Fotografen bevorzugen für ihre Exponate mehr und mehr entspiegeltes Glas, um einen reflexfreien und unverfälschten Blick auf das Original – wie ohne Glas – zu erzielen, ohne aber auf die Schutzwirkung von Glas zu verzichten. Entspiegeltes Glas – oft Museumsglas genannt – wird sowohl bei Erstrahmung als auch beim Austausch des Glases bei einem vorhandenen Rahmen immer häufiger verwendet.
Seit den 80er-Jahren hat die Fotokunst einen festen Platz in der Kunstszene. Digitalfotos und analoge Abzüge bereichern mehr und mehr private Sammlungen und öffentliche Ausstellungen. Die Krönung jedes Fotoprojektes ist die Ausstellung der besten Motive. Fast jeder Raum kann als Ausstellungsfläche dienen, jedoch ohne differenzierte, gleichmäßige Beleuchtung und die Wahl des richtigen Bilderglases, können selbst die besten Fotokunstwerke nicht ihre volle Wirkung entfalten. Die Präsentation der Bilder muss zu den räumlichen Gegebenheiten wohl überlegt sein.
Fotografen, die sich für ein FineArt-Papier mit einer strukturierten oder hochglänzenden Oberfläche entschieden haben, bevorzugen oftmals eine Bildpräsentation ohne Glas. Diese Entscheidung birgt aber viele Risiken in sich, denn bereits beim Transport, beim Hängen und schließlich beim Ausstellungsbetrieb kommt es oftmals vor, dass Kratzer oder andere Beschädigungen Fotos zerstören können. Eine Rahmung hinter Glas schützt das Bild vor Beschmutzung, mechanischer Beschädigung und vor allen Dingen vor Klima- und Lichtschäden. Nicht ohne Grund präsentieren Galerien wertvolle Fotografien hinter Glas gerahmt.
Glas hat einen großen Einfluss auf die Wirkung eines Bildes und sollte einen unverfälschten Blick auf das Kunstwerk gewährleisten. Am Markt gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Bildergläser mit verschiedenen Eigenschaften, die bei der Rahmung eines Exponates abgewogen werden müssen. In erster Linie unterscheidet man bei der Wahl der Verglasung zwischen Acryl- und Mineralglas.
Acrylglas, oft auch Plexiglas genannt, hat gegenüber Mineralglas vor allem den Vorteil der Unzerbrechlichkeit und eines wesentlich geringeren Gewichts. Es ist weicher als mineralisches Glas und dadurch kratzempfindlicher. Acrylglas sollte folglich nur mit einem antistatischen Reinigungsmittel für Kunststoffe gepflegt werden. Ein weiterer Nachteil von Acrylglas ist der relativ hohe Reflektionsgrad. Es wird vorrangig bei Tournee-Ausstellungen eingesetzt, wo die gewichtsbezogene Transportersparnis und die Bruchsicherheit eine wesentliche Rolle spielen.
Mineralglas hat gegenüber Kunststoffglas den Vorteil, dass es pflegeleichter ist, weil es eine wesentlich härtere unempfindlichere Oberfläche besitzt. Ein grundsätzlicher Nachteil ist das höhere Gewicht und die leichte Zerbrechlichkeit. Mit Mineralglas gerahmte Exponate erfordern daher größte Sorgfalt beim Transport.
Mineralische Gläser unterscheidet man wiederum in Normal- und Weißglas. Aufgrund des etwas höheren Eisenanteils hat das Normalglas einen leichten Grünstich im Vergleich zum Weißglas, das durch seine sehr gute Farbwiedergabe und unvergleichliche Transparenz Kunstobjekte optimal zur Geltung bringt.
Die Oberfläche verleiht den Gläsern erst ihre spezifischen für die Einrahmung relevanten Eigenschaften. Glänzendes Glas ist der preisgünstige Standard unter den Bildergläsern. Es verfügt über eine perfekte Konturschärfe und ist reich an Kontrasten. Anderseits spiegelt sich das räumliche Umfeld bei der Betrachtung des Bildes in der glatten glänzenden Glasscheibe, was die Freude am Bild erheblich stören kann. Nur entspiegeltes Glas führt zu einer Reduzierung der Reflexionen und lässt Bilder sich in ihrer vollen Strahlkraft entfalten.
