Vom 7. bis 10. November 2024 kehrt die weltgrößte Fotokunstmesse Paris Photo mit 240 Ausstellern aus 34 Ländern in den Grand Palais zurück.
Bei dieser 27. Ausgabe versammelt die Sektion Principal 147 Galerien, darunter 24 neue Galerien aus der internationalen Szene im Hauptschiff des Grand Palais.
Zur Feier des hundertjährigen Bestehens des Surrealismus wurde der amerikanische Regisseur und Drehbuchautor Jim Jarmusch eingeladen, eine Ausstellung zu gestalten. Ein weiteres Jubiläum, nämlich das von Robert Frank, wird dieses Jahr ebenfalls gefeiert. Pace widmet ihm eine Einzelausstellung. Thomas Zander beleuchtet seinen Einfluss auf die nachfolgenden Generationen, während Steidl seine Bücher in den Mittelpunkt stellt. Weitere wichtige Persönlichkeiten sind Hiroshi Sugimoto bei Fraenkel und Charlotte Perriand bei M77 sowie Richard Avedon und Tyler Mitchell bei Gagosian.
Die Sektion Prismes ermöglicht ein Eintauchen in monumentale Werke mit Projekten wie August Sanders Serie Menschen des 20. Jahrhunderts und Anton Kusters‘ Installation zu Konzentrationslagern.
Selbstporträts von Boris Mikhaïlov und Marie Katayama, die von Suzanne Tarasieve präsentiert werden, sowie das Archiv von Tee A. Corinne über die lesbischen Gemeinschaften der 1970er Jahre, laden zum Nachdenken über Identität und kollektives Gedächtnis ein. Carmen Winant und Bérangère Fromont erforschen dieselben Themen anhand von Collagen und Fotografien, die das Persönliche mit dem Universellen verbinden.
Die Ausgabe 2024 zeichnet sich aber auch durch ihren experimentellen Ansatz mit Künstlern aus, die die Grenzen des Bildes verschieben und neue Techniken erforschen, wie Caroline Corbasson bei Dilecta, Miguel Angel Tornero bei Juan Silio und Alina Frieske in der Sektion Digital bei Fabienne Levy.
Eine neue kuratierte Sektion, Voices, zeigt Projekte, die sich mit dem Archiv und der lateinamerikanischen Szene sowie mit Ost- und Nordeuropa nach dem Kalten Krieg befassen. Die Sektion Emergence, kuratiert von Anna Planas, konzentriert sich mit 23 monografischen Ausstellungen auf die zeitgenössische Szene.
Als erste Kunstmesse in Europa hat die Paris Photo bereits 2023 eine Sektion Digital eingerichtet. In diesem Jahr hat Nina Roehrs für diese Sektion 15 Projekte kuratiert, die die Grenzen des Genres ausloten.
Der Bereich Editionen mit seinen 45 Ausstellern zeugt von der zentralen Rolle, die das Buch in der Geschichte der Fotografie spielt. In diesem Jahr kehren die historischen Bücher mit drei spezialisierten Anbietern in diese Sektion zurück.
Die Ausstellung Elles × Paris Photo wurde in Zusammenarbeit mit dem Kulturministerium und mit Unterstützung des Programms „Women in Motion“ von Kering entwickelt und stellt Frauen in Kunst und Kultur vor. Seit 2018 hat Elles × Paris Photo dazu beigetragen, den Anteil der Künstlerinnen auf der Messe von 20 % auf 38 % zu erhöhen. In diesem Jahr unterstützt das Programm erstmals vier Galerien, die Ausstellungen von Fotografinnen organisieren, auch finanziell.
Die Rückkehr ins Grand Palais bietet außerdem die Gelegenheit, eine Reihe von Werken litauischer Fotografen aus den Sammlungen der Bibliothèque Nationale de France, des Centre Pompidou und des Litauischen Fotografenverbands zu zeigen. Im Salon d’Honneur ist diese dem breiten Publikum wenig bekannte Szene zu entdecken.
Eine weitere Neuheit in diesem Jahr: Paris Photo bietet einen interaktiven Bildungsraum, der dem Kinderfotobuch gewidmet ist und vom Institut pour la Photographie und Photo Elysée koproduziert wird.
Die Messe wird außerdem mit Gesprächen, dem Prix du Livre und einer Reihe von Veranstaltungen bereichert.
Auch außerhalb des Grand Palais bietet Paris zahlreiche weitere Ausstellungen und Foto-Events.
So wie seit 2014 verwandelt das Polycopies Festival auch in diesem Jahr das Concorde-Atlantique-Schiff und die Seine-Kais davor in eine große Fotobuchhandlung. Mehr als achtzig französische und internationale Verleger und Buchhändler heißen die Besucher willkommen.
PhotoSaintGermain bringt eine Auswahl von Museen, Kulturzentren, Galerien und Buchhandlungen zu einem reichhaltigen und vielseitigen fotografischen Programm zusammen. Auch die Photo Days bereichern Paris im November um fotografische Erlebnisse in Museen, Galerien und untypischen Orten, um Liebhabern und Amateuren die ganze Bandbreite der weltweiten Fotoproduktion vorzustellen.
Das Réseau LUX organisiert kostenlose Ausstellungen, Präsentationen, Treffen und Portfoliobesprechungen in einem 1.200 Quadratmeter großen, verlassenen Postamt, (30-32 rue Louise-Emilie de la Tour d’Auvergne).
Zum ersten Mal präsentiert außerdem Private Choice in einem historischen Haus im Herzen des 16. Bezirks (40 rue Paul Valery) inmitten von zeitgenössischem Design Fotokunst. Auf drei Etagen werden hier Werke ausgestellt, die von etwa zwanzig Fotografen und Designern stammen.
Auch a ppr oc he ist ein unabhängiger Salon, der dem Experimentieren mit Bildern gewidmet ist. 15 Künstler, vertreten durch französische und internationale Galerien, werden vom 7. bis 10. November 2024 in dem alten Herrenhaus Le Molière (40, rue de Richelieu) ausgestellt.
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