blum erinnern: „Wir wollen uns an ihren Namen erinnern und die Brutalität, die ihr das Leben genommen hat, entschieden verurteilen, eine allzu bekannte Gewalt, die aufhören muss. Es ist Rebeccah Blums Name, der in Ehren gehalten und im Gedächtnis bewahrt werden muss.“
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Foto: Simon Di Principe