Die einfache Variante ist einseitig mattiertes Glas, bei dem die Glasoberfläche mittels einer Ätzung aufgeraut wird. Das Licht wird durch die ungleichmäßige Glasoberfläche gebrochen und somit die Reflexion auf ca. acht Prozent reduziert. Der Nachteil ist, dass die Leuchtkraft der Farben und bewusst gewählte glänzende Effekte von speziellen FineArt-Papieren, wie z. B. Metallic-Papier, verloren gehen. Durch die Verwendung eines Passepartouts erhöht sich der Effekt. „Wir empfehlen daher ein maximal 1,5 mm dickes Passepartout bei einseitig mattiertem Glas zu verwenden“, so David Halbe, Geschäftsführer der HALBE-Rahmen GmbH.
Von echt entspiegeltem Glas spricht man bei interferenzoptisch entspiegeltem Glas, das umgangssprachlich auch Museumsglasgenannt wird. Eine unsichtbare Beschichtung aus Metalloxiden verhindert Spiegelungen durch den physikalischen Effekt der destruktiven Interferenz von Lichtwellen – ähnlich wie bei Brillengläsern. Die Glasoberfläche bleibt glatt, aber die Reflexion kann durch die Spezialbeschichtung auf weniger als ein Prozent reduziert werden. Je nach Produkt besteht eine leicht grünliche oder bläuliche bis violette Restreflexion, was zum Charakter von entspiegelten Gläsern gehört und vom Betrachter als angenehm empfunden wird. Das Glas ist aber vollkommend transparent und das Bild wird originalgetreu wiedergegeben.
„Es gibt kein perfektes Glas, da jedes seine spezifischen Vor- und Nachteile hat. Die Kunst besteht darin, das ideale Glas für die jeweilige Anwendung auszuwählen“, betont David Halbe. Neben den Themen Reflexion, Bildwiedergabe und UV-Schutz sind Gewicht, Bruchsicherheit, Reinigung sowie Format wesentliche Entscheidungskriterien. Für großformatige Werke über 120 x 140 cm ist Acrylglas aufgrund seines geringeren Gewichtes und der Bruchsicherheit die richtige Wahl.
Um einen reflexfreien und unverfälschten Blick auf das Original, wie ohne Glas zu erzielen, setzen Fotografen, Kunstsammler und Galerien bevorzugt entspiegeltes bzw. interferenzoptisch entspiegeltes Glas ein. Oft werden Varianten mit einem erhöhten UV-Schutz verwendet. Der Bildeindruck dieser Spezialgläser ist erstaunlich. HALBE-Rahmen bietet allen Fotokunstliebhabern nicht nur die Auswahl dieser hervorragenden Glasqualitäten bei Rahmenneubestellungen, sondern auch beim Austausch bzw. Ersatz des Glases bei vorliegenden Rahmen. HALBE verwendet hochwertiges entspiegeltes Glas der Hersteller SCHOTT AG und Tru Vue Inc. in der mineralischen Ausführung MIROGARD und als Acrylglas Optium Museum Acrylic.
Seit 1946 gehört die uneingeschränkte Aufmerksamkeit der Familie Halbe den perfekten Rahmenbedingungen für Lithographien, Gemälde und Fotografien. Im Laufe der Jahrzehnte entwickelte sich die kleine Werkstatt von Hubert Halbe zu einer der weltweit führenden Qualitätsmanufakturen für Bilderrahmen. Am Produktionsstandort Kirchen in Rheinland-Pfalz wird jeder Rahmen nach höchsten Qualitätsstandards und mit handwerklichem Können der knapp 60 Mitarbeiter gefertigt. 1973 entwickelte die HALBE-Rahmen GmbH (www.halbe-rahmen.de) das Magnetrahmen-Prinzip, das die Basis für alle Rahmen bildet. Es ermöglicht, das Bilder einfach und komfortabel von der Vorderseite gerahmt und ausgetauscht werden können. Das in dritter Generation geführte Unternehmen liefert Bilderrahmen sowohl für Museen, öffentliche Einrichtungen, Industrieunternehmen als auch für Fotografen und Privathaushalte.