Alan Schaller ist ein Aushängeschild moderner Schwarzweiß-Fotografie mit einer einzigartigen Bildsprache, die überall auf der Welt gleichermaßen verstanden wird. Ausgestattet mit der neuen Leica M10 Monochrom zog er durch das graue und verregnete London, um zu zeigen, wie man Freiheit gewinnt, indem man sich Grenzen setzt. Seine bewusste Beschränkung auf Schwarzweiß und fast ausschließlich mit einer Brennweite von 24 mm zu fotografieren halfen dem Fotografen, seinen Blick für das Zusammenspiel von Licht, Geometrie und Mensch zu schärfen.
Wie hat sich Ihr fotografischer Stil entwickelt?
Als ich mit dem Fotografieren begann, kam es mir sehr darauf an, das zu fotografieren, was ich fotografieren wollte. Und das war’s auch schon.
Ich habe Musik für andere geschrieben, was letztlich bedeutete, dass ich selbst keine Identität als Musiker hatte. Diese Lektion habe ich gelernt. Mein fotografischer Stil entstand, indem ich mir erlaubte, genau den Weg zu gehen, den ich gehen wollte.
Warum haben Sie sich für Schwarzweiß entschieden?
Ich fühlte mich schon am Anfang meiner Karriere sehr zu Schwarzweiß-Fotografen hingezogen. Ich dachte mir, das gefällt mir, das sind die Dinge, die ich selbst ausprobieren möchte. Ich habe im Grunde seit dem ersten Tag ausschließlich in Schwarzweiß fotografiert – jedenfalls habe ich auch alle meine Farbbilder konvertiert.
Was halten Sie von Einschränkungen?
Im fotografischen Zusammenhang sind sie großartig! Ich war oft mit meiner Leica M Monochrom (Typ 246) und einem Objektiv, bevorzugt eine 24-mm-Brennweite, unterwegs und habe also ausschließlich in Schwarzweiß fotografiert. Eine Zeit lang habe ich mich sogar nur auf eine Entfernung von 1,2 Metern beschränkt. Diese Einschränkungen haben einen großen Teil zur Entwicklung meines Stils beigetragen. Indem ich alles außerhalb meiner Zone ignorierte, lernte ich, ein Bild zu antizipieren. Nach einiger Zeit wusste ich, wenn etwas in meiner Zone passieren würde, dann würde ich es auch aufs Foto bannen.
Woher rührt Ihre Leidenschaft für die Leica M Monochrom?
Als ich auf die Leica M Monochrom (Typ 246) und die M-Objektive stieß, die Haptik der Kamera fühlte und feststellte wie diskret man mit ihr fotografieren kann, wusste ich sofort,
dass sie das perfekte Werkzeug zur Umsetzung meiner Ideen ist. Ich kann vorher fokussieren und brauche die Kamera nicht auffällig vor das Auge zu halten, um eine Aufnahme zu machen – das war wirklich eine große Erleichterung für mich. Außerdem hat es mich vollständig vom Ausrüstungsbeschaffungssyndrom geheilt.
Apropos Ausrüstung, was halten Sie von der neuen Leica M10 Monochrom im Vergleich zum Vorgängermodell?
Beide sind fantastische Kameras, ich wäre mehr als glücklich, eine von beiden täglich zu verwenden! Die neue M10 Monochrom hat den Vorteil, dass sie leiser ist, einen besseren Verschluss hat und natürlich die höhere Auflösung. Aber trotz der höheren Megapixel sind der Dynamikumfang und die Leistung bei wenig Licht unverändert geblieben. Das ist wirklich, wirklich gut!
Zur Person
Alan Schaller ist ein in London ansässiger Fotograf, der sich auf Schwarzweiß-Fotografie spezialisiert hat. Zu den Publikationen, die seine Arbeiten vorgestellt haben, gehören der Guardian, das New York Times T Magazine, die Washington Post, die Financial Times, die South China Morning Post, Time Out und der Independent. Schaller stellt regelmäßig aus, zuletzt in der Saatchi Gallery, The Edit Space in Mailand und in vielen Leica Galerien und Leica Stores. Schaller ist Mitbegründer des Kollektivs Street Photography International (SPi). Es wurde gegründet, um die besten Arbeiten des Genres zu fördern und talentierten Fotografen ohne Repräsentanz eine Plattform zu bieten.