Ergebnisse der Studie sind unter anderem Folgende:
• Kaufkraft: Den Verbrauchern in den Ländern der EU-28 standen 2013 insgesamt 7,6 Billionen Euro für Konsumausgaben zur Verfügung. Das entspricht einer mittleren Pro-Kopf-Kaufkraft von 15.017 Euro. Die Kaufkraft für alle 32 untersuchten Länder betrug rund 9,3 Billionen Euro. Mit einem Wachstum von insgesamt plus 0,6 Prozent blieb die Kaufkraftentwicklung 2013 in der EU-28 deutlich hinter den letzten Jahren zurück. Die stärksten Kaufkraftverluste ergaben sich für Griechenland (minus 8,4 Prozent), Zypern (minus 7,4 Prozent) sowie Tschechien und Slowenien (je minus 2,4 Prozent). Auch Italien und Spanien verloren in 2013 noch einmal an Kaufkraft. Für 2014 ist dort jedoch ein leichtes Wachstum zu erwarten.
• Stationärer Handelsumsatz 2013: Im Jahr 2013 stagnierte in den betrachteten 32 Ländern der Umsatz im stationären Handel mit rund 3,1 Billionen Euro (minus 0,1 Prozent). Deutliche Einbußen musste einmal mehr der Einzelhandel in Griechenland (minus 7,9 Prozent), Zypern (minus 5,1 Prozent), den Niederlanden (minus 3,6 Prozent), Spanien (minus 3,5 Prozent) und Italien (minus 3,4 Prozent) hinnehmen. Das Ranking der größten Einzelhandelsmärkte in Europa blieb davon unberührt und wird weiterhin von Russland vor Frankreich und Deutschland angeführt.
• Umsatzprognose 2014: Die Dynamik des Online-Handels setzt den stationären Handel länderübergreifend unter Druck. GfK prognostiziert deshalb für die EU-28 in 2014 nur noch ein moderates Wachstum im Ladeneinzelhandel von durchschnittlich plus 0,6 Prozent (in Euro). Dabei können Rumänien (plus 4,3 Prozent) sowie die baltischen Staaten (plus 4,8 bis plus 5,9 Prozent) positiv herausstechen. Für die von der Wirtschaftskrise stark betroffenen südeuropäischen Staaten geht GfK für das Jahr 2014 von einer beginnenden Stabilisierung der Einzelhandelssituation aus.
• Einzelhandelsanteil am privaten Konsum 2013: Der Anteil sank im Jahr 2013 in den Ländern der EU-28 erneut, und zwar auf 30,8 Prozent. Als Gründe für den anhaltend rückläufigen Anteil des Ladeneinzelhandels am Konsum sind die steigenden Kosten für Energie, Wohnen und Freizeitaktivitäten zu nennen. Auffallend gering ist der Einzelhandelsanteil in Italien (26,8 Prozent) und in Griechenland (25,3 Prozent), der dort durch die Wirtschaftskrise bedingt sehr niedrig ausfällt. Mit knapp 29 Prozent folgen darauf die reifen Marktwirtschaften Deutschland, Großbritannien und die Schweiz. Hier liegen die Gründe eher in den hohen Einkommen, von denen ein im Vergleich kleinerer Teil zur Grundbedarfsdeckung ausreicht.
• Inflation: Die durchschnittliche Inflationsrate in den Ländern der EU-28 sinkt seit Jahren kontinuierlich. Zwischen den Ländern bestehen allerdings erhebliche Unterschiede: Während Griechenland in 2013 sogar eine deflationäre Preisentwicklung (minus 0,9 Prozent) aufwies, blieben die Preise in Lettland (plus/minus 0 Prozent) und der Schweiz (plus 0,1 Prozent) stabil. In Russland (plus 5,0 Prozent) und der Türkei (plus 7,5 Prozent) dagegen stiegen die Verbraucherpreise stark an. Beim Großteil der Länder lag die Inflationsrate im Jahr 2013 zwischen 0,4 Prozent und 2,2 Prozent. Die bereits heute niedrige Inflationsrate wird in 2014 ein weiteres Mal sinken (auf 1,2 Prozent im Durchschnitt der EU-28).
• Verkaufsfläche pro Kopf: Mit 1,11 Quadratmetern Verkaufsfläche pro Einwohner konnte die Flächenausstattung in den 32 untersuchten Ländern im Vergleich zu 2012 um plus 1,9 Prozent weiter ausgebaut werden. Die größten Steigerungsraten weisen die nord- und osteuropäischen Länder wie Finnland, Bulgarien, Rumänien oder Estland auf. Dagegen wurden insbesondere in Griechenland Flächen abgebaut. Deutschland wies im Jahr 2013 aufgrund der Schließung zahlreicher Baumärkte ebenfalls einen Rückgang der Gesamtladenflächen auf. Aufgrund der sinkenden Einwohnerzahlen konnte der Ausstattungsgrad dagegen weiter gesteigert werden.