Sich im Bildrechte-Dschungel zurechtzufinden, ist oftmals nicht leicht. Die Experten von Lapixa, einer Organisation zum Schutz vor Verletzungen von Bildrechten, erläutern in ihrem Glossar die wichtigsten Begriffe.
Viele fragen sich, ob sie ein im Internet gefundenes Bild auch für eigene Zwecke verwenden können. Die meisten Menschen machen sich kaum Gedanken über das Nutzungsrecht, wenn sie beispielsweise ein Foto aus dem Internet als Bildschirmhintergrund verwenden. Aber wie sieht es aus, wenn das gleiche Foto auf die Unternehmenshomepage gestellt wird und damit eigene Produkte oder Dienstleistungen beworben werden? Fest steht, dass jeder für sich selbst prüfen muss, ob die notwendige Lizenz für ein Bild vorliegt. Ist das nicht der Fall, kann man zur Rechenschaft gezogen werden. Doch um was handelt es sich eigentlich, wenn von Urheber, Lizenzen und Nutzungsrechten die Rede ist? So undurchsichtig das Thema Bildrechte ist, so unverständlich verhält es sich auch mit den Begriffen diesbezüglich. Die Experten von Lapixa, die sich gern selbst als digitalen Robin Hood für Fotografen nennen, erklären hier die wichtigsten Begriffe und erklären, was es mit jedem einzelnen auf sich hat.
Creative Commons
Hierbei handelt es sich um eine Non-Profit-Organisation, die vorgefertigte Lizenzverträge anbietet, die für Urheber eine Hilfestellung darstellen, damit rechtlich geschützte Inhalte angeboten werden können. Angeboten werden sechs Standard-Lizenzverträge, mit denen z.B. ein Fotograf auf einfache Art und Weise Nutzungsrechte an seinen Werken einräumen kann.
Lizenz
Eine Lizenz beschreibt den Teil einer Lizenzvereinbarung, der das regelt, was der Lizenznehmer mit einem Bild bzw. einem Foto machen darf. Hier unterscheidet man zwischen folgenden Arten:
• Freie Lizenzen beinhalten unterschiedliche Formen nicht-kommerzieller Lizenzen. Meistens muss man hier nur den Fotografen namentlich nennen. Bilder, deren Urheberrecht abgelaufen ist, haben die wenigsten Restriktionen und werden als „Public Domain“ bezeichnet, was so viel heißt wie „gemeinfrei“.
• Kommerzielle Lizenzen sind alle Lizenzen, die nicht unter dem Begriff „freie Lizenz“ fallen, also diejenigen, die in irgendeiner Form mit Honorarzahlungen an den Fotografen verbunden sind.
• Besitzt jemand eine exklusive Lizenz, hat er das exklusive Recht, ein bestimmtes Bild oder Foto zu publizieren. Darunter fallen z.B. Passbilder, die bei Foto-Läden gemacht werden können.
• Von einer zweckgebundenen Lizenz wird gesprochen, wenn eine Lizenz nur für eine einmalige Publikation erteilt wird, z.B. Bildlizenzen zur redaktionellen Verwendung. Taucht der Begriff „Royalty Free“ auf, ist damit die unbegrenzte Weiterverwendung des Fotos gegen eine einmalige Gebühr gemeint, jedoch sind hier Vermarktungszwecke ausgeschlossen.
Lizenzgeber
Sobald der Urheber eines Bildes anderen die Erlaubnis zur Nutzung und Verwertung seines Werks erteilt, ist von einem Lizenzgeber die Rede. Derjenige, der dann die Lizenz erwirbt, wird als Lizenznehmer bezeichnet.
Nachhaltige Nachlizenzierung
Sollte eine Urheberrechtsverletzung stattgefunden haben, schließt das die Nutzung eines Bildes ohne Lizenz mit ein. In diesem Fall kann der Urheberrechtsverletzer das Bild nachlizenzieren, also im Nachhinein die Lizenz für das entsprechende Werk erwerben. Das Aufspüren der Bilder und die Durchsetzung der Nachlizenzierung können allerdings weitere Kosten verursachen, die der Bildverwender jedoch umgehen kann, wenn das Bild direkt vor der ersten Nutzung erworben wird. Nachhaltig bedeutet in diesem Zusammenhang, dass der Urheberrechtsverletzer nachträglich als neuer Kunde eines Fotografen gewonnen werden kann.
Nutzungsrecht
Ein Lizenznehmer erhält mit dem Erwerb der Lizenz die entsprechenden Nutzungsrechte für das Bild, d.h. er darf das entsprechende Bild im Rahmen einer bestimmten Vereinbarung nutzen.
Persönlichkeitsrecht
Unter diesem Begriff wird das Recht am eigenen Bild festgehalten, d.h. jeder Mensch kann also selbst bestimmen, ob er fotografiert werden möchte und ob diese Aufnahmen öffentlich gemacht werden dürfen. Zu beachten gilt dabei, dass man damit nicht automatisch das Recht auf die Verwendung oder die Weitergabe des Bildes hat – das Urheberrecht liegt weiterhin beim Urheber, also dem Fotografen. Ausnahmen gibt es hier auch, z.B. bei Politikern oder Prominenten, was im Pressegesetz festgehalten wird. Auch bei Kindern gibt es eine Ausnahmeregelung, hier wird das Persönlichkeitsrecht von den jeweiligen Erziehungsberechtigten wahrgenommen.
Urheber
Wenn von einem Urheber gesprochen wird, handelt es sich dabei um diejenige Person, die das Foto gemacht hat und der auch die Rechte an genau diesem zustehen. In der Regel ist dies der Fotograf. Aber: Der Auftraggeber eines Bildes ist nicht der Urheber – ihm stehen daher keine Rechte zu.
Urheberrecht
Das Urheberrecht schützt die Rechte am eigenen Werk, welches selbst geschaffen wurde. Jeder Urheber darf selbst entscheiden, ob und wie die eigene Arbeit veröffentlicht, verbreitet oder vervielfältigt wird. Das Urheberrecht ist nicht übertragbar und noch nach 70 Jahren nach dem Tod des Urhebers Eigentum seiner Erben. Wird ein Bild ohne Zustimmung des Urhebers verwendet, liegt eine Urheberrechtsverletzung vor.
Das Angebot an Fotos und Bildern im Internet ist groß und mindestens genauso groß ist die Wissenslücke zum Thema Bildrechte. Als Faustregel gilt: Jeder Webseitenbetreiber und Blogger sollte im Vornherein sicherstellen, dass für jedes verwendete Bild eine Lizenz vorliegt, die eine Nutzung erlaubt und auf den Urheber verweist. Oftmals ist vielen gar nicht bewusst, dass hinter jedem Bild sehr viel Arbeit des Fotografen steckt und diesem jedes Mal Einnahmen verloren gehen, wenn sein Bild unerlaubt verwendet wird. Daher sollte jedes Foto als persönliches Handwerk eines jeden Fotografen angesehen werden. LAPIXA stellt sich an die Seite der Fotografen und setzt sich dafür ein, dass deren wichtigste Einnahmequelle erhalten bleibt – bei Berufsfotografen handelt es sich dabei sogar um die einzige Einnahmequelle. Im Fokus von LAPIXA steht dabei ein neues Konzept: Der Fotograf hat die Möglichkeit aus dem Rechtsverletzer einen neuen Kunden für sich zu gewinnen – eine nachhaltige Lizenzierung.
Mehr über Lapixa, den Robin Hood der fotografen finden Sie hier…
Foto ganz oben: Das Team von Lapixa