Der Technikmarkt profitierte im letzten Jahr nur teilweise vom Jahresendspurt. Einer der Nutznießer des weihnachtlichen Konsums war der Sektor Bürogeräte und Verbrauchsmaterialien, der im vierten Quartal 2013 um 1,2 Prozent zulegte. Den größten Umsatzsprung mit 5,7 Prozent schaffte der Sektor Telekommunikation, dank steigender Nachfrage nach höherwertigen Smartphones. Insgesamt waren die Impulse aus dem Jahresendgeschäft jedoch zu schwach, so dass am Ende des vierten Quartals ein Umsatzminus von 3,2 Prozent verbucht wurde. Am deutschen Markt für technische Gebrauchsgüter wurden im Jahr 2013 insgesamt 54,4 Milliarden Euro erwirtschaftet, ein Rückgang von 2,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Foto: Smartphones mit kontroversem Einfluss
Der Fotomarkt beendete das vierte Quartal 2013 mit einem Umsatzvolumen von 659 Millionen Euro, was einem Rückgang von 18 Prozent entspricht. Der Gesamtumsatz 2013 ging weniger stark zurück, lag aber dennoch 9,3 Prozent hinter dem Vorjahresergebnis. Die Entwicklung auf dem Fotomarkt wurde sehr stark durch Smartphones und deren verbesserte Bildaufzeichnungsmöglichkeiten beeinflusst. Die Geräte werden vermehrt zur spontanen Aufnahme von Fotos und Videos genutzt. Dies führte zu einem starken Einbruch in einigen Marktsegmenten im Bereich der Digitalkameras, wie beispielsweise den Kompaktkameras, die mit Smartphones vergleichbare technische Merkmale aufweisen. Ein nicht zu unterschätzender Nebeneffekt allerdings ist, dass durch Smartphones mit integrierter Kamerafunktion vermehrt junge Zielgruppen und potentielle Käufer hochwertiger Produkte in Kontakt mit dem Thema Fotografie kommen. GfK beobachtete Zuwächse im Bereich der Kameras mit austauschbarem Objektiv wie Spiegelreflexkameras und Kompaktsystemkameras. Aber auch bei Kompaktkameras, die eine hohe Bildqualität ermöglichen und mit großem Zoom oder Bildsensoren ausgestattet sind. Langfristig könnte somit der Kannibalisierungseffekt durch Smartphones auch positive Effekte haben.
Unterhaltungselektronik: neue Trends mit Umsatzpotential
Der negative Trend im Bereich Unterhaltungselektronik schwächte sich im vierten Quartal etwas ab, blieb aber weiter hinter der Vorjahresentwicklung zurück. 2,7 Milliarden Euro wurden zwischen Oktober und Dezember 2013 umgesetzt, ein Rückgang von 10,2 Prozent. Von Januar bis Dezember betrug das erwirtschaftete Umsatzvolumen knapp 8,7 Milliarden Euro, ein Minus von 16,8 Prozent. Nachdem das Jahr 2012, getragen von Sondereffekten wie der Fußball-Europameisterschaft und der Abschaltung analoger Satellitensignale, für die Unterhaltungselektronik sehr erfolgreich verlief, hat sich 2013 als erwartet schwierig erwiesen. Aber auch ohne sportliche Großereignisse blieben Fernsehgeräte in 2013 die umsatzmäßig bedeutendste Warengruppe innerhalb der Unterhaltungselektronik. Die Nachfrage nach größeren Bildschirmen und besserer technischer Ausstattung ist ungebrochen. 3D-Geräte und Smart TV, also internetfähige Fernseher, sind weiterhin gefragt. Themen wie Video-on-Demand oder die Nutzung von Internet-Videoportalen werden immer populärer. Neue Trends, wie zum Beispiel Ultra HD oder auch 4k, Fernseher mit einer viermal so hohen Auflösung wie bisheriges HD-Fernsehen, tauchten im Weihnachtsgeschäft 2013 erstmals auf. Es ist zu erwarten, dass diese neue Gerätegeneration künftig eine zunehmend wichtigere Rolle spielt, sowohl für Hersteller als auch für den Handel.
