Das Berliner Unternehmen Copytrack macht seit Jahren Jagd auf Lizenzverletzungen bei Bildveröffentlichungen im Internet. Hier gibt der Dienstleister für Fotografen, Agenturen oder Verlage acht Tipps zum Bilderschutz.
Wer Bilder ins Netz lädt, muss damit rechnen, dass diese nicht nur bewertet und geteilt, sondern auch unrechtmäßig verwendet werden. Täglich wird Copytrack von seinen Kunden mit der Frage konfrontiert, wie sie Bilderklau hätten verhindern können. Auch wenn es keine hieb- und stichfeste Methode gibt, so bieten einige Mittel und Wege doch die Möglichkeit, Bilderklau einzuschränken. Von mehr bis weniger aufwändig stellt Copytrack hier acht Methoden vor.
1. Bilder durch kleine Auflösung unattraktiv machen
Mit dem vermutlich einfachsten Trick kann ein geplanter Diebstahl seines Zwecks beraubt werden. Dafür sind die Grafiken und Fotos in möglichst niedriger Auflösung hochzuladen. Auf diese Weise werden sie dann für Bilderklau unattraktiv, wenn sie für Printprodukte eingesetzt werden sollten.
2. Warnhinweise zum Urheberschutz
Sicherlich eine der einfachsten Möglichkeit, Bilderklau vorzubeugen, ist auf der eigenen Homepage und unter den einzelnen zu schützenden Dateien deutlich erkennbar auf die Urheber der Fotos und Grafiken hinzuweisen (kurz und knapp z. B.: Lizenzerwerb hier). Zudem sollte sichtbar klargestellt werden, dass eine unerlaubte Nutzung der Dateien juristische Konsequenzen hat. Zumindest Personen, denen der Begriff Urheberrecht nichts sagt und die sich nicht dessen bewusst sind, dass auch im Internet nicht alles umsonst ist, sind hierdurch vielleicht abzuschrecken bzw. aufzuklären.
3. Bilderschutz durch Wasserzeichen
Wasserzeichen beispielsweise mit der Bildquelle über eine Datei zu legen, ist eine weit verbreitete, wenn auch manuell aufwändige Methode zum Schutz vor Bilderklau. Ist eine Grafik oder ein Foto mit einem solchen versehen, werden sicherlich einige Langfinger vor unerlaubter Nutzung abgeschreckt. Schließlich ist der Aufwand recht groß, das Zeichen zu entfernen. Viele, die aus bloßer Eile eine Datei klauen, könnten in derselben Zeit ein eigenes Bild entwerfen statt mühevoll den “digitalen Stempel” zu entfernen. Und die wiederum, denen das Know-how fehlt, um eigene Grafiken zu erstellen, sind kaum in der Lage, ein Wasserzeichen zu entfernen. Sicherheit vor unerlaubter Nutzung ist dennoch nicht gegeben. Diese Methode eignet sich vor allem für Bildagenturen, deren Kapital die im Internet präsentierten Fotos und Grafiken sind. Bei allen anderen steht die „Verunstaltung“ der Bilder durch das Wasserzeichen vermutlich in keinem Verhältnis zum Nutzen.
4. Urheber und Quelle am Bild kenntlich machen
Eine Alternative zum auffälligen Wasserzeichen ist, das Bild rechts oder links unten am Bildanschnitt mit einem dezenten Schriftzug zu versehen, der den eigenen Namen und die Webseite enthält. Ebenfalls ist möglich, einen Link auf das Bild zu legen. Wenn die Datei kopiert wird, erhöht sich der Traffic auf der Homepage. Und wenn sie ausgeschnitten wird, ist ein eindeutiges, unrechtmäßiges Kopieren einfacher ausfindig zu machen.
5. Überlagern mit einer transparenten Datei
Das zu schützende Bild hinter einer zweiten, durchscheinenden Datei zu verstecken, ist ebenfalls eine etwas aufwändigere Möglichkeit. Sie eignet sich für Personen mit einem gewissen HTML-Können. Der Bildinhaber entwirft hierfür eine transparente, leere Datei und legt diese im gleichen Format über das eigentliche Foto. Wird versucht, das verdeckte Foto durch die rechte Maustaste oder Drag’n’Drop zu kopieren, speichert der Bilderdieb nur die leere Datei ab. Diese Methode schützt jedoch nicht davor, dass Screenshots gemacht werden und der Pfad zum eigentlichen Bild über den Browser auffindbar ist.
6. Screenshots mit Plug-in verhindern
Für viele Zwecke genügen Bilder auch in schlechterer Qualität. Daher ist es gängig, dass Bilderklau bequem in Form von Screenshots vorgenommen wird. Plug-in’s, die Bildschirmfotos von Websites und den auf diese hochgeladenen Bilder und Grafiken verhindern, können hier Abhilfe schaffen.
7. Bilder zerteilt hochladen
Eine weitere Möglichkeit sich vor Bilderklau zu schützen, ist Bilder in mehrere Teile zu zerlegen und später im Netz wieder zusammensetzen. Auf diese Weise kann die Datei nur in Einzelteilen entwendet werden und muss anschließend umständlich wieder zum Ganzen zusammengesetzt werden. Eine schnelle Ermüdung des Bilderdiebs ist zu erwarten. Das Zerlegen der Bilder kann man mit Geschick und hohem zeitlichen Aufwand selbst vornehmen oder auch eine Software nutzen. Bei diesem Trick gilt jedoch zu beachten, dass das Einbinden von zerlegten Bildern in die eigene Homepage von einigen Baukastensystemen erschwert wird. Zudem werden die Bilder nicht bei Google angezeigt, was den Traffic auf der eigenen Seite verringert.
8. Blockieren der rechten Maustaste
Durch wenige Zeilen JavaScript lässt sich eine Sperre der rechten Maustaste einstellen, was das Kopieren und Herunterladen von Dateien verhindert. Das ist jedoch nicht jedermanns Sache. Denn erstens besteht die Gefahr, durch die eingeschränkte Nutzerfreundlichkeit ehrliche Besucher der eigenen Webseite zu vergraulen. Schließlich werden durch den verweigerten Rechtsklick auch alle weiteren Funktionen der rechten Maustaste blockiert. Zweitens ist die Sperre durch Deaktivieren von JavaScript leicht zu umgehen. Auch Drag’n’Drop und Screenshots der Bilddateien sind nach wie vor möglich.
Fazit:
“Eine einzelne perfekte Methode zum Schutz vor Bilderdiebstahl gibt es nicht. Jeder der hier vorgestellten Tricks hat seine Vor- und Nachteile”, so Sandro Mäder, Global Head of Operations von Copytrack. Er empfiehlt daher, mehrere der aufgeführten Hilfestellungen zu kombinieren. Dass Fotografen und andere Bildrechtinhaber so viel Zeit in den Schutz ihrer Bilder investieren müssen, ist aus seiner Sicht äußerst bedauerlich, wenn auch offensichtlich notwendig. Nicht ohne Grund steigt die Nachfrage nach professioneller Suche und Regelung von unerlaubter Bildnutzung kontinuierlich. “Wir sind froh, den beklauten Fotografen, Agenturen und Verlagen durch unseren Rundum-Service zur Seite stehen zu können und sie wenigstens auf dem Weg zu ihrem Recht als Bildinhaber entlasten zu können”, schließt Mäder.