Der US-amerikanische Künstler Duane Michals wird mit dem Kulturpreis 2017 der Deutschen Gesellschaft für Photographie (DGPh) geehrt.
Im Jahr 1932 in McKeesport, Pennsylvania geboren, widmet sich der in New York ansässige Duane Michals seit Ende der 50er Jahre dem Medium Fotografie. Mit dem Kulturpreis zeichnet die DGPh einen der bedeutendsten zeitgenössischen Fotokünstler Amerikas aus.
Mit dem seit 1959 jährlich von der DGPh vergebene Preis werden außergewöhnliche fotografische Leistungen, insbesondere auf künstlerischem, humanitärem, sozialem, technischem, pädagogischem oder wissenschaftlichem Gebiet gewürdigt.
Duane Michals studierte zwischen 1949 und 1953 Graphik-Design an der University of Denver, danach diente er in der US-Army und war unter anderem in Deutschland stationiert. Ab 1956 erweiterte er seine Studien an der Parsons School of Design. Die ersten Aufnahmen machte Michals 1958 auf einer Reise nach Russland. Duane Michals wählt für seine Arbeit unterschiedliche Präsentationsformen, wobei dem Moment des seriell-erzählerischen eine zentrale Bedeutung zukommt. Vornehmlich reizt ihn nicht das Einzelbild, sondern bereits seit den 1960er-Jahren die in schwarz-weißen Bildern geschaffene Sequenz, eine eigene Form von Bilderzählung bzw. fotografischem „Bühnenstück“. Berühmte Beispiele sind die Bildreihen „The Woman Is Frightened by a Door“ (1966), „A Man is Going to Heaven“ (1967), „The Fallen Angel“ (1968). Dabei trifft der Betrachter immer wieder auf psychologisch dichte und existentielle Fragestellungen, die in aller Eindringlichkeit, aber oft auch in erfrischend humorvoller, skurril surrealer Weise zur Anschauung gebracht worden sind. Seit den 1970er-Jahren bezieht Michals in seine Fotografien auch Texte ein, meist mit Hand auf die weißen Ränder der Fotografien geschrieben. Es sind einfache lyrische Worte, die sich jedoch als ebenso hintergründig erweisen wie seine Fotografien.
Die Preisverleihung findet am 21. Oktober 2017 in der Photographischen Sammlung/SK Stiftung Kultur in Köln statt.
Die Laudatio wird Dr. Söke Dinkla, Direktorin des Lehmbruck-Museums in Duisburg, halten.