Schlank ist schön, das gilt auch für Fernsehgeräte. Doch in den extrem flachen Gehäusen moderner Bildschirme bleibt immer weniger Platz für die eingebauten Lautsprecher. Für kraftvollen Sound bieten sich deshalb externe Zusatzlautsprecher an – zum Beispiel elegante, schmale Soundbars, die sich unterhalb des Bildschirms installieren lassen. Diese Geräteart wird immer beliebter. So meldet die gfu – Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik, Frankfurt: Im Jahr 2013 wurden rund 390.000 Soundbars in Deutschland abgesetzt, ca. 140 Prozent mehr als im Vorjahr. Dies entspricht einem Umsatz von 126 Millionen Euro in 2013 (+ 85 %). Die wachsende Vielfalt der angebotenen Modelle spiegelt den Trend wider.
Soundbars gibt es in unterschiedlichen Ausstattungsvarianten. Die meisten Modelle haben eingebaute Verstärker, arbeiten also aktiv. Das ermöglicht den direkten Anschluss von Zu-spielern, zum Beispiel Blu-ray- oder DVD-Player. Viele Soundbars haben deshalb HDMI-Anschlüsse, die unkomplizierte Digitalverbindungen zwischen Lautsprecher, Zuspielgeräten und dem Fernseher erlauben.
Besonders kräftige Basswiedergabe versprechen Soundbar-Systeme, die den schlanken Schallriegel unter dem Fernseher um einen Subwoofer für die tiefen Töne ergänzen. Fachleute sprechen auch von 2.1-Systemen: Die Soundbar gibt die beiden Stereokanäle wieder, der Subwoofer verarbeitet die Bässe als Mono-Signal. Die Tieftoneinheit muss nicht unmittelbar in der Nähe des Bildschirms stehen; sie lässt sich zum Beispiel auch unauffällig in einem Regal unterbringen.
Nahezu alle Soundbar-Systeme haben auch Heimkino-Talente: Sie bereiten die Mehrkanal-Tonspuren von Filmen auf DVDs, Blu-ray-Discs oder aus dem Fernsehprogramm zu überzeugendem Surround-Sound auf. Das funktioniert nach unterschiedlichen Verfahren: Die meisten Geräte erzeugen den Rundum-Klang virtuell, das heißt, die eingebaute Elektronik bildet den Klang eines echten Mehrkanal-Lautsprechersystems nach. Es gibt aber auch Soundbars, die mit akustischen Mitteln arbeiten. Als so genannte Soundprojektoren richten sie den Ton der hinteren Surround-Kanäle gezielt gegen die Seitenwände des Raumes und erzeugen so Reflexionen, die dem Hörer den Eindruck echter Raumtiefe vermitteln.
Speziell auf die Wünsche von Heimkino-Fans zugeschnitten sind Soundbars, in deren Gehäuse zwischen den Lautsprechern auch gleich noch ein eingebauter Blu-ray-Player sitzt. Andere Ausstattungsvarianten greifen den Trend zur drahtlosen Musikübertragung auf: Eingebaute Bluetooth-Module können zum Beispiel Musik vom Smartphone oder vom Tablet-PC empfangen. Oder eine W-LAN-Antenne sorgt für den Tontransfer über das Heimnetzwerk.
Neben den Soundbars beginnen sich auch andere Lautsprecherformen für den Fernsehton zu etablieren: die so genannten Soundbase-Systeme. Sie haben flache, nur wenige Zentimeter hohe Gehäuse, die sich unauffällig unter dem Fuß des Fernsehgeräts installieren lassen und somit nur wenig Platz beanspruchen. Auch Soundbase-Lautsprecher können virtuellen Mehrkanalton wiedergeben. Spezielle Tieftöner haben sie oft schon im Gehäuse.
„Zum gestochen scharfen Fernsehbild gehört einfach ein kraftvoller, dynamischer Ton“, resümiert Hans-Joachim Kamp, Aufsichtsratsvorsitzender der gfu. „Soundbars und ähnliche Lautsprechersysteme erfüllen diese Anforderung auf elegante Weise. Wir erwarten deshalb, dass sich die positive Marktentwicklung dieser Geräteart weiter fortsetzt, für 2014 konkret mit einer Steigerung von 75 Prozent im Absatz und 55 Prozent im Umsatz.“
(Foto: Sahara Benelux)