In diesem Jahr feiert Getty Images sein 25-jähriges Jubiläum und blickt somit auf ein Vierteljahrhundert Nachrichtenfotografie zurück. Wichtiger, als das was gestern war ist der weltweit größten Bildagentur dabei das, was morgen sein wird.
„Schon jetzt bereiten sich die digitalen Medien auf große Veränderungen vor, denn die Mediennutzung ändert sich“, so Ann-Katrin Lochmann, Sprecherin von Getty Images. „95 Prozent der deutschen Internetnutzer interessieren sich mehrmals die Woche für die Nachrichten und 68 Prozent von ihnen tun das rein online – ob auditiv oder visuell“, zitiert sie den aktuellen Digital News Report des Reuters Institute for the Study of Journalism. „Sports Illustrated oder Deadspin im Bereich Sport sind nur der Anfang von dem, was uns erwarten wird. Dass es der traditionellen Medien-Branche an den Kragen gehen könnte, ist kein Geheimnis mehr. In den letzten Jahren konnten wir uns kaum vor Schlagzeilen retten, die über den Niedergang traditioneller Medieninstitutionen, den Rückgang der Leserschaft oder das potenzielle Wachstum von Big Tech berichteten“, so Lochmann. Doch was kommt als nächstes?
„Ein einziges Bild kann einen unermesslichen Einfluss auf die Welt haben – wie John Moores weinendes Mädchen an der Grenze, das Foto eines kleinen syrischen Jungen, der mit dem Gesicht nach unten an einem türkischen Strand liegt oder Angela Merkels Besuch in einem Migrantenwohnheim, dokumentiert von Sean Gallup. Einzelne Bilder verändern die Politik und die Art und Weise, wie die Öffentlichkeit ein Thema betrachtet. Dabei denken die Medien selten über die Entwicklung der Nachrichtenfotografie nach und darüber, wie Getty Images, AP und Reuters eine Welt bedienen, die mehr Bilder als je zuvor konsumiert“, so die Getty Sprechering.
„Heute, in einer Welt, in der der Appetit auf visuelle Inhalte exponentiell gewachsen ist, ist es unsere Aufgabe, einzigartige Perspektiven der Geschichten zu liefern, die unsere Betrachter schon von anderen Nachrichtenkanälen kennen. Unser Ziel ist es, das Tempo zu erhöhen und gleichzeitig nicht an Genauigkeit und redaktioneller Integrität zu verlieren“, so Ken Mainardis, Head of Content von Getty Images. „Es ist eine ganz andere Branche als zu der Zeit, als TIME LIFE-Fotografen noch mit wochenlangen Aufnahmen des Vietnamkrieges beauftragt wurden.“
Ann-Katrin Lochmann: „Die Foto-Journalisten von Getty Images gelten weltweit als die Besten und besitzen die Gabe, Geschichten rund um Themen wie beispielsweise Einwanderung, Politik und Klimawandel in nur einem Bild zu erzählen. Doch hier blicken wir auf eine lange Entwicklung zurück: Anfang 2000 gab es mehrere tragische, aber bahnbrechende Nachrichtenereignisse – 9/11, zwei Kriege im Nahen Osten und Hurrikan Katrina – die unsere Aufmerksamkeit erregten und die Welt grundlegend veränderten. Zur selben Zeit gab es auch große Innovationen in Bereichen der Digitalkameras, der Dateiübertragungstechnologie und der Entstehung digitaler Medienplattformen, die unseren Hunger und unseren unersättlichen Appetit nicht nur auf Nachrichten, sondern auch auf Bilder weckten.“
Ken Mainardis: „Von Fotografen wie Spencer Platt mit seinen Aufnahmen vom 11. September über Chris Hondros, der 2011 in Libyen tragisch ums Leben kam, bis hin zu Joe Rädl, der den Irakkrieg fotografisch begleitete: Getty Images schafft es, Geschichten zu erzählen, bevor die Welt weiß, dass sie sie sehen muss.“ Für Pancho Bernasconi, Vizepräsident von Global News, steht fest: „Fotografen von Getty Images gelingt es im Gegensatz zu anderen, das „Nicht-Offensichtliche“ einzufangen. Und genau so entstehen Gettys einmalige Bilder, die sonst niemand hat – wie beispielsweise das Bild von Chris McGrath, mit dem er für das World Press Photo of the Year nominiert wurde.“