Wird der Flügelschlag der Schmetterlinge, die von den Machern des neuen Biotopia Naturkunde Museums Bayern anlässlich der Vorstellung ihres ambitionierten Projekts in die Freiheit entlassen wurden, einen Sturm der Begeisterung bei der Museumseröffnung in sechs Jahren auslösen?
Zu wünschen wäre es ihnen. Mit einer Schmetterlingsperformance wollte das Team auf dem Stadtteilfest im Münchner Hirschgarten auf eines der ehrgeizigsten Projekte der bayrischen Museumsszene aufmerksam machen, dessen Durchführung jetzt begonnen hat. Es soll zu seiner für das Jahr 2014 geplanten Eröffnung als weltweit führendes Naturkundemuseum auch mit Hilfe von hochwertiger Fotografie und Virtual Reality Präsentationen zu neuen Erlebnisformen in der Begegnung von Menschen und anderen Lebewesen verhelfen.
Biotopia will als Erweiterung und Neuerfindung die Erfolgsgeschichte des heute bereits außergewöhnlich beliebten Museums Mensch und Natur im Münchner Schloss Nymphenburg fortschreiben. Der Gründungsdirektor, Prof. Dr. Micheal John Gorman hat mit seinem Team ein Konzept erarbeitet, von dem die Vorsitzende des Förderkreises Biotopia –Naturkundemuseum Bayern e.V. Prinzessin Dr. Auguste von Bayern erwartet, dass es nicht nur für Deutschland sondern weltweit beispielhaft sein wird.
Bereits das 1990 eröffnete Museum Mensch und Natur zieht heute jährlich rund 200.000 Besucher an. Der von 2.500 auf 7.000 Quadratmeter erweiterte Bau soll das Natur-Kultur-Quartier rund um das Schloss und den Botanischen Garten weiterentwickeln. Der Anspruch ist hoch formuliert: „Es soll ein weltweit führendes Museum für das Verständnis und die Wertschätzung der Natur, Wissenschaftskommunikation sowie den Dialog zwischen Wissenschaft und Kunst entstehen, welches das klassische Naturkunde Museum in die Zukunft führt.
Für Naturfotografen war und ist das existierende Museum Mensch und Natur bereits beliebter Anlaufpunkt. Hier fanden die hochkarätigen Ausstellungen des Naturfoto Wettbewerbs der BBC statt, hier hielt die Fotokünstlerin Britta Jaschinski, eine der Preisträgerinnen des renommierten Preises, einen Vortrag über künstlerische Sehweisen und politisches Engagement in der Tierfotografie und hier präsentierte Michael Martin seinen außergewöhnlichen Bildband Planet Wüste.
Dass Fotografie auch zukünftig im Biotopia Naturkunde Museum Bayern eine herausragende Rolle spielen wird, verspricht schon die aufwändig gestaltete Broschüre Biotopia Vision für ein neues Naturkundemuseum in Bayern, illustriert mit Bildern hochkarätiger Fotografen wie Alexandra Daisy Ginsberg, Christopher Marley, Lothar Schiffler oder Abbildungen mit Werken von Künstlern wie Adriano Olivetti oder der Video Installationen von Pipilotti Rist.
Neben festen Ausstellungen und Installationen soll es im Biotopia ständig wechselnde, zum Teil in die ständigen Ausstellungen integrierte Wechselausstellungen geben, ergänzt durch Lernprogramme und Erlebniswelten, die Kommunikation fördern, das Verständnis für die Bio-, Geo- und Umweltwissenschaften fördern und die Begeisterung für die wissenschaftliche Beschäftigung mit der Natur wecken sollen.
Einen kleinen Vorgeschmack auf die neuen Erlebniswelten lieferte bei der Präsentation des Konzeptes im Münchner Hirschgarten das VR-Gerät der Firma Birdly, mit dem sich ein Vogelflug durch die Stadtfluchten von New York in Form von Virtual Reality nachempfinden lässt.