Wegen der Corona-Pandemie waren unter anderem Museen und Galerien in ganz Deutschland wochenlang geschlossen, dürfen aber im Verlauf des Monats Mai unter der Voraussetzung wieder öffnen, das geeignete Schutzmaßnahmen für Besucher und Personal sowie eine Besuchersteuerung erfolgt.
Um auch kleineren und mittleren Einrichtungen eine Wiedereröffnung nach der Corona-bedingten Schließung zu ermöglichen, werden sie durch das Programm „Neustart“ unterstützt, das von Kulturstaatsministerin Monika Grütters ins Leben gerufen wurde. In diesem Jahr stehen dafür einmalig bis zu zehn Millionen Euro zur Verfügung.
Finanziert werden Investitionen in den Umbau und zur Ausstattung, zum Beispiel der Einbau von Schutzvorrichtungen oder die Optimierung der Besuchersteuerung. Auch die Einführung beziehungsweise Anpassung digitaler Vermittlungsformate können unterstützt werden. Für die Maßnahmen sind zwischen 10.000 und 50.000 Euro pro Kultureinrichtung vorgesehen.
Wie Ausstellungsmacher die Auflagen technisch und organisatorisch einhalten, bleibt ihnen im Rahmen der Vorgaben überlassen, die je nach Bundesland unterschiedlich ausfallen. Erforderlich sind neben Hygienemaßnahmen dazu Abstandsregelungen zur Kontaktreduzierung.
So hat beispielsweise C/O Berlin das Ausstellungshaus und den Bookshop ab Ende Mai zunächst von Donnerstag bis Sonntag jeweils von 11-20 Uhr wieder geöffnet. Außerdem bietet das Café nur einen To-Go-Service an. Öffentliche Führungen, Begleitveranstaltungen sowie Workshops finden jedoch bis auf weiteres nicht statt und sollen nach Möglichkeit zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden. Jahreskarten, deren Gültigkeit während der Schließzeit abgelaufen ist, werden um bis zu zwei Monate verlängert.
Über Zeitfenster-Tickets können sich bis zu 100 Personen gleichzeitig in der 2.000 qm großen Ausstellungsfläche aufhalten. Zur Erhöhung der persönlichen Sicherheit ist ein Mund-Nasen-Schutz für alle Pflicht.
Ein weiteres Beispiel geben die Deichtorhallen Hamburg, die seit 7. Mai wieder unter besonderen Vorkehrungen zur Einhaltung der Kontaktbeschränkungen besucht werden können. Hier gelten die üblichen Öffnungszeiten und die normalen Eintrittspreise. Es gilt jedoch eine beschränkte Personenzahl, die zur gleichen Zeit die Räume des Museums besuchen kann. Während des Ausstellungsbesuchs wird das Tragen eines Mund-Nasenschutzes empfohlen. Begleitende Angebote wie Führungen, und Vermittlungsangebote aller Art soll es erst ab 30. Juni 2020 wieder geben, bis dahin bleibt auch die Museumsgastronomie geschlossen. Die beiden Buchhandlungen der Deichtorhallen können aber wieder unter Einhaltung der geltenden Hygiene- und Distanzregelungen besucht werden.
Auch für Galerien gelten ähnliche Vorsichtsmaßnahmen bezüglich des COVID-19-VIRUS: Besucher müssen in den Galerieräumen eine Maske tragen und Abstand halten. Galeristen müssen dafür Sorge tragen, dass sich nur wenige Personen gleichzeitig in der Galerie aufhalten.
Foto: Petra Gerwers