Telekommunikation: erfolgreiches Jahr mit dynamischer Entwicklung
Wachstumsspitzenreiter unter allen im GfK TEMAX Deutschland beobachteten Sektoren war der Markt für Telekommunikation. Insgesamt lagen die Umsätze in 2013 bei rund 9,1 Milliarden Euro und damit 12,8 Prozent höher als 2012. Im vierten Quartal 2013 ließ die Wachstumsdynamik zwar etwas nach, bescherte dem Bereich jedoch noch immer ein Umsatzplus von 5,7 Prozent. Hauptursache dafür war der Trend zu höherwertigen Produkten im Segment der Smartphones. Vor allem Geräte mit Displays von 5 Zoll und größer, die im Premiumpreissegment angesiedelt sind, waren gefragt. Am weitesten verbreitet unter den Konsumenten ist nach wie vor die Klasse 4 bis unter 4,5 Zoll. Smartphones mit kleineren Bildschirmen verlieren hingegen an Bedeutung. Wachstum war auch im Bereich der kleinen Telefonanlagen zu verzeichnen. Dank gestiegener Durchschnittspreise erhöhten sich die Umsätze in diesem Segment.
Informationstechnologie: Fokus auf Design und Mobilität
Etwas verhaltener als im vergangenen Jahr verlief die Entwicklung im Bereich Informationstechnologie. Im Zeitraum von Januar bis Dezember 2013 summierte sich das Umsatzvolumen auf insgesamt 17,9 Milliarden Euro. Das entspricht einem Minus von 2,4 Prozent. Im vierten Quartal wurden knapp 5,2 Milliarden Euro erzielt, ein Rückgang von 4,3 Prozent. Trotz starker Zuwächse in einzelnen Produktkategorien blieb der Handel im Weihnachtsgeschäft hinter den Umsätzen des Vorjahreszeitraums zurück. Hier zeigten sich eine generelle Kaufzurückhaltung bei innovativen Produkten sowie gesättigte IT-Märkte und hohe Haushaltsausstattung in einzelnen Segmenten. Deutlich gestiegen war zuletzt jedoch die Nachfrage nach höherpreisigen Produktgruppen wie UltraThin Notebooks oder AIO-Computern (All-in-one-Computern). Die beliebteste IT-Warengruppe unter dem Weihnachtsbaum waren jedoch die Media Tablets. Vor allem Geräte der Preisklasse zwischen 250 und 300 Euro waren gefragt. Konkurrenz kam in erster Linie von den E-Book-Readern, die im Schlussquartal ebenfalls deutlich zulegten. Faktoren wie Produktdesign und Innovationen, verbunden mit allgegenwärtig verfügbaren Cloud Services, werden dem IT-Markt in 2014 zusätzliche Impulse verleihen.
GfK TEMAX Deutschland: schwieriges Jahr trotz guter Rahmenbedingungen
Die Rahmenbedingungen für den Technikmarkt in Deutschland waren in 2013 relativ günstig. Das Zinsniveau in Deutschland bewegte sich auf weiterhin historisch niedrigem Niveau, dies macht Kredite günstig und Sparen unattraktiv. Zusätzlich lag die in der GfK-Konsumklimastudie gemessene Anschaffungsneigung der Verbraucher zuletzt auf einem Allzeithoch. Vor diesem Hintergrund waren die Erwartungen an das wichtige Weihnachtsgeschäft hoch, konnten für den Technikbereich jedoch nur teilweise erfüllt werden. Im Vorjahresvergleich büßten die im GfK TEMAX Deutschland beobachteten Sektoren im vierten Quartal 3,2 Prozent ihres Umsatzvolumens ein und erwirtschafteten knapp 15,9 Milliarden Euro.
Einer der Gründe, weshalb der Handel nicht wie erhofft vom guten Konsumklima profitierte, ist, dass die Verbraucher einen wachsenden Teil ihres Einkommens für Dinge ausgeben müssen, denen sie nicht ausweichen können. Allen voran sind hier die steigenden Strompreise zu nennen, die die Kaufkraft der Verbraucher stark belasten. Bei den freiwilligen Ausgaben wiederum spielten Auto, Haus und Urlaub eine größere Rolle als früher. Dennoch kann man optimistisch für 2014 sein, da für die kommenden Jahre eine stabile gesamtwirtschaftliche Entwicklung erwartet wird. Vor diesem Hintergrund lassen spannende Innovationen und Trends im Technikmarkt auf entsprechendes zusätzliches Umsatzpotential hoffen.