Man wagt kaum zu entscheiden welche Rolle von Hilla Becher wichtiger für die Fotografie war: Ihr stilprägendes fotografisches Werk der Schwarzweißaufnahmen von Industriebauten wie Fördertürmen, Getreidespeichern oder Wassertürmen, das sie zusammen mit ihrem Ehemann Bernd Becher realisierte oder die Mitbegründung und Lehrtätigkeit – ebenfalls gemeinsam mit ihrem Mann – der Düsseldorfer Fotoschule. Beide Tätigkeiten verhalfen dem Ehepaar das seit den 1960er Jahren verheiratet war zu Weltruhm. Das Paar, Bernd Becher ist im Jahr 2007 verstorben, hat als Lehrer in Düsseldorf eine ganze Generation an Studenten geprägt, die heute zu den hochdotiertesten Fotografen weltweit zählen wie Andreas Gursky, Candida Höfer, Thomas Ruff und Thomas Struth.
Kennengelernt hatten sich die beiden Kunststudenten Hella und Bernd Becher auf der Kunstakademie in Düsseldorf. Unverkennbar waren ihre fotografischen Arbeiten in denen sie Industrieanlagen in kühlen-sachlichen Schwarzweißaufnahmen ein Denkmal setzten. „Ihr Verdienst ist kein geringerer als die Erfindung und Etablierung einer neuen Wahrnehmungsästhetik“, schrieb ihr Verlag Schirmer/Mosel. Durch ihr Werk sei die Fotografie als eigenständige Gattung der Kunst in den sechziger Jahren in Deutschland entdeckt worden.
Die Werke von Hilla und Bernd Becher sind in zahlreichen großen Museen zu finden, in Büchern veröffentlicht und auch vielfach ausgezeichnet worden. Eine letzte Ehrung erhielt Hilla Becher die am 2. September 1934 in Potsdam geboren wurde, kurz vor ihrem 80. Geburtstag mit dem Großen Rheinischen Kulturpreis, der von der Sparkassen-Kulturstiftung Rheinland verliehen wurde.