Auf der Mitgliedschafts-Plattform Patreon vernetzen sich Kreative und Künstler („Creator“) mit ihren treuesten Fans und erhalten von diesen eine monatliche finanzielle Unterstützung. Im Gegenzug erhalten diese Unterstützer („Patrons“) exklusive Inhalte und Einblicke in den kreativen Schaffensprozess.
Mit diesem Mitgliedschafts-Modell ermöglicht Patreon es Künstlern und Kreativen unterschiedlichster Genre, frei und unabhängig arbeiten zu können und dabei vorhersehbare monatliche Einnahmen zu erzielen. Die Patreon Margen liegen je nach gewählter Mitgliedschaft zwischen 5 und 12% und damit deutlich unter denen vergleichbarer Plattformen.
Aktuell ist Patreon die Heimat von über 150.000 Künstlern, die von über vier Millionen aktiven “Patrons” unterstützt warden. Bis Ende 2019 hat Patreon eine Milliarde US Dollar an die Künstler ausgezahlt. Gegründet wurde die Plattform 2013 von Jack Conte und Sam Yam. Das Headquarter ist in San Francisco, doch neben Büros in New York und Nebraska gibt es seit Februar 2020 in Berlin ein zentrales Büro für Europa. Weltweit beschäftigt Patreon rund 200 Mitarbeiter und konnte bislang 166 Millionen Dollar von Investoren einsammeln.
Sarah Kockler von Patreon: “Über die Plattform können Kreative eine enge und direkte Geschäftsbeziehung zu ihren Followern aufbauen. Anders als zum Beispiel bei Instagram oder YouTube haben die Kreativen komplette Transparenz und Kontrolle, bei Branchenunüblich fairen Margen. Die Kreativen kommunizieren auf gewünschte Art und Weise direkt mit den Unterstützern, bei Patreon Patrons genannt, bestimmen ihre kreativen Inhalte und Preise komplett ohne Gatekeeper und Algorithmen.
Die Höhe der monatlichen Unterstützung legt der Künstler selbst fest. Möglich ist, Patrons zum Beispiel Zugang zu exklusiven Inhalten – Posts, Videos, Tutorials, Podcasts oder auch zu physischen Bildern in Form von Prints zu bieten.
“Es gibt also nicht eine einmalige Paywall, die Zugang zu allen Inhalten verschafft, sondern es ist eher so, dass man Fan/Follower eines Kreativen/Künstlers ist, der einen Patreon Account hat und sich dafür entscheidet, diesen dann zu unterstützen”, so Sarah Kockler. Dadurch gibt es zumindest derzeit allerdings nur eingeschränkte Möglichkeiten, Künstler auf der Plattform zu entdecken, sondern muss konkret nach den gewünschten Künstlern suchen, oder im Blog stöbern.
Mit der Eröffnung des Berliner Büros hat Patreon sich weiteren Währungen und Zahlungsmethoden geöffnet. “Bislang haben aus Deutschland noch wenige Fotografen die Plattform für sich entdeckt – anders als in anderen Bereichen wie z.B Musik (Judith Holofernes, Einstürzende Neubauten) oder auch Video und Podcasts aus Deutschland, die bereits gut vertreten sind”, so Kockler. “Tatsächlich sind wir aber gerade mit einem ziemlich bekannten Deutschen Fotografen im Austausch, der die Plattform gern nutzen würde. Gerade für Fotografen kann Patreon eine sehr gute Finanzierungsquelle sein, anders als gerade zur Zeit viele Auftraggeber.”