Das Medienunternhemen Condé Nast zu dem unter anderem Publikationen wie Vogue, Glamour und GQ gehören, hat vor dem Hintergrund der in den vergangenen Monaten bekannt gewordenen Vorwürfe sexueller Belästigung in der Modebranche, einen verbindlichen Verhaltenskodex für alle Condé-Nast-Mitarbeiter, Partner und Dienstleister veröffentlicht.
Nach dem Verhaltenskodex unterliegen Fotoproduktionen in Zukunft konkreten Vorgaben, die beispielsweise das Mindestalter von Models, Betreuung minderjähriger Models sowie Genehmigung von und Umgang mit Nackt-Motiven beinhalten. Der sogenannte Code of Conduct von Condé Nast International ist ab sofort gültig und soll die Würde und das Wohlbefinden aller Personen sicherstellen, die mit den Marken von Condé Nast zusammenarbeiten. Zu den Richtlinien gehört zusammengefasst Folgendes:
Alle beauftragten Models müssen mindestens 18 Jahre alt sein. Wenn Ausnahmen notwendig sind, beispielsweise, weil Kinder für ein Feature unerlässlich sind, müssen sie von einer von der Agentur gestellten Aufsichtsperson begleitet werden.
Jede Aufnahme, die Nacktheit, durchsichtige Kleidung, Unterwäsche, Bademode, Tiere, simulierten Drogen- oder Alkoholmissbrauch oder sexuell behaftete Posen beinhaltet, muss vorher von der betreffenden Person schriftlich freigegeben werden. Keine der beteiligten Personen eines Shootings darf unter Einfluss von Alkohol oder illegalen Drogen stehen.
An jedem Set muss eine Möglichkeit zum privaten Umkleiden vorhanden sein. Zu keinem Zeitpunkt sollten Models während der Aufnahmen mit einem Fotografen, Make-up-Artisten, Stylisten oder anderen Beteiligten einer Produktion alleine gelassen werden.
Bereits im Oktober letzten Jahres hatten Condé Nast USA und Condé Nast International die Entwicklung des globalen Code of Conduct angekündigt. In den vergangenen Monaten wurden dafür über 150 Gespräche mit Condé-Nast-Mitarbeitern sowie externen Bookern, Agenten, Fotografen, Models und Stylisten geführt, um eine umfassende, wirksame und praktikable Richtlinie zu entwickeln.
„Wir sind dazu verpflichtet mitzuhelfen, Lösungen für das Problem der sexuellen Belästigung in unserer Branche zu finden“, so Jonathan Newhouse, Chairman und Chief Executive von Condé Nast International. „Jeder, der sich an diese Verhaltensregeln hält, sichert ein geschütztes und respektvolles Arbeitsumfeld im kreativen Prozess.“
Einhergehend mit den neuen Richtlinien wird es ein Komitee aus internen Condé-Nast-Führungskräften geben, das eingehende Beschwerden prüfen soll. Sollte das Komitee Verstöße jeglicher Art feststellen, verspricht Condé Nast das Arbeitsverhältnis mit der regelverstoßenden Person zu beenden und alle weiteren nötigen Schritte in die Wege zu leiten.