Mit dem Schirmherr des Oberstdorfer Fotogipfels, Joachim Baldauf, sprachen wir über die Heimat, die Modefotografie und die Lust, Berufsfotograf zu sein.
ProfiFoto: Joachim, was bedeutet es für Dich, in Deiner „Heimat“ Schirmherr des Oberstdorfer Fotogipfels 2019 zu sein? Was verbindet Dich noch mit dieser Gegend?
Joachim Baldauf: Das bedeutet mir in der Tat sehr viel. Ich liebe das Allgäu und bin immer noch sehr eng mit meiner Heimat verbunden, obwohl ich schon lange nicht mehr dort lebe. Ich verbringe aber jeden August und die Weihnachtszeit immer noch dort, um Energie zu tanken und meine Familie zu sehen.
ProfiFoto: Welche Erwartungen hast Du persönlich an den Oberstdorfer Fotogipfel?
Joachim Baldauf: Ich freue mich auf den Austausch mit fotointeressierten Menschen und natürlich auch auf die Ausstellungen. Der Fotogipfel in Oberstdorf ist für mich schon besonders, da ich bisher meine Fotos noch nicht im Allgäu ausgestellt habe.
ProfiFoto: Was werden die Besucher des Fotogipfels von Dir sehen? Wirst Du persönlich kommen?
Joachim Baldauf: Natürlich werde ich kommen! Das lasse ich mir nicht entgehen. Eine Auswahl meiner Modefotos werden auf dem Nebelhorn ausgestellt werden. Ich finde es sehr spannend, die Fotos mal in einem komplett anderen Kontext zu zeigen.
ProfiFoto: Warum hast Du Dich damals als bereits erfolgreicher Werbemann dazu entschieden, ganz auf die Karte „Fotografie“ zu setzen?
Joachim Baldauf: Die Entscheidung habe eigentlich gar nicht ich selbst getroffen, denn ich wurde mit der Zeit immer mehr als Fotograf gebucht und hatte irgendwann keine Zeit mehr, als Art Director zu arbeiten. Seit 2004 gebe ich zusammen mit Agnes Feckl das Magazin „Vorn“ heraus. Ganz ohne Grafikdesign ging es dann doch nicht…
ProfiFoto: Was begeistert Dich besonders an Fashion Photography?
Joachim Baldauf: Erstmal die Mode an sich. Ich bin ja gelernter Textildesigner. Mode hat mich immer schon interessiert. Und ich liebe Teamwork. Ein gutes Modeshooting kann wie ein Happening sein, da man ja mit vielen Kreativen zusammen arbeitet. Das macht mir echt großen Spaß.
ProfiFoto: Wie hat sich Deiner Meinung nach die professionelle Fotografie in den letzten 20 Jahren verändert?
Joachim Baldauf: Sie hat sich sehr stark an die Industrie angepasst und muss global funktionieren. Das bedeutet, dass es immer mehr Einschränkungen gibt.
ProfiFoto: Und last but not least: Was bedeutet Dir heute noch der Beruf Fotograf? Und würdest Du einem Youngster heute dazu raten, diesen Beruf zu ergreifen?
Joachim Baldauf: Ich liebe meinen Job und er bedeutet mir sehr viel. Fotografie ist auch nach langer Zeit immer noch meine Leidenschaft. Ich doziere unter anderem an der HFK in Bremen, um mein Wissen weiterzugeben. Fotografie ist mittlerweile meist nur noch ein Teilbereich eines Kommunikationsdesign- oder Kunststudiums. Diese Studiengänge würde ich auf jeden Fall empfehlen. Denn je breiter man aufgestellt ist als junger Mensch, desto besser.